Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen
seiner Kehle, riss das Fleisch mit einem Ruck auseinander, der für jeden norm a len Sterblichen tödlich gewesen wäre. Edward knurrte vor Schmerzen, aber sobald Jeremy den Kopf hob, war E d wards Hals wieder heil.
Ich drehte mich zu Lucas um, aber der lief bereits auf den Altar zu. Er packte ein Stück Seil, das von Jaimes Fesseln übrig geblieben war, und rannte zu Edward und Jeremy hinüber. So kräftig Jeremy sein mochte, wenn er Edward nicht enthaupten konnte, war hier ein Paar menschlicher Hände vonnöten.
Als Lucas näher kam, hob Jeremy den Kopf und fing seinen Blick auf. Dann grub er die Zähne in Edwards Seite und hob ihn an, um ihn auf den Rücken zu werfen, damit Lucas ihn fesseln konnte. Edward rammte die Faust in das Gelenk von Jeremys linkem Vorderbein. Jeremy knickte ein, und sein Griff lockerte sich.
Neben mir begann Savannah mit einer Formel. Ich war selbst dabei gewesen, eine Rückstoßformel vorzubereiten; dann hörte ich sie murmeln und fuhr herum.
»Nein!«, schrie ich. »Nicht!«
Die letzten Worte der Formel flogen von ihren Lippen, als Jeremy wieder Halt gefunden hatte und Edward hoc h riss. Dabei geriet er in die Bahn von Savannahs Formel und erstarrte. Edward landete über ihm. Savannah brach den Zauber ab, aber Edward hatte bereits Jeremys Hinte r bein gepackt. Er biss zu. Jeremy fing sich und fuhr herum, aber Edwards Zähne blieben in Jeremys Bein vergraben, durc h bohrten die Haut, bis das Betäubungsmittel wirken konnte. Lucas stürzte sich auf die beiden. Er bekam E d ward zu fassen und riss ihn von Jeremy fort. Als sie z u sammen über den Boden des Durchgangs rutschten, blieb Jeremy, wo er war, und sah sich verwirrt um; dann schnaubte er und glitt zu Boden.
Lucas und Edward landeten in einem Knäuel auf dem Boden; jeder versuchte, den anderen in den Griff zu b e kommen. Ich bereitete einen Bindezauber vor, aber ich wusste, dass ich ihn nicht anwenden konnte, während die beiden ineinander verkrallt waren, und ebenso wenig konnte ich etwas Gefährl i cheres verwenden. Ich kam mir nutzlos vor, als ich da heru m stand; der Bindezauber gab mir immerhin das Gefühl, Edward aufhalten zu können, wenn etwas schiefging.
Die beiden Männer waren sich an Größe und Kraft g e wac h sen. Lucas hatte einen Unterarm gegen Edwards Kehle g e drückt, so dass Edward nicht zubeißen konnte, aber jedes Mal, wenn er die Hand hob, um eine Formel anzubringen, schlug Edward sie nach unten.
Dann riss Edward sich von Lucas los und kam halb auf die Beine, bevor Lucas ihn wieder nach unten zerrte. Z u sammen prallten sie gegen die Mauer. Edward richtete sich halb auf und warf sich zur Seite, und Lucas’ Kopf schlug hart gegen die Ziegelwand.
Der Aufprall schaltete Lucas nur einen Moment lang aus, aber in diesem einen Moment erkannte Edward seine Chance. Sein Kopf bog sich zurück; sein Mund öffnete sich. Ich sprach den Bindezauber – sprach ihn zu schnell und wusste bereits im Sprechen, dass er nicht verfing. Savannah und ich stürzten gleichzeitig auf die beiden zu, aber wir waren drei, vier Meter entfernt. Zu weit weg, um rechtzeitig dort zu sein. Als E d wards Kopf nach unten zuckte, um zuzubeißen, hatte Lucas sich gefangen und zur Seite geduckt. Edwards Reißzähne erwischten nur die Haut an seinem Hals. Als Lucas sich losriss, sprühte ein feiner Nebel aus Blut durch den Durc h gang. Die Luft rings um Lucas begann zu schimmern. Er warf sich zur Seite. Ich packte Savannah und riss sie nach hinten.
Edward erstarrte. Er sah die ersten Umrisse des Portals erscheinen, und seine Lippen verzogen sich langsam zu einem Lächeln. »Natasha«, flüsterte er.
Lucas warf sich auf Edward und versuchte, ihn von dem Portal fortzureißen. Und Edward ließ es zu. Er wusste, das Portal würde sich nicht öffnen – noch nicht. Er hatte nicht annähernd genug von Lucas’ Blut vergossen. Edward packte Lucas an den Haaren und riss ihm den Kopf nach hinten; die Zähne zuckten abwärts, auf die Kehle zu. L u cas’ Augen wurden weit, als ihm sein Fehler bewusst wu r de.
»Bindezauber!«, brüllte ich zu Savannah hinüber.
Als sie zu sprechen begann, stürzte ich mich auf E d ward. Ich erwischte das Rückenteil seines Hemdes und warf mich zur Seite. Ich schaffte es, ihn von Lucas fortz u zerren, aber nicht, bevor die Reißzähne ein Ziel gefunden hatten. Mehr Blut sprühte. Der Boden begann zu zittern.
Edward versuchte sich loszureißen. Als mein Griff um sein Hemd sich lockerte, wirkte Savannah ihre Bindefo
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