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Wolken über der Wüste

Wolken über der Wüste

Titel: Wolken über der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Palmer
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Debussy, Respighi, Puccini und moderne Komponisten wie John Williams, Jerry Goldsmith, James Horner, David Arnold und Eric Serra. Ich lese alles, was mir unter die Finger kommt, doch am liebsten Biographien und Bücher über das antike Griechenland und das antike Rom.“
    „Ich mag diese Komponisten auch“, sagte sie. „Und ich liebe Opern. Meine Lieblingsopern sind
Turandot
und
Madame Butterfly
von Puccini.“
    Das waren zweifellos auch seine zwei Lieblingsopern, das jedoch wollte er keinesfalls zugeben. „Und was liest du am liebsten?“
    „Liebesromane“, antwortete sie und grinste breit.
    „Wahrscheinlich, weil du noch jung und idealistisch genug bist, um an ein Happy End zu glauben“, zog er sie auf. „Ich bin alt und abgebrüht und weiß, dass es so was im richtigen Leben nicht gibt.“
    „Du warst doch immerhin zehn wunderbare Jahre mit einer Frau zusammen, die dich liebte und die du liebtest.“
    „Und die dann starb“, sagte er brutal. „Schönes Happy End.“
    „Vielleicht können wir nur ein wenig Glück im Leben erwarten“, sagte sie. „Wenn dir Margo nun nie begegnet wäre? Wärest du dann glücklicher gewesen?“
    Er wollte nicht darüber nachdenken und machte eine abwehrende Kopfbewegung.
    Sie ließ nicht locker. „Ganz sicher nicht“, folgerte sie. „Du hast großes Glück gehabt, so eine besondere Beziehung gehabt zu haben. Sie hat dir Erinnerungen beschert, die schöner sind als das tägliche Leben der meisten Menschen.“
    Pierce hatte es selbst nie so gesehen und sich nie für jemanden gehalten, der Glück gehabt hatte in seinem Leben. Möglicherweise hatte sie Recht. Margo hatte ihn von ganzem Herzen und selbstlos geliebt. Er warf Brianne einen schnellen Blick von der Seite her zu. Margo hätte sie sicher gemocht. Beide Frauen waren sich in mancher Hinsicht ähnlich. Beide waren einfühlsam und verständnisvoll. Auch Brianne war jemand, der eher gab als nahm. Sie war nicht so schön, wie Margo es gewesen war, aber auf ihre Art war sie sehr anziehend.
    „Warst du noch nie verliebt?“ fragte er neugierig.
    „Nur in dich.“
    Pierce presste die Lippen zusammen und starrte auf den Kaffeebecher. Er war leer. Er sah sich nach der Flugbegleiterin um und hielt den Becher hoch. Sie kam, schenkte nach und sah dann Brianne fragend an. Brianne schüttelte den Kopf, und die junge Frau ging den Gang wieder hinunter.
    „Du bist zu jung, um zu wissen, was Liebe ist“, sagte Pierce nach einer Weile. „Du bist scharf auf dein erstes sexuelles Erlebnis, und deshalb willst du mich. Das ist Begierde, nichts weiter.“
    Sie lächelte nur. „Wenn du meinst.“
    Er nahm einen Schluck Kaffee. „Au, verdammt, ist der heiß!“ Mit seinem weißen Taschentuch tupfte er sich die Lippe ab. „Du wirst schon jemand Passenden kennen lernen“, sagte er dann. „Eines Tages wirst du einen Mann finden, der im Alter zu dir passt. Und dann wirst du verstehen, was ich meine.“
    „Ich bin doch verheiratet“, sagte sie ruhig. „Ich kann doch nicht nach einem Mann Ausschau halten, wenn ich bereits einen habe.“
    „Wir werden ja nicht ewig verheiratet sein.“ Er blickte sie prüfend an. „Wenn das hier alles vorbei ist, lassen wir in aller Stille die Ehe annullieren.“
    Ihr Herzschlag schien auszusetzen. Das also hatte er vor. Er würde pro forma mit ihr verheiratet sein, wenn auch nicht mit ihr schlafen, bis die Sache mit Sabon ausgestanden war. Eine Annullierung war leicht zu erreichen, weil die Ehe nie vollzogen worden war. Kein Wunder, dass er sie nicht weiter anrührte. Er machte bereits Pläne, wie er sie ohne große Schwierigkeiten loswerden konnte.

7. KAPITEL
    B rianne spielte geistesabwesend mit ihrer Papierserviette und zog das geprägte Logo der Fluglinie wieder und wieder mit dem Fingernagel nach. „Ach so“, sagte sie dann langsam, als ihr klar wurde, dass er auf eine Reaktion wartete.
    „Du weißt doch auch, dass es nie funktionieren würde“, sagte er schnell. „Wir sind vom Alter her zu weit auseinander. Wir gehören verschiedenen Generationen an. Wir denken total unterschiedlich.“
    „Und selbst wenn das nicht wäre, Margo stünde immer zwischen uns.“
    Er warf ihr einen zornigen Blick zu. „Ich habe sie geliebt, ich werde sie nie betrügen!“
    „Aber Pierce, sie lebt doch nicht mehr“, sagte Brianne sanft. „Sie kommt nie wieder zurück. Vielleicht lebst du noch dreißig oder vierzig Jahre. Willst du denn diese ganze Zeit allein bleiben, ohne einen anderen

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