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Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Titel: Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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feuchte Dunkelheit umgab mich, und ich schauderte. Ich zwinkerte heftig und versuchte, etwas Klarheit in mein vernebeltes Gehirn zu bringen. Ich lag auf der Seite. Als ich den Arm ausstreckte, berührte ich etwas, das kalt war, dabei aber glatt und fest. Ich strich mit der Hand darüber und spürte H ö cker und scharfe Kanten. Fels. Ich lag auf einer Felsoberfl ä che.
    »Vier kleine Äffchen hüpfen auf dem Bett –«
    Ich kniff die Augen zu, aber die Melodie in meinem Kopf lief weiter. Was war das für ein Lied? Jetzt, nac h dem ich es wieder gehört hatte, kannte ich es Wort für Wort auswendig; sie kamen nur so aus meinem Unterbewuss t sein hervorg e sprudelt. Ein Bild kam mir in den Sinn. Ich selbst, nicht älter als zwei Jahre alt, und ich hüpfte auf dem Bett meiner Mutter herum, und jemand sang dazu.
    »Schluss mit dem Äffchengehüpfe auf dem Bett!
    Drei kleine Äffchen«
    »O Gott, aufhören!«, sagte ich, während ich meinen drö h nenden Kopf umklammerte.
    Der Gesang brach ab.
    Eine Stimme seufzte – der gleiche dramatische Seufzer, den ich im Traum gehört hatte. »Na ja, ich hätte auch brü l len können, bis du aufwachst. Sei froh, dass ich mich für die musikalische Variante entschieden habe.«
    Ich rappelte mich auf und sah mich um. Meine Augen hatten sich so weit an die Dunkelheit angepasst, dass ich ring s um verschwommene Formen erkennen konnte, aber keine davon sah auch nur annähernd menschenähnlich aus. Ich zwinkerte und versuchte mich zu orientieren. Ve r streut um mich herum lagen riesige Blöcke. Sie ragten über der Felsfl ä che auf, auf der ich saß.
    »Fels«, sagte ich. »Es ist nichts als Fels.«
    »Unheimlich, was? Wir haben ein paar wirklich mer k würdige Orte hier. Sieht so aus, als wärst du in einem davon gelandet.«
    Mein Kopf fuhr herum, um die Stimme zu orten, aber ich sah nichts als Felsblöcke.
    »Zwei kleine Äffchen –«
    »Hör auf!«, sagte ich.
    »Hey, ich versuche bloß, dir auf die Sprünge zu helfen. Du hast dieses Lied geliebt. Savannah auch. Ihr wart beide total verrückt danach, aber ich glaube, in Wirklichkeit wol l tet ihr bloß eine Entschuldigung, um auf dem Bett rumz u hüpfen.«
    Savannah? Ich schluckte und versuchte es mit der einz i gen Assoziation, die mir dazu einfiel.
    »Eve?«, fragte ich.
    »Wer sonst? Sag jetzt bitte nicht, du erinnerst dich nicht mehr.« Als ich nicht antwortete, sagte sie: »Oh, komm schon. Du wirst dich ja wohl an deine Lieblings-Babysitterin eri n nern. Ich hab zwei Jahre lang fast jeden Mittwochabend auf dich aufgepasst. Wenn ich nicht kon n te, durfte deine Mom niemand anderen holen. Du hast geheult, bis sie das Treffen mit den Ältesten abgesagt hat und zu Hause gebli e ben ist.«
    Eve legte eine Pause ein. Als ich nicht antwortete, seuf z te sie. »Du weißt es wirklich nicht mehr, oder? Mist. Normale r weise hinterlasse ich einen Eindruck.«
    »Wo bist du?«, fragte ich.
    »Moment. Ich arbeite noch dran. Gib mir einen –« Ein Schimmer zu meiner Linken. Der Umriss flackerte und begann klarer zu werden. »Fast geschafft. Das hier ist gar nicht leicht.«
    Ein hörbares Ploppen. Und dann stand da die erwac h sene Ausgabe von Savannah, eine hochgewachsene Frau von exotischer Attraktivität – breiter Mund, ausgeprägte Züge und langes, glattes schwarzes Haar. Nur die Augen waren anders, dunkel statt des leuchtenden Blaus, das Savannah von Kristof Nast geerbt hatte.
    Sie ging vor mir in die Hocke, berührte den Boden und schauderte.
    »Verdammt kalt. Du hast dir da wirklich einen tollen Ort ausgesucht, um durchzubrechen. Wenn ich das g e wusst hätte, hätte ich was Wärmeres angezogen.« Sie fing meinen Blick auf. Ihr breites Grinsen glich dem ihrer Tochter. »Geisterh u mor.« Sie sah an sich herunter – Jeans, Turnschuhe und eine dunkelgrüne, bestickte Bluse. »Weißt du, ich hab diese Bluse früher wirklich gemocht, aber wenn man sie mal ein Jahr lang ununterbrochen a n gehabt hat … Allmählich sollte ich wohl mal herausfi n den, wie man sich umzieht.« Sie musterte meine eigene Kle i dung. »Nicht übel. Hätte schlimmer sein können!«
    »Ich bin nicht … ich bin kein Geist. Ich bin nicht –«
    »Gestorben? Da steht die Entscheidung noch aus. Ich weiß nur, dass du hier bist, und wenn du hier bist, müs s test du eigentlich tot sein.« Eve schüttelte den Kopf. »Ich hätte nicht gedacht, dass du die komplette Romeo-und-Julia-Nummer durchziehst, Paige. Klar, wenn du dich mal auf jemanden einlässt, machst

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