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Wolken über der Wüste

Wolken über der Wüste

Titel: Wolken über der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Palmer
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um sich eine der dünnen türkischen Zigarren anzuzünden, die er besonders gern rauchte. „Ich bin davon ausgegangen, dass Sie damit einverstanden sind.“
    Kurt lächelte zufrieden. Seine Zukunft war gesichert. Nun musste er schnell noch mit seiner Frau sprechen, um sie davon zu überzeugen, wie wichtig es war, dass Brianne sich seinen Plänen fügte. Das sollte nicht zu schwer sein. Sie war die Mutter, und Brianne war noch von ihnen abhängig. Mutter wie auch Tochter würde man schon dazu bringen, dass sie sich nach ihm richteten.
    „Und Sie erledigen für mich dann diese andere Sache da in Amerika.“ Das war keine Frage, sondern eine Feststellung.
    „Aber natürlich!“ sagte Kurt eifrig. „Kein Problem, das tu ich mit Vergnügen. Brianne wird Ihnen eine wunderbare Frau sein und Ihnen sicher viele Kinder schenken.“
    Sabon schwieg. Der Trick, beide Familien durch diese Heirat zu verbinden, löste für ihn alle Probleme mit Kurt. Kurz dachte er an das junge intelligente Mädchen, und ein schmerzhafter Stich durchfuhr ihn. In seiner Gier nach Geld und Macht würde Brauer alles verkaufen, sogar seine Stieftochter. Wie er diesen Mann verachtete! Er durfte seine wahren Gefühle nicht zeigen, wenn er für sein Land etwas erreichen wollte, doch er wünschte, es gäbe andere Möglichkeiten. Brauer hatte er zwar jetzt ausgeschaltet, aber noch blieb Pierce Hutton als Bedrohung. Er musste den Mann auf Distanz halten und darauf achten, dass Brianne ihm nichts verraten konnte, was ihn eventuell zum Eingreifen veranlassen könnte.
    Wenn er, Sabon, Brianne von Pierce fern hielt, müsste das gelingen. Und dafür würde Brauer schon sorgen, den er mit der versprochenen Heirat geködert hatte. Brianne tat ihm Leid, sie war so nett und offen und hübsch. Wer weiß, was sie künftig auszuhalten hatte. Darum durfte er sich jedoch keine Gedanken machen; zu viel stand auf dem Spiel. Er musste an sein Volk denken.
    Kurt beobachtete ihn neugierig. „Sie haben doch nicht ernsthaft daran gedacht, sie zu entführen?“
    Im Grunde war die Idee gar nicht so schlecht. Philippe kniff die schwarzen Augen leicht zusammen. „Auf diesem Wege könnten wir ihrer … sagen wir mal … Kooperation wenigstens sicher sein.“
    Kurt runzelte die Stirn. Brianne war amerikanische Staatsbürgerin, und Hutton wachte eifersüchtig über sie. „Das könnte alles verkomplizieren.“
    Philippe lächelte kühl. „Stimmt.“ Mehr sagte er nicht, aber Kurt war beunruhigt. Dieser Mann war schwer zu durchschauen, aber für ihn selbst stand zu viel auf dem Spiel, als dass er es sich leisten konnte, sich von Philippe austricksen zu lassen. Also musste er unbedingt schneller sein als dieser Sabon. Kurt besaß eine Option auf fünfzig Prozent der Schürfrechte in Sabons kleinem Land. Wenn er die Regierung stürzen könnte, und welchen Widerstand könnte ein betagter Scheich mit einer kleinen Armee schon leisten?, könnte er Sabon aus dem Deal ganz ausschalten und direkt mit dem Ölkonsortium verhandeln. Dann wäre er reich, und sein so genannter Freund wäre von ihm abhängig. Er müsste sich nie mehr mit Waffenhandel beschäftigen, seinem eigentlichen Geschäft. Je mehr er über diese Idee nachdachte, desto besser gefiel sie ihm. Sabon vertraute ihm, da war er sicher. Er glaubte, er hätte alle Trümpfe in der Hand. Und er würde feststellen müssen, dass seine Hände leer waren. Absolut leer.

4. KAPITEL
    S obald Philippe zu seiner Yacht zurückgekehrt war, machte sich Kurt auf die Suche nach seiner Frau. Sie hatte ihm erzählt, dass Brianne und Pierce nach Freeport gefahren waren, um einzukaufen. Sie wusste nicht, dass Brianne sich das nur ausgedacht hatte, als sie gesehen hatte, dass Sabons Yacht in den Hafen einlief. Sie war schnell zu Pierce’ Haus gelaufen, um Sabon nicht begegnen zu müssen, und war dort geblieben, bis sie sicher war, dass Sabon wieder abgefahren war.
    Kurt hatte sich von Sabons Drohungen einschüchtern lassen, und seine eigenen finanziellen Verhältnisse waren so miserabel, dass er sich einen Rückzieher nicht leisten konnte. Wenn Brianne Sabon jetzt ablehnte, dann wurde die Sache problematisch. Er war wütend, dass er durch ihr Verhalten so viele Schwierigkeiten hatte. Ob Philippe es ernst gemeint hatte, als er von Entführung sprach? Ihm war der Gedanke skurril vorgekommen, doch allmählich kam er zu der Überzeugung, dass Brianne anders nicht zur Vernunft zu bringen war. Er hatte sehr ernsthaft mit seiner Frau gesprochen, aber

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