Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen
Er hat gesagt, es würde öde we r den.«
»Monoton hat er gesagt.«
»Was öde bedeutet.«
»Dann hätte er öde sagen sollen.« Adam warf einen ve r nichtenden Blick zu Lucas hinüber, der neben ihm saß und Webers Haus durch ein Fernglas beobachtete.
»Öde beschreibt etwas, das langweilig ist«, sagte Lucas, » monoton impliziert sowohl langwierig als auch sehr langwe i lig, was, wie du vermutlich auch finden wirst, in diesem Fall zutrifft.«
»Yeah? Erinnere mich daran, dass ich mein Tasche n wörterbuch einpacke, wenn ihr zwei mich das nächste Mal zu einem monotonen Unternehmen mitschleift.«
»Schleift?« Lucas zog eine Augenbraue in die Höhe. »Ich kann mich nicht an Zwangsmaßnahmen erinnern.«
»Hey, Superhirn«, sagte Adam. »Ich steige mal eben aus und seh’s mir aus der Nähe an, okay? Sehe nach, ob er noch da ist.«
»Das ist er«, sagte Lucas. »Paige hat an beiden Türen Per i meterformeln gesprochen.«
»Yeah, okay, nichts gegen Paiges Formeln, aber –«
»Sag’s nicht«, sagte ich.
Adam öffnete die Fahrertür. »Ich sehe mal nach.«
»Nein«, antworteten Lucas und ich im Chor. Als Adam zögerte, die Hand noch an der offenen Autotür, fügte ich hinzu: »Mach die Tür zu, sonst probieren wir aus, wie es um meine Formeln steht.«
Er maulte, aber er schloss die Tür. Zwei weitere Stunden vergingen. Zwei Stunden, in denen ich etwa alle zehn Min u ten Gelegenheit hatte, mir zu wünschen, dass wir Adam zu Hause gelassen hätten. Endlich, um halb acht, ging in einem Fenster ein Licht an. Adam stürzte sich auf den Türgriff. Lucas streckte die Hand aus, um ihn aufz u halten.
»Wir klingeln nicht in dem Moment, in dem er aus dem Bett steigt«, sagte er. »Wir haben es nicht eilig.«
Adam stöhnte und sank in seinem Sitz zusammen.
Wir hatten uns einen Schlachtplan zurechtgelegt, bevor wir das Haus der Vasics verlassen hatten. Gut gewählte Kleidung und ein paar Bücher aus Roberts Bibliothek, das war alles, was wir brauchten.
Lucas und ich ließen Adam die nötige Zeit, ums Haus zu gehen und die Hintertür zu belagern, dann stiegen wir die Stufen zur Haustür hinauf und klingelten. Zwei Min u ten später erschien ein dünner dunkelhaariger Mann an der Tür. Weber entsprach dem Foto aus der Cortez-Angestelltendatei, bis hin zu seinem schwarzen Hemd.
»Guten Morgen«, sagte Lucas. »Wissen Sie, wo Sie die Ewigkeit verbringen werden?«
Webers Blick fiel auf unsere Bibeln. Er murmelte etwas und versuchte, die Tür zu schließen. Lucas packte sie an der Kante und hielt sie fest.
»Bitte«, sagte ich. »Wir haben eine wichtige Botschaft für Sie. Eine frohe Botschaft, eine Botschaft der Hof f nung.«
Wir hatten nicht wirklich damit gerechnet, dass Weber uns einlassen würde. Mein Zeugen-Jehovas-Aufreißer die n te nur dazu, Lucas die Zeit zu geben, die er für seine Rüc k stoßfo r mel brauchte. Sie hätte Weber nach hinten stolpern lassen, und wir hätten das Haus betreten können. Aber als ich die Worte aussprach, wurden Webers Augen weit.
»Ihr seid es«, sagte er. »Die Leute, von denen Esus g e sagt hat, dass sie kommen würden.«
Ich war verblüfft, aber Lucas nickte und murmelte e t was Zustimmendes. Weber ließ uns ein und warf einen nervösen Blick ins Freie, bevor er die Tür wieder schloss.
»Kommt rein«, sagte er, während er sich die Handfl ä chen an den Hosenbeinen abwischte. »Setzt euch. Halt, Moment, lasst mich den Stuhl da freiräumen. Sorry, dass es hier so chaotisch aussieht. Ich hatte einfach –«
»Viel zu tun«, ergänzte Lucas.
Weber nickte. Sein Kopf wippte wie bei einem dieser Hu n de, die man hinten ins Auto stellen kann. »Viel zu tun, ja. Sehr viel. Als Esus mir gesagt hat … Zuerst wollte ich abha u en, aber er hat gesagt, das würde die Sache nur schlimmer machen.«
»Er hat recht«, sagte Lucas.
»Er hat immer recht.« Weber warf einen nervösen Blick in die Runde. »Er hat gesagt, ich wäre hier nicht sicher. Er hat gesagt, ihr würdet mich an einen sicheren Ort bri n gen.«
Ich sah rasch zu Lucas hinüber, um seine Reaktion zu s e hen, aber er ließ keine erkennen.
»Genau das«, sagte er. »Ich sage nur eben dem Fahrer B e scheid.« Er griff in die Brusttasche, um sein Handy herausz u holen und das Festnahmeteam anzurufen. Es war unverken n bar, dass Weber nur sehr ungern hier und jetzt reden würde. Besser war es, gleich zum nächsten Schritt überzugehen und ihn zur Befragung abholen zu lassen. Aber bevor Lucas eine Nummer wählen
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