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Wolken über der Wüste

Wolken über der Wüste

Titel: Wolken über der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Palmer
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Plötzlich nahm er den Sonnenschein wieder wahr, und das Leben war voller Wunder. Diese Gefühle waren lange verborgen gewesen, und bisher traute er sich nicht, ihnen auf den Grund zu gehen. Er wandte sich ab und wollte feststellen, ob Arthur in der Zwischenzeit zurückgekehrt war. Er sollte Brianne in die Stadt zurückfahren.
    In den Wochen darauf folgte Brianne Pierce wie ein Schatten. Zum Ärger ihres Stiefvaters hielt sie reichlich Abstand zu dessen Freund Philippe Sabon und war so häufig mit Pierce zusammen, dass bald schon die ersten Gerüchte auftauchten. Man sah sie fast immer zu zweit, beim Fischen, Schwimmen, ja selbst beim Sonnen. Oft blieben sie auf Pierce’ Terrasse in der Sonne liegen, aber manchmal bummelten sie auch am Strand entlang.
    Sie hatten den gleichen Sinn für Humor und wussten, dass so etwas wie ihre Freundschaft selten und kostbar war. Pierce war sich zwar nicht darüber im Klaren, wie wichtig Brianne für ihn war, aber immer seltener versank er in tiefe Trauer über den Verlust von Margo. Er genoss Briannes nüchterne Sicht der Dinge und war überrascht über ihre klugen politischen Ansichten. Für eine so junge Frau hatte sie ein erstaunliches Wissen. Er war von ihr beeindruckt, sehr beeindruckt, und hatte überhaupt nichts dagegen, dass sie so häufig bei ihm war.
    Doch Kurt passte das ganz und gar nicht. Als Philippe wieder einmal kam, um Brianne zu besuchen, und sie nicht da war, war das Ende seiner Geduld erreicht. Vor allen Dingen, als ihm der Privatdetektiv noch mitteilte, wo sich Brianne größtenteils aufhielt.
    Sabons Zorn war besonders Furcht erregend, weil der Araber dabei gefährlich ruhig blieb. Lediglich die zusammengekniffenen Augen und die geballten Fäuste verrieten, wie es in ihm aussah. „Sie wissen genau, was ich für Ihre Stieftochter empfinde“, stieß er leise hervor, „ich habe Ihnen gesagt, dass ich Pläne habe in Bezug auf Brianne und eine Heirat keineswegs ausgeschlossen ist. Dennoch haben Sie ihr quasi die Erlaubnis gegeben, sich mit Hutton zu amüsieren. Was soll ich denn tun, damit sie da ist, wenn ich sie zu sehen wünsche? Sie entführen?“
    Kurt hob abwehrend die Hand. „Sie irren sich!“ Er sah sich hastig um, denn er wollte nicht, dass seine Frau ihn hörte. „Sie kennen doch den Bericht vom Arzt. Ich schwöre, das Mädchen ist ausgesprochen wählerisch. Sie ist unberührt, auch wenn sie hin und wieder mit Hutton zusammen ist.“
    Sabon sagte nichts, sondern studierte sein Gegenüber aufmerksam. Ihm entging nichts, nicht die Angst, die Kurt blass werden ließ, und nicht die Gier, die in seinen Augen aufleuchtete. Brauer hatte keine Ahnung, was er, Sabon, wirklich vorhatte, was er sich wünschte. Aber Brauers Kooperation war zu diesem Zeitpunkt ungeheuer wichtig, und er musste sie sich unbedingt erhalten.
    „Ich weiß, wie sehr Sie auf mich angewiesen sind“, sagte Sabon kühl. „Ich kenne Ihre finanzielle Situation exakt. Wenn ich Sie fallen lasse, bevor Öl gefördert wird, und Sie durch jemand anderen ersetze, wären Sie ruiniert, was?“
    Kurt schluckte. Er war dem Mann ausgeliefert. Sabon wusste einfach zu viel. „Ja, das kann man so sagen.“ Er zog ein blütenweißes Taschentuch aus der Tasche und trocknete sich die schweißnasse Stirn. „Ich muss die Sache durchziehen, sonst bin ich erledigt. Aber die USA einbeziehen, ich weiß wirklich nicht … Ob das klappen kann?“
    Sabons schmale Lippen verzogen sich zu einem verächtlichen Lächeln. „Selbstverständlich.“ Wieder musterte er Brauer kalt. „Ich habe Ihnen bereits gesagt, dass meiner Meinung nach eine Heirat zwischen Brianne und mir für uns beide von Vorteil sein wird. Und unsere anderen Geschäfte sozusagen absegnet.“
    „Heirat.“ Kurts Augen glitzerten, als er sich die Konsequenzen vorstellte. Sabon hatte Milliarden, er war vermutlich einer der reichsten Männer der Welt. Und ganz sicher würde manches für die Verwandten seiner Frau abfallen. Selbst wenn also die Sache mit dem Öl schief ging, hätte er, Kurt, so viel Geld zur Verfügung, wie er sich nur wünschen konnte, und das, ohne auf seinen üblichen Gelderwerb zurückgreifen zu müssen. Das Waffengeschäft war in den heutigen Zeiten auch immer schwieriger geworden. Er müsste sich nie wieder um Geld Gedanken machen! Was für eine wunderbare Vorstellung! „Das ist ein ausgezeichneter Vorschlag. Ja, damit wäre unsere Sache wirklich beschlossen und besiegelt.“
    Sabon sah ihn nicht an, als er den Kopf neigte,

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