Wolke 7 inklusive
sein.
Die junge Frau biss sich kurz auf die Lippen. Diese dämliche Büromaus! Sobald sie hier was zu sagen hätte, würde sie dafür sorgen, dass Markus Carmen feuerte. Diese Respektlosigkeit würde sie ihr nicht noch einmal durchgehen lassen.
Ellen ging noch einmal zum Wagen, holte eine Badetasche aus dem Kofferraum und ging auf ihren hochhackigen Sandaletten hinüber zum Pool.
Ein Mann um die vierzig, der bisher in einer Börsenzeitung gelesen hatte, schaute ihr interessiert nach. Dieser Käfer im Paris-Hilton-Look war ganz nach seinem Geschmack. Ob er es mal versuchen sollte? Ein kurzer Wink, schon kam einer der Kellner und nahm die Bestellung entgegen. »Zwei Gläser Champagner. Das zweite für die junge Dame dort im türkisfarbenen Bikini.«
»Sehr wohl.« Der Kellner zog sich mit einer knappen Verbeugung zurück, wobei er sich ein Grinsen verkniff. Wenn der wohlsituierte Engländer wüsste, dass das die Freundin des Chefs war …
Ellen nahm das eisgekühlte Glas entgegen, hob es in Richtung ihres Bewunderers. Dann vertiefte sie sich gleich in ein Modejournal. Sollte der Kerl sich nur nichts einbilden! Und sie nur ja nicht ansprechen!
An Lesen war nicht zu denken. Ellen behielt den Eingang so gut es ging im Auge. Wie viel Zeit ließ sich Markus denn noch?
Ihr Stimmungsbarometer hatte so langsam das Niveau des Nordpolklimas erreicht.
»Geht’s Ihnen wirklich wieder gut?« Besorgt sah Markus Berger die junge Frau an, die neben ihm im Wagen saß. Noch immer wirkte sie ein wenig mitgenommen.
»Danke, es ist alles wieder in Ordnung.« Janine lächelte ihm zu. »Danke für Ihre schnelle Hilfe. Ich hab wirklich gedacht, ich würde im nächsten Moment ersticken.«
»Es war ja auch knapp.« Er legte kurz die Hand auf ihren Arm – wobei ihn ein kleiner Schauer erfasste. »Sie sollten sich unbedingt noch ein wenig ausruhen. Vielleicht auch einen späteren Flug zurück nehmen.«
Reizvoll, dieser Gedanke! Er stellte sich vor, wie er sich um sie kümmern, ihr die Gegend zeigen, eventuell abends
mit ihr ein Glas Wein auf seiner privaten Terrasse trinken würde … Verrückt, so etwas hatte er noch nie mit einem Gast getan!
Das hätte was – dachte auch Janine. Dieser Mann war wirklich ein Traumtyp. Aber an einem flüchtigen Flirt war sie nicht interessiert. Und Männer wie Markus Berger, umgeben von der Aura eines Playboys, hatten sicher nichts anderes im Sinn.
Schade eigentlich …
»Mir geht’s doch wieder gut. Schade nur, dass ich so gar nicht mehr in den Genuss der Badelandschaft Ihres Hotels gekommen bin. Sie ist beeindruckend und gefällt sicher vielen meiner Kunden.«
»Freut mich, dass es Ihnen gefällt. Umso mehr sollten Sie überlegen, ob Sie nicht noch bleiben wollen.«
Aber Janine schüttelte den Kopf. »Das geht nicht. Aber – vielleicht komme ich noch mal wieder. Zu einem privaten Urlaub.«
Sein Blick tauchte tief in ihren. »Das würde mich freuen. Sehr sogar.«
»Achtung!« Janines Schrei ließ ihn zusammenzucken.
»Das Huhn … Sie hätten es fast überfahren.«
Er grinste. »Dann hätte ich einen Riesenärger mit Evita bekommen. Sie leitet die Patisserie im Hotel und besteht darauf, nur die Eier von ihren eigenen Hühnern zu verwenden.«
»Dann sollten Sie vorsichtiger sein.«
»Das fällt schwer – in Ihrer Nähe.«
Hoppla! Janine warf ihm einen schnellen Blick zu. Markus Berger versuchte ja wirklich einen heißen Flirt! Sie zog es vor, nicht darauf einzugehen. Irgendwelchen Herzenstrouble konnte sie gar nicht brauchen. Und morgen um diese Zeit wäre sie bereits wieder daheim und der Mallorca-Trip Vergangenheit.
»So, da wären wir.« Mit Schwung fuhr er vor dem Haupteingang vor, sprang aus dem Wagen und hielt Janine die Hand entgegen. »Stützen Sie sich ruhig auf mich.«
»Ach was!« Sie lachte leise auf. »Mir geht’s schon wieder gut. Danke nochmals.«
»Wir sehen uns später!« Er blieb am Wagen stehen, sah ihr nach, wie sie in die Hotelhalle ging. Bezaubernd war sie. Ihre Figur war perfekt, das sah er trotz der weiten Tunika, die sie über der hellen Leinenhose trug. Hatte sie eigentlich blaue oder grüne Augen? Das musste er noch herausfinden …
»Markus!« Eine helle Stimme, die ihn ziemlich unsanft aus seinen Gedanken riss.
»Ellen! Was machst du denn hier?«
»Das ist ja eine höchst charmante Begrüßung!« Ellen zog einen Schmollmund – mehrfach vor dem Spiegel eingeübt und auch schon auf seine Wirkung hin getestet. »Ich hatte Sehnsucht nach
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