Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen
zurück und neben mich. »Paige hast du schon kennengelernt, glaube ich.«
»Ja, natürlich. Wie geht es Ihnen, Paige?« Benicio bot mir die Hand und dazu ein Lächeln, das fast so strahlend war wie das für seinen Sohn. Offensichtlich war Lucas nicht der einzige Cortez, der es verstand, gut Wetter zu machen.
»Paige hat mir erzählt, dass du mit mir reden wolltest«, sagte Lucas. »Natürlich könnte das auch mühelos am Telefon geschehen, aber ich dachte, dies wäre eine gute Gelegenheit, sie mit nach Miami zu bringen und mich zu vergewissern, dass die üblichen Sicherheitsformulare vol l ständig sind. Nur damit es im Hinblick auf unsere Bezi e hung keine Missve r ständnisse gibt.«
»Das wäre nicht nötig gewesen«, sagte Benicio. »Ich h a be ihre entsprechenden Daten schon an alle Büros g e schickt. Ihr Schutz war in dem Augenblick gewährlei s tet, in dem du mir von eurer … Beziehung erzählt hast.«
»Dann werde ich es einfach noch schriftlich nachholen, schon um der Versicherungsabteilung einen Gefallen zu tun. Ich weiß natürlich, dass du zu tun hast, Vater. Wann wäre ein geeigneter Zeitpunkt, um die Details dieses Falls zu bespr e chen?« Er zögerte und sprach dann entschlossen weiter. »Wenn du keine anderen Pläne hast, könnten wir vielleicht zu dritt zu Abend essen.«
Benicio zwinkerte. Eine winzige Reaktion, aber das Zwi n kern und die kurze Pause, die darauf folgte, sahen in meinen Augen nach Schock aus. Es musste schon eine Weile her sein, seit Lucas freiwillig mit seinem Vater g e gessen hatte, ganz zu schweigen davon, dass er es selber vorgeschlagen hätte.
Benicio schlug Lucas auf den Rücken. »Wunderbar. Ich werde es arrangieren. Aber was diese Überfälle a n geht, heben wir uns das Abendessen doch fürs Private auf. Ich bin sicher, ihr brennt beide darauf, mehr zu e r fahren –«
Ein Geräusch von der Tür her unterbrach ihn. William trat ein, den Blick fest auf seinen Vater gerichtet, wah r scheinlich um unsere Anwesenheit nicht zur Kenntnis nehmen zu mü s sen.
»Ich bitte um Entschuldigung, Sir«, sagte William. »Aber ich habe gerade den Wang-Bericht abgegeben und wollte nur daran erinnern, dass du zum Abendessen mit dem Gouverneur verabredet bist.«
»Hector kann mich vertreten.«
»Hector ist in New York. Schon seit Montag.«
»Dann disponiert ihr eben um. Sagt dem Sekretariat des Gouverneurs Bescheid, dass mir etwas Wichtiges dazw i schengekommen ist.«
Williams Mund wurde schmal.
»Augenblick«, sagte Lucas. »Bitte wirf meinetwegen nicht deinen ganzen Terminkalender um. Paige und ich bleiben über Nacht. Wir könnten auch zusammen früh s tücken.«
Benicio überlegte einen Moment und nickte dann. »Dann also morgen beim Frühstück und vielleicht auf einen Drink heute Abend, wenn ich beim Gouverneur früh genug we g komme. Und was diese andere Geschichte angeht –«
»Sir?«, sagte William. »Ein Frühstück? Du hast am Morgen eine Besprechung anstehen.«
»Verlegt sie«, schnappte Benicio. Als William sich zum Gehen wandte, hielt er ihn noch einmal auf. »William, bevor du gehst, würde ich dich gern Paige –«
»Die Hexe. Wir sind uns schon begegnet.«
Er warf keinen Blick in meine Richtung. Eine Falte grub sich zwischen Benicios Augenbrauen, und er ratterte i r gendetwas auf Spanisch hinunter. Zwar hatte Lucas mein Spanisch deutlich verbessert, damit wir uns unterhalten konnten, ohne dass Savannah zuhörte, aber Benicio sprach einfach zu schnell für mich. Andererseits brauchte ich keinen Dolmetscher, um zum merken, dass er William wegen seiner Unhöflichkeit zur Rede stellte.
»Und wo ist Carlos?«, fragte er schließlich, wobei er wieder zum Englischen überging. »Er sollte hier sein, um seinen Bruder zu begrüßen und Paige kennenzulernen.«
»Ist es nach vier?«, fragte William.
»Selbstverständlich ist es das.«
»Dann ist Carlos nicht da. Wenn du mich jetzt en t schuldigst –« Benicio wandte sich ab, als sei William schon gega n gen. »Wo war ich? Ja, diese andere Angelegenheit. Ich habe in zwanzig Minuten ein Treffen angesetzt, bei dem ihr sämtl i che Details geliefert bekommt. Besorgen wir Paige etwas Kaltes zu trinken, und dann können wir in den Konferen z raum rübergehen.«
6
Rundum versichert
Z
wanzig Minuten später öffnete Lucas mir die Tür des Konferenzraums. Ein Seitenblick stellte mir eine wortlose Frage: Wollte ich, dass er als Erster hinei n ging? Ich schü t telte den Kopf. Ich freute mich nicht gerade auf das, was
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