Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wolken über der Wüste

Wolken über der Wüste

Titel: Wolken über der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Palmer
Vom Netzwerk:
einer anderen Frau verheiratet.“ Sie wies auf seinen Ehering. „Da gibt es für mich keinen Grund, den Ring zu tragen.“
    Er sah sie düster an. „Diesen Ring werde ich nie abnehmen“, sagte er knapp, „und auf keinen Fall, um einem Kind einen Gefallen zu tun, das so tut, als sei es erwachsen.“
    Sie zuckte zusammen, und eine eisige Kälte kroch in ihr hoch. „Tut mir Leid, dass ich nicht reif genug bin, um dieses Spiel richtig zu spielen, Mr. Hutton. Aber ich werde es schon noch lernen.“ Sie biss kurz die Zähne zusammen. „Da ich keine richtige Ehefrau bin, kann ich ja auch mit anderen Männern ausgehen. Das willst du ja sowieso. Am liebsten wäre es dir, wenn ich jemand anderen finde und ganz aus deinem Leben verschwinde.“
    „Ich möchte, dass Sabon dir nichts tun kann“, stieß er leise hervor, „das ist im Augenblick meine größte Sorge. Und was die anderen Männer betrifft“, fügte er langsam hinzu, „da kann ich dir nur raten, dich sehr gut zu verstecken, damit ich dich nicht finden kann, falls du dein Ehegelübde brichst.“
    „Wie bitte?“
    „Du hast mich schon verstanden. Wir sind verheiratet, unter welchen Umständen auch immer, und ich lasse mir keine Hörner aufsetzen.“
    „Das darf ja wohl nicht wahr sein!“
    „Das hat nichts mit Eifersucht zu tun“, fügte er schnell hinzu. „Wegen Sabon muss das Ganze wie eine richtige Ehe aussehen. Wenn er rauskriegt, dass du mit anderen Männern zusammen bist, wird er nicht glauben, dass du wirklich einen Ehemann hast.“
    „Nicht nur er“, konterte sie leise.
    „Ich habe dir nie etwas vorgemacht“, sagte er kalt. „Hätte ich lieber mit dir schlafen sollen, bevor wir in die Staaten flogen?“
    Darüber wollte sie nicht sprechen. Sie seufzte resigniert und steckte sich den Ring wieder an den Finger. „Glaubst du nicht, dass Philippe aufgibt, wenn er erfährt, dass wir geheiratet haben?“
    Er zögerte, nahm aber dann seine vorige Frage nicht wieder auf. „Nein, das glaube ich ganz und gar nicht. Wenn er herauskriegt, dass unsere Ehe nur eine Farce ist, wird er dich umso hartnäckiger verfolgen.“
    Beide schwiegen, bis sie im Flugzeug saßen. Sobald sie ihre Plätze eingenommen hatten, fiel Brianne in einen kurzen unruhigen Schlaf. Als sie aufwachte, starrte Pierce mit einem düsteren Gesichtsausdruck den Gang entlang. Eine Flugbegleiterin schob den Wagen vor sich her und teilte die Tabletts aus.
    „Möchtest du etwas essen?“ fragte er fürsorglich.
    „Ja.“
    Er klappte das Tischchen für sie herunter. „Von Paris aus bist du doch sicher erster Klasse zurückgeflogen.“
    „Nein, ehrlich gesagt nur Touristenklasse. Im letzten Jahr war Brauer knapp mit Geld. Ich habe den Eindruck, er schrammt hart an einem Bankrott vorbei.“
    „Dann ist es ja kein Wunder, dass er so hinter Sabon her ist“, sagte Pierce nachdenklich. „Und wenn er alles, was er besitzt, nun hier in diese neue Ölsache investiert hat, in der Hoffnung auf gute Gewinne, dann ist er wirklich in Schwierigkeiten.“
    „Warum das denn?“
    Er klappte sein eigenes Tischchen herunter. „Weil wir mit einem Konsortium von Ölgesellschaften an einem Deal mit den Russen zusammenarbeiten. Und zwar geht es da um Ölvorkommen im Kaspischen Meer, ich habe dir ja schon davon erzählt. Die Pipeline soll durch …“ Bei der Nennung des Landes riss sie die Augen groß auf.
    „Aber gegen das Land bestehen von Seiten der USA aus doch Sanktionen!“ rief sie aus. „Kein Wunder, dass Brauer als Amerikaner wütend sein wird. Ihm sind die Hände gebunden. Jeder macht Gewinn, nur er verliert Geld. Du bist doch auch amerikanischer Staatsbürger, oder?“
    „Ich könnte die Staatsbürgerschaft erhalten, wenn ich wollte, aber noch bin ich kein Amerikaner.“
    Stimmt, er war ja Franzose und damit Europäer. „Das habe ich ganz vergessen“, sagte sie leise. „Dein Englisch ist so gut wie das eines Muttersprachlers, und du hast noch nicht einmal einen Akzent.“
    „Ich habe dir ja erzählt, dass ich bei meinem Großvater aufgewachsen bin. Er war Grieche, aber er sprach mehrere Sprachen fließend. Er hat von Anfang an darauf bestanden, dass ich perfekt Englisch lernte. Er sagte immer, das sei die Sprache der Wirtschaft. Ich habe ziemlich lange in den Staaten gelebt.“
    Sie setzte sich gerade hin, so dass die Flugbegleiterin das Tablett absetzen konnte. Auch Pierce bekam sein Essen, und nachdem Brianne sich die Serviette über den Schoß gebreitet hatte, sah sie Pierce

Weitere Kostenlose Bücher