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Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Titel: Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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eine Oase mit hölzernen Bänken, Bonsaibäu m chen, hängenden Farnen und einem kreisförmigen Wasserfall zwischen moosbedeckten Stei n blöcken. Über dem Wasserfall sah ich ein in Granit geha u enes Doppel-C. Ein Messingschild teilte über der breiten gläsernen Doppeltür in beinahe b e scheidener Sachlichkeit mit: »Cortez Corporation«.
    »Himmel, Arsch und Zwirn«, sagte ich.
    Lucas lächelte. »Überdenkst du gerade den Vorsatz, nie die Frau des Hauptgeschäftsführers zu werden?«
    »Nie im Leben. Aber Co-Hauptgeschäftsführerin, das wü r de ich mir vielleicht überlegen.«
    Wir traten ein. In dem Augenblick, in dem sich die T ü ren hinter uns schlossen, verstummte der Lärm der Straße. Ein kühler Luftzug trug leise Musik zu uns herüber. Als ich mich umsah, war die Außenwelt verschwunden – ausgeschlossen hinter dunkel verspiegeltem Glas.
    Vor uns reckte eine Gruppe von Touristen die Hälse in alle Richtungen, um die vier Meter hohen tropischen Aquarien zu bestaunen, die zwei der Wände einnahmen. Ich gab mir Mühe, nicht ebenso schamlos zu gaffen. Ein Mann im Bür o anzug näherte sich der Gruppe, und ich war mir sicher, er würde sie hinauswerfen. Stattdessen begrü ß te er den Führer der Gruppe und winkte sie alle zu einem Tisch hinüber, wo eine ältere Frau eisgekühltes Wasser in Gläser goss.
    »Gruppenführungen?«, flüsterte ich.
    »Im neunzehnten Stock ist ein Observatorium. Es ist öffen t lich zugänglich.«
    »Ich versuche, nicht beeindruckt zu sein«, sagte ich.
    »Ruf dir einfach ins Gedächtnis, wo das Geld he r kommt. Das hilft.«
    Tatsächlich – der Gedanke dämpfte meine widerwillige Bewunderung so schnell, als hätte jemand mir den Inhalt des Eiswasserkrugs über den Kopf geschüttet.
    Als wir uns der Empfangstheke näherten, hätte ein Mann Mitte dreißig mit Moderator-Lächeln seinen Koll e gen fast über den Haufen gerannt, so eilig hatte er es, hinter seinem Tisch hervorzukommen.
    »Mr. Cortez«, sagte er, während er sich vor uns aufba u te. »Willkommen, Sir. Es ist schön, Sie zu sehen.«
    Lucas murmelte eine Begrüßung und schubste mich vorsichtig nach links. Der Mann rannte hinter uns her.
    »Darf ich Sie anmelden, Sir?«
    »Nein, danke«, sagte Lucas, ohne stehen zu bleiben.
    »Ich hole Ihnen den Aufzug. Er ist ein bisschen langsam heute. Darf ich Ihnen beiden ein Glas Wasser anbieten, während Sie warten?«
    »Nein, danke.«
    Der Mann schoss uns voran zu einem Aufzug, über dem »Privat« stand. Als Lucas die Hand nach dem Tastenfeld ausstreckte, kam der Mann ihm zuvor und gab eine Zahl ein.
    Der Aufzug erschien, und wir gingen hinein.
    5

Der Lohn der Sünde
    D
    as Innere des Aufzugs sah aus, als sei er aus Ebe n holz geschnitten worden. Nicht ein Fingerabdruck beei n träc h tigte das schimmernde Schwarz der Wände und die silbernen Akzente. Der Boden bestand aus schwa r zem, weiß geädertem Marmor. Wie viel Geld muss eine Firma eigen t lich verdienen, bevor sie anfängt, ihre Aufzüge mit Marmorböden auszusta t ten?
    Mit einem leisen Summen glitt in der scheinbar mass i ven Wand eine Tür zur Seite, und ein Tastenfeld und ein kleiner Monitor erschienen. Lucas’ Finger flogen über die Tasten; dann drückte er den Daumen auf den Monitor. Der Computer klingelte, die Tür schloss sich, und der Aufzug setzte sich in Bewegung.
    Wir fuhren bis ins oberste Stockwerk. Die Chefetage. Ich möchte nicht allzu beeindruckt klingen, also höre ich an diesem Punkt lieber auf, die Umgebung zu beschreiben. Es genügt zu sagen, dass sie exquisit war. Schlicht und unau f dringlich, aber jede Oberfläche, jedes Material war von der besten Qualität, die mit Geld überhaupt zu beza h len war.
    In der Mitte des Foyers erhob sich ein marmorverkle i deter Schreibtisch. Ein bulliger Mann im Anzug saß hinter einer Reihe von Bildschirmen. Als das Klingeln des Au f zugs ihm unsere Ankunft meldete, sah er schnell auf. L u cas manövrie r te mich aus dem Aufzug und zur linken Seite des Foyers hinüber. Eine hölzerne Tür öffnete sich vor uns. Lucas warf einen Blick zu dem Wachmann hi n über, nickte und führte mich hindurch.
    Wir betraten einen langen Gang. Als die Tür sich hinter uns schloss, ging ich langsamer – irgendetwas war hier ung e wöhnlich. Es dauerte noch einen Moment, bis mir aufging, was es war. Die Stille. Keine sanfte Hintergrun d musik, keine Sti m men, nicht einmal das Klicken einer Tastatur. Auch der Gang hatte keine Ähnlichkeit mit einem Bürokorridor. Es gab

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