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Wolken über der Wüste

Wolken über der Wüste

Titel: Wolken über der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Palmer
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meinem Bett. Letzten Endes wird es dir das Herz brechen, denn du wirst von mir nicht mehr loskommen. Ich bin ein Einzelgänger und will gar keine Frau ständig an meiner Seite.“
    „Aber du hast mich doch geheiratet!“
    „Ja, aber nur, um dich vor Sabon zu schützen.“ Er sah sie nachdenklich an. „Du bist kaum zwanzig, naiv und unerfahren und willst dich mir ausliefern. Davor kann ich dich nur warnen. Ich begehre dich. Ich würde dich einfach nehmen, meinen Spaß haben und dich am nächsten Morgen lächelnd verlassen, ohne mit der Wimper zu zucken. Das würdest du nicht aushalten. Dazu lebst du zu intensiv, Brianne.“
    „Du meinst, wenn ich nur mit dir schlafen würde, ohne weitere Ansprüche zu haben, dann könnte ich bleiben?“ fragte sie, und ihr Gesicht blieb unbewegt.
    „So ungefähr.“
    „Vielleicht könnte ich das ja.“
    „Du nicht“, sagte er sofort. „Du hast dich schon ein bisschen in mich verliebt. Das hast du doch selbst gesagt.“
    Sie schlug die Augen nieder und presste die Lippen aufeinander.
    „Außerdem ist das sehr offensichtlich“, sagte er leise. „Du bist leicht zu durchschauen und nicht raffiniert genug, deine Gefühle zu verbergen.“
    Sie holte tief Luft und starrte aus dem Wagenfenster. „Was machen wir nun?“
    „Du wirst studieren, und ich kümmere mich wieder um mein neues Projekt.“
    „Dann willst du nicht mit mir schlafen?“
    „Oh, nichts lieber als das“, sagte er unverblümt, „mit dem größten Vergnügen. Aber ich kann damit umgehen und du nicht. Wir wollen warten, bis du etwas älter bist.“
    Sie wandte ihm das Gesicht zu, die großen grünen Augen füllten sich mit Tränen. „Das bedeutet, du nimmst diese ganze lächerliche Zeremonie nicht ernst und fühlst dich durch das Eheversprechen nicht gebunden? Und wir gehen jetzt getrennte Wege?“
    Er sah sie überrascht an. „Lächerliche Zeremonie?“
    Sie wandte sich wieder ab. „Als was würdest du das, was wir gerade erlebt haben, denn bezeichnen?“
    Er hatte bisher noch nicht darüber nachgedacht, musste ihr im Grunde jedoch Recht geben. Es war lächerlich gewesen, ein billiger schmieriger Ort, wo Menschen sich schnell ein Eheversprechen gaben, um sich nach abflauendem sexuellen Interesse genauso schnell wieder scheiden zu lassen.
    Er runzelte die Stirn. Obwohl Brianne ganz den Typ des modernen jungen Mädchens verkörperte, war sie in diesem Punkt offensichtlich altmodisch. Sie träumte von einer kirchlichen Hochzeit, in einem langen weißen Kleid und mit Brautjungfern und Blumen streuenden Kindern. Margo hatte eine solche Hochzeit gehabt, aber Brianne wurde nur in eine jämmerliche Kapelle gezerrt, wo die Sache in zwei Minuten erledigt war. Trotz der Gründe für die Eheschließung hätte er vielleicht vorher mal darüber nachdenken sollen.
    „Es tut mir Leid“, sagte er ehrlich zerknirscht. „Ich habe nur daran gedacht, dass wir das Ganze möglichst bald hinter uns bringen müssen. Du hättest sicher lieber in einer richtigen Kirche geheiratet?“
    Sie sah ihn nicht an. „Hast du das erste Mal kirchlich geheiratet?“
    Er nickte. „Natürlich. Margo hat immer gesagt, sie würde sich nicht wirklich verheiratet fühlen, wenn wir nicht eine ordentliche Trauung hätten.“
    Er sah, wie Brianne zusammenzuckte, und jetzt erst begriff er, wie sehr er sie verletzt hatte.
    „Dann haben wir es ja richtig gemacht“, sagte sie, und ihre Stimme klang erstaunlich gefasst. „Es ist eine Ehe, die nur auf dem Papier besteht und mich lediglich vor einem schlimmeren Schicksal bewahren soll. Da wäre eine kirchliche Trauung geradezu ein Sakrileg. Tut mir Leid, dass ich überhaupt was gesagt habe. Ich sollte dir dankbar sein, anstatt herumzukritisieren.“
    Er nahm ihre kalte Hand in seine warme. „Wir kennen uns nicht sehr gut“, sagte er leise. „Ich fürchte, wir werden uns noch einige Male bös verletzen, bis wir uns besser kennen gelernt haben.“
    „Das wird nicht passieren, wenn ich in den USA lebe und du in Nassau.“ Sie sah ihn wieder an und lächelte wehmütig. „So willst du es doch haben, oder? Selbst wenn ich nicht von einem Verrückten verfolgt würde, wünschst du mich weit weg, damit du mich nicht jeden Tag sehen musst.“
    Sein Gesicht blieb unbewegt. „Genauso ist es.“
    Sie seufzte leise. „Gut“, sagte sie dann. „Ich habe begriffen. Ich werde dir keine Schwierigkeiten machen.“ Sie zog den Ehering vom Finger.
    „Was soll das denn?“
    „Ganz einfach. Du bist immer noch mit

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