Wolken über der Wüste
es nicht länger vor dir geheim halten“, sagte er langsam. „Während du dich umzogst, habe ich mit Arthur telefoniert. Deine Mutter hat bei mir zu Hause angerufen und nach dir gefragt. Es sieht so aus, als hätte sie einen kleinen … Unfall gehabt. Nichts Schlimmes“, sagte er schnell, als er sah, wie Brianne blass wurde, „sie hat Arthur erzählt, sie sei hingefallen. Ihre Stimme hörte sich sehr verängstigt an, und sie wollte sehr dringend mit dir sprechen. Er hat ihr nicht gesagt, wo wir sind, nur, dass wir heute zurückkommen.“
Sie hatte die Luft angehalten und atmete jetzt hörbar aus. „Ich könnte schwören, er hat sie geschlagen.“ Ihre Stimme klang schwach. „Er hat gedroht, ihr und dem Baby etwas anzutun, sofern ich mich weigere zu tun, was er sagt. Er wird sicher herausfinden, dass wir …“
Er nickte. „Früher oder später ganz sicher.“
„Er hatte angekündigt, dass Philippe heute wiederkommen und mich sehen wollte.“ Sie strich sich nervös eine Haarsträhne zurück. „Warum hat meine Mutter bloß diesen Mann geheiratet? Sie hätte doch wissen müssen, was für ein Typ das ist.“
„Hat sie auch. Er ist reich“, sagte er nur.
Sie lehnte sich seufzend zurück und legte den Kopf gegen das weiche Polster. „Was wird er mit ihr tun? Und mit dem Baby? Ich darf gar nicht daran denken.“
„Im Augenblick sind sie bestimmt sicher. Aber Sabon wird rotsehen, wenn er herauskriegt, was wir getan haben. Denn damit bist du aus seiner Reichweite gerückt. Und das wird er sich nicht so einfach gefallen lassen. Er wird sich an uns rächen und an jedem, mit dem du in Verbindung stehst. Und Kurt wahrscheinlich auch.“
Sie sah ihn verzweifelt an. „Aber was sollen wir denn tun?“
„Auf keinen Fall darfst du vorläufig nach Hause zurückkehren. Wir werden nach Freeport fliegen und nicht nach Nassau. Ich habe schon zu Hause angerufen und einen Fahrer bestellt, der auch als mein Bodyguard arbeitet. Unter diesen Umständen ist es sicher nicht sinnvoll, dass Arthur kommt. Wir werden vorläufig in Freeport bleiben, bis sich die Dinge etwas beruhigt haben. Dann werde ich meinen Sicherheitschef mit ein paar Männern herbeordern.“
„Du hältst Philippe Sabon wirklich für so gefährlich?“ Sie sah ihn ängstlich an.
Er nahm ihre Hand und nickte ernst. „Ja. Aber dir wird nichts passieren. Ich habe schließlich jetzt für dich die Verantwortung. Ich werde auf dich aufpassen.“
Sie sah ihn nicht an. „Das Ganze ist ein Albtraum“, sagte sie leise. Dann blickte sie hoch. „Wir leben doch in einer modernen Zeit, da kann doch so was nicht mehr passieren. Dass ein vollkommen Fremder mich zwingen kann, ihn zu heiraten!“
„Sabon ist unanständig reich. Er kriegt normalerweise immer das, was er will. Dein Stiefvater sitzt tiefer in der Tinte, als ihm selbst klar ist.“ Er strich Brianne kurz über die blasse Wange. „Das Beste wird sein, wenn du in den Vereinigten Staaten lebst, dort kann mein Sicherheitschef ein Auge auf dich haben. Du hast doch mal gesagt, du wolltest gern Mathematik studieren. Wie ist es damit?“
Nur mit Mühe konnte sie ihr Entsetzen vor ihm verbergen. Er hatte sie doch gerade erst geheiratet. Sie hatte davon geträumt, mit ihm zusammenzuleben. Ihn zu lieben, in seinen Armen einzuschlafen, und nun redete er von einem Studium! „In der letzten Zeit habe ich eigentlich nicht mehr daran gedacht.“
„Aber du bist doch noch jung genug“, sagte er schnell und lächelte aufmunternd. „Wir schreiben dich in ein kleines College ein, ganz in der Nähe von Washington und unter fremdem Namen, so dass Sabon dich nicht finden kann. Und selbst wenn, wird immer Tate Winthrop oder einer seiner Leute in deiner Nähe sein. Bis die ganze Sache vorbei ist, wirst du Tag und Nacht bewacht werden.“
„Kann ich denn nicht bei dir bleiben?“ fragte sie zögernd.
Er seufzte. „Nur zu gern. Leider das geht nicht. Dazu ist zu viel zwischen uns passiert.“
„Das verstehe ich nicht.“
„Nein?“ Er lachte kurz auf. „Hör gut zu, meine Kleine. Du bist einfach zu appetitlich, und ich bin kurz vorm Verhungern. Ich könnte meine guten Vorsätze nicht lange halten, wenn wir unter demselben Dach lebten.“
„Aber ich liebe dich!“
„Liebe!“ fuhr er sie an. „Du bist doch nur ein Kind, das neugierig ist auf das Verbotene. Du hast gerade die Sinnlichkeit entdeckt und willst wissen, was weiter dahinter steckt. Ich kann dir nichts bieten außer hin und wieder heißen Sex in
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