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Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Titel: Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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die Schubl a de zuknallte, und klemmte sich einen Stoß Akten unter den Arm.
    »Ich habe zu tun, Lucas. Manche von uns arbeiten hier.«
    Er drehte sich auf dem Absatz um und stelzte in Ric h tung Tür davon.
    »Mr. Cortez?«, rief die Rezeptionistin von ihrem Tisch herüber. »Ihr Vater wird gleich herauskommen. Er sagt, Sie sollen doch in seinem Büro auf ihn warten.«
    Lucas bedankte sich und führte mich den Gang entlang, auf die Milchglastür am Ende zu. Bevor wir sie erreicht hatten, öffnete sich eine Tür auf der linken Seite, und drei Männer in den typischen Anzügen der mittleren Verwa l tungsebene kamen heraus. Alle drei erstarrten einen A u genblick lang und stierten Lucas an. Dann nahmen sie sich zusammen und begrüßten den Kronprinzen mit Han d schlag und freundlichen Worten. Die Begrüßungen waren nur noch eine Haaresbreite von einer Huldigung entfernt. Ich warf einen verstohlenen Blick auf Lucas. Wie musste dies für jemanden sein, der normalerweise unb e merkt durchs Leben ging – dass Vizepr ä sidenten, die doppelt so alt waren wie er selbst, fast über die eigenen Füße fielen, um ihm ihre Aufwartung zu machen?
    Als sie verschwunden waren, traten wir durch die Do p pe l tür in einen kleinen Empfangsbereich und von dort aus durch eine weitere Doppeltür in Benicios Heiligtum. Es war schlicht, nicht größer als das Büro des durchschnittl i chen Vizepräsidenten eines großen Unternehmens. Das einzig Bemerkenswerte daran war die Aussicht. Sie wurde noch spektakulärer durch das Fenster selbst, eine einzelne Gla s scheibe, die sich vom Boden bis zur Decke spannte und eine Seite des Zimmers bildete. Das Glas war völlig fleckenlos, und die Innenbeleuchtung des Büros war so ausgerichtet, dass sie sich nicht darin spiegelte. Man glau b te kein Fenster zu sehen, sondern ein Zimmer, das sich auf den blauen Himmel von Miami hinaus zu öffnen schien.
    Lucas ging zum Computer seines Vaters hinüber und gab ein Passwort ein. Der Bildschirm leuchtete auf.
    »Ich drucke uns eine Kopie von den Formularen aus, sola n ge wir warten«, sagte er.
    Während er es tat, studierte ich die Fotos auf Benicios Schreibtisch. Das Erste, das mir ins Auge fiel, zeigte einen kleinen Jungen am Strand, nicht älter als fünf. Er starrte mit dem ernsthaftesten Ausdruck in die Kamera, den ein kleiner Junge am Strand jemals zustande gebracht haben kann. Ein Blick auf dieses Gesicht, und mir war klar, dass es Lucas sein musste. Die Frau neben ihm schnitt eine Grimasse, als ve r suchte sie ihn zum Lächeln zu bewegen, brachte es aber lediglich fertig, sich selbst zum Lachen zu bringen. Das breite Grinsen verlieh dem unscheinbaren Gesicht etwas, das Schönheit recht nahe kam. Maria. Ihr Grinsen war so unve r kennbar wie Lucas’ ernsthafter Blick.
    Was mussten Benicios andere Söhne denken, wenn sie das Foto der früheren Mätresse ihres Vaters so unüberse h bar hier stehen sahen, daneben aber keins von ihrer eig e nen Mutter, seiner legitimen Ehefrau? Und nicht nur das: Von den drei Fotos auf Benicios Schreibtisch zeigten zwei Lucas. Das dritte Bild war ein Gruppenporträt seiner drei Brüder. Was ging in Benicios Kopf vor, wenn er derlei tat? Kümmerte es ihn ganz einfach nicht, was andere Leute dachten? Oder hatte er ein Motiv, schürte er absichtlich die Abneigung zwischen seinen legitimen Söhnen und dem Bastarderben?
    »Lucas.«
    Benicio kam zur Tür hereingefegt; ein breites Lächeln e r hellte sein Gesicht. Lucas trat vor und streckte die Hand aus. Benicio durchquerte mit drei Schritten das Zimmer und umarmte ihn.
    Die beiden Leibwächter, die Benicio nach Portland b e gleitet hatten, glitten herein, erstaunlich unauffällig ang e sichts ihrer Größe, und bezogen Posten an der Wand. Ich lächelte Troy zu, der das Lächeln mit einem kurzen Bli n zeln erwide r te.
    »Wie schön, dich zu sehen, mein Junge«, sagte Benicio. »Das ist eine Überraschung. Wann bist du angekommen?«
    Lucas befreite sich aus der Umarmung seines Vaters, als er antwortete. Mich hatte Benicio noch nicht zur Kenntnis genommen. Zunächst ging ich davon aus, dass das Absicht war, aber als ich ihn jetzt mit Lucas reden sah, wurde mir klar, dass Benicio meine Anwesenheit bisher nicht einmal bemerkt hatte. Seinem Gesichtsausdruck nach bezweifelte ich, dass er einen tobenden Gorilla bemerkt hätte, wenn der sich zufällig im gleichen Raum aufhielt wie Lucas. Und so genau ich auch hinsah – nichts an dieser Vaterliebe wirkte gestellt.
    Lucas trat

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