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Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Titel: Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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Stimme; die Worte überstürzten sich fast. »Wir sind –«
    »Kommt augenblicklich her. Was ihr auch gerade tut, hört auf damit. Greif dir Lucas und komm her.«
    »Geht nicht. Wir verfolgen Edward. Er versucht gerade zu verschwinden.«
    »Scheiße! Nein, lasst ihn laufen. Hört einfach auf und lasst ihn in Frieden. Wo seid ihr? Ich sage der Kabale, sie soll jemanden schicken. Kommt hierher – nein, geht ei n fach irgendwo –«
    »Langsam, Jaime. Was ist eigentlich –«
    Ein Summen in der Leitung; dann hatte ich Cassandra am Apparat.
    »Paige? Hör mir zu. Wir sind bei Faye. Sie weiß, wer E d wards nächstes Ziel ist. Es ist –«
    Ich wusste es, bevor sie den Namen ausgesprochen ha t te. Ich drückte die Austaste und versuchte hektisch, das Gerät wieder in die Tasche zu schieben, aber es rutschte mir aus der Hand und landete auf dem Gehweg. Ich ließ es liegen und stürzte los, wieder in den Durchgang hinein.
    53

Gnadenstoß
    A
    ls ich die Einmündung hinter dem Café erreicht hatte, konnte ich Lucas nirgends sehen. Edward war ebe n falls verschwunden. Natürlich war er das. Er wusste, wer hinter ihm her war. Er flüchtete nicht vor Lucas; er lockte ihn weiter.
    Ich stürzte den Durchgang entlang, in dem wir Edward zuletzt gesehen hatten. Es war mir gleich, wie viel Lärm ich dabei machte. Wenn Lucas mich hörte, würde er ang e rannt kommen, weg von E d ward, und nichts anderes wollte ich schließlich.
    Nach der nächsten Ecke sah ich Lucas in einiger Entfe r nung. Er ging vorsichtig, den Rücken zu mir, wobei er sich ständig nach beiden Seiten umsah. Ich öffnete den Mund, um hinter ihm herzurufen – und überlegte es mir anders. Wenn Edward auf der Lauer lag, würde ich ihn damit warnen. Ich hatte nicht vor, einen mit einer Schusswaffe bewaffneten Vampir aufzuscheuchen.
    Ich trabte den Durchgang entlang. Ein paar Meter hinter Lucas kam ich unter einer Feuerleiter vorbei, und über mir bewegte sich ein Schatten. Ich fuhr herum, sah auf, und da war Edward – in der Hocke auf der Feuerleiter über mir.
    »Lucas!«, rief ich.
    Als ich auf ihn zustürzte, wurde mir klar, dass wir in e i ner Sackgasse waren. Ich drehte mich um, gerade als E d ward auf den Boden hinuntersprang. Er hob die Waffe. Ich warf mich seitwärts in die Schusslinie und begann eine Bindeformel zu sprechen. Edward richtete den Lauf seiner Waffe auf meine Brust.
    »Ich werde feuern, bevor du fertig bist«, sagte er. Die So n nenbrille war verschwunden, und seine Augen waren ebenso leer und ausdruckslos wie seine Stimme. Er sah über meine Schulter zu Lucas hin, der ebenfalls mitten in einer Formel erstarrt war. »Und du. Sprich weiter, und ich erschieße sie.«
    »Paige«, sagte Lucas. »Geh aus dem Weg. Bitte.«
    »Damit er dich erschießen kann? Du bist derjenige, hi n ter dem er her ist. Das war es, was Faye uns unbedingt sagen wollte. Du bist das Ziel.«
    »Glaubst du wirklich, ich werde dich nicht erschießen, wenn du im Weg bist?«, fragte Edward.
    Aber er tat es nicht. Er hob die Waffe, als überlegte er, ob er über meine Schulter hinweg auf Lucas schießen sollte, und richtete sie dann wieder auf meine Brust. O f fenbar traute er seiner eigenen Zielgenauigkeit nicht g e nug, um etwas anderes zu versuchen als einen Schuss auf den Torso. Ganz offenbar wollte Edward nicht riskieren, dass Lucas, während er mich erschoss, eine Formel sprach und entkam.
    »Weißt du, was Benicio mit dir machen wird, wenn du L u cas umbringst?«, fragte ich.
    »Das Gleiche, was sie alle mit mir machen wollen. Mich aufspüren und umbringen. Glaubst du, es stört mich? Ich habe aufgehört, mir deshalb Gedanken zu machen – an dem Tag, an dem ich in mein Hotelzimmer zurückg e kommen bin und gesehen habe, dass diese Kabalenmörder ihren Auftrag erledigt hatten.«
    »Wir –«
    »Ich bin in dieses Zimmer gekommen, und weißt du, was ich gefunden habe?« Sein Blick spießte mich auf. »I h ren Kopf auf dem Bettpfosten. Den Kopf meiner Frau auf dem Bettpfosten!« Ich versuchte, etwas Mitgefühl aufz u bringen, aber alles, was mir einfiel, waren die Du t zende von Leichen, die hinter seiner Hütte vergraben lagen.
    Ein leichter Luftzug glitt den Durchgang entlang. Ich wagte nicht, mich umzusehen, aber ich wusste, hinter Lucas war eine drei Stockwerke hohe Mauer. Durch die mit Sicherheit kein Luftzug kam. Wirkte ich eine Formel, ohne es zu wi s sen? Ich hatte das ein einziges Mal im Stress getan. Konnte ich es wieder tun? Aber nein, auf Magie sollte ich mich

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