Wolke 7 inklusive
gehüpft – und denkst an einen interessanten Mann …
Aber es ließ sich nicht leugnen – Markus Berger übte eine
ganz besondere Anziehungskraft auf sie aus. Ein Glück nur, dass sie morgen schon wieder nach Deutschland zurückfliegen würde. Dann wäre der gut aussehende Hotelier Vergangenheit.
Ellen van Ehrens stoppte ihren Alfa genau vor dem Eingang, schwang die langen Beine heraus und warf dem Pagen ihre Wagenschlüssel zu. Seinen höflichen Gruß quittierte sie nur mit einem Kopfnicken.
So, als wäre sie ihr Zuhause, durchquerte sie die Hotelhalle und ging schnurstracks auf Markus Bergers Büro zu.
»Tut mir leid, aber der Chef ist nicht da.« Carmen Murati, Sekretärin und Markus’ rechte Hand, hielt die Besucherin auf.
»Das kann nicht sein. Wir waren verabredet!« Ellen warf den Kopf mit den langen, blonden Haaren in den Nacken.
»Ein Notfall … ein Gast ist erkrankt, der Chef kümmert sich persönlich.« Carmens Stimme ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie die Besucherin nicht schätzte. Im Grunde war das noch untertrieben. Carmen mochte das Jet-set-Girl absolut nicht. Ellen war in ihren Augen ein arrogantes Geschöpf, ebenso dreist wie eitel, das vom Geld des Vaters lebte. Was Markus Berger nur an ihr fand … Aber so waren sie eben, die Männer: schauten nach Äußerlichkeiten, ließen sich von einem perfekten Body blenden, von ein paar
albernen Schmeicheleien … schade, dass Markus auch nur ein Mann wie alle anderen war!
Die fast Fünfzigjährige widmete sich wieder ihrem Computer.
»Ich warte in seinem Büro.«
»Aber … es wird vielleicht später. Die junge Frau sah ziemlich elend aus.« Es war Carmen ein Vergnügen, zu sehen, wie Ellen zusammenzuckte. Eine mögliche Rivalin … das war unerträglich!
»Eine Frau … was hat sie denn?«
»Einen Wespenstich.«
»Was sagen Sie da?« Ellens Augen schossen Blitze. »Und deshalb fährt er sie zum Arzt?« Sie hatte Mühe, sich zu beherrschen. Ellen van Ehrens war es nicht gewohnt, versetzt zu werden.
Ihre Verehrer waren so zahlreich wie die Sandkörner am Strand von Arenal, und doch wollte sie nur einen: Markus Berger. Markus, der sehr diszipliniert und erfolgreich arbeitete. Der genau wusste, was er wollte – und der sie hin und wieder spüren ließ, dass die Welt sich nicht nur um Ellen van Ehrens drehte.
Insgeheim achtete sie ihn dafür – und hasste ihn im nächsten Moment, wenn er sie einfach versetzte oder anderen Dingen Priorität einräumte. Daheim war sie das vergötterte Töchterchen des Vaters, der sie von klein auf maßlos verwöhnt hatte.
Ellens Mutter war sehr früh gestorben, das Mädchen war von diversen Kindermädchen aufgezogen worden – von denen die meisten leider größeres Interesse daran gehabt hatten, den Vater für sich zu gewinnen als das Herz des Kindes.
Die fehlende Liebe wurde durch Konsumgüter ausgeglichen. Das Ergebnis war logisch: Ellen wurde egozentrisch, selbstverliebt, überheblich und – oft – unerträglich.
Markus hingegen kannte die aparte Blondine nur von ihrer besten Seite. Seit Ellen den hoch gewachsenen Deutschen, der seit Jahren auf Mallorca lebte, zum ersten Mal bei einem Event in Saint Tropez getroffen hatte, war sie von ihm fasziniert und hatte nichts unversucht gelassen, seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Sie konnte, wenn sie wollte, höchst charmant sein. Konnte sich gut unterhalten, sich sogar für eine Weile einfühlsam geben. Und bei Markus wollte sie!
Vor einigen Wochen hatte er zum ersten Mal mit ihr geschlafen. Und Ellen hatte triumphiert! Nicht nur, dass er gut aussah. Wie vermutet, war er auch im Bett umwerfend!
Dass es von seiner Seite mehr eine sexuelle Beziehung war und nicht Liebe, wollte sie nicht erkennen. Sie klammerte sich an Markus, versuchte ihn mit allen Mitteln enger an sich zu binden.
Und jetzt war er mit irgendeiner Frau unterwegs! Ellen war alarmiert. Dass es sich um einen erkrankten Gast handelte,
war zweitrangig. Es zählte nur, dass Markus sich anderweitig engagierte und sie warten ließ!
»Ich bin am Pool. Wenn Markus kommt …« Sie sprach nicht weiter.
»Selbstverständlich. Ich werde Herrn Berger informieren.« Die Sekretärin gab sich dienstlich. »Wenn Sie eine Erfrischung möchten …«
»… dann bestell ich mir was.« Jetzt kam wieder Ellens Arroganz zum Vorschein, doch davon ließ Carmen sich nicht beeindrucken. Sie widmete sich wieder ihrer Arbeit. Ellen schien für sie nicht mehr vorhanden zu
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