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Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Titel: Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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konnte, hörte ich einen scharfen Knall – und dann ein fürchterliches Kr a chen. Ein Metallbehälter traf zwischen uns auf dem Fu ß boden auf. Lucas machte einen Satz, packte mich an den Schultern und riss uns beide auf den Boden hinunter. Der Behälter begann zu qualmen.
    Holz splitterte. Ich drehte den Kopf und sah, wie die Hau s tür aufflog und drei schwarz gekleidete Männer hereinstür m ten. Alle drei richteten ihre Schusswaffen auf uns; dann verschwanden sie in dem Rauch, der das Zi m mer zu füllen begann.
    21

Sie greifen sich immer
das Mä d chen
    I
    rgendjemand fing an, Anweisungen zu brüllen, aber ich krümmte mich, hustete mir die Lunge aus dem Leib und hörte nichts als mein eigenes Husten. Ich zog die Bluse hoch und über die Nase, aber das half auch nicht. Meine Augen tränten von dem Gas. Die Tränen und der Rauch zusammen machten mich blind. Finger packten mich am Arm und zogen mich vorwärts. Man konnte sich darauf verlassen, dass Lucas in jeder Situ a tion einen klaren Kopf behielt.
    Ich stolperte hinter seiner dunklen Gestalt her. Eine Türöffnung gähnte vor uns. Als wir hindurchgingen, wu r de der Rauch dünner, aber mir strömten immer noch die Tränen aus den Augen. Ich wischte mir mit dem freien Arm darüber. Lucas zog mich weiter – auf die Hintertür und die frische Luft dort zu, nahm ich an.
    »Paige!« Adams Stimme. Durch den Rauch sah ich se i nen Umriss auf uns zurennen.
    »Raus hier«, keuchte ich. »Es ist –«
    Er stürzte sich auf uns. Die Hand an meinem Arm riss mich nach hinten. Ich stolperte und fuhr herum, und jetzt sah ich, dass es nicht Lucas war, der mich festhielt. Es war Weber.
    Ich schlug nach ihm, aber meine Faust glitt von seiner Schulter ab. Seine freie Hand schoss nach unten. Ich spü r te, wie etwas mich zwischen den Rippen traf. Hörte Adams Wutgebrüll. Lucas schoss durch die Tür und hielt Adam mitten im Anlauf auf. Der Gestank von Schwefel und ve r branntem Fleisch legte sich über den schwächer werdenden Gasgeruch. Lucas keuchte vor Schmerz. Ich versuchte, mich aus Webers Griff zu reißen, aber er hielt mich fest.
    »Niemand bewegt sich!«, schrie Weber. Seine Stimme war schrill vor Panik. »Ich hab das Mädchen!«
    Ein Sekundenbruchteil der Klarheit, einer leicht hyster i schen Klarheit: Natürlich hatte er das Mädchen. Sie greifen sich doch immer das Mädchen. Nur – warum musste das Mädchen ausgerechnet ich sein?
    Dann drückte sich kalter Stahl gegen meine Kehle, und ich hörte auf zu denken. Die Klinge schnitt in die Haut, und Blut tröpfelte an meinem Hals hinab. In diesem A u genblick kam es mir vor, als könnte selbst das Atmen tödlich sein, als würde durch die geringste Bewegung eine lebenswichtige Arterie verletzt. Als ich den Atem anhielt, bemerkte ich einen anderen Schmerz, stechender und weiter unten. Der Brustkorb. Ich drückte auf die Stelle. Blut sickerte mir durch die Finger. Ich hatte eine Stic h wunde. Bei der Erkenntnis geriet ich einen Moment lang ins Taumeln und spürte, wie die Klinge mir wieder in die Kehle schnitt. Ich schloss die Augen und begann zu zä h len, um die Panik unter Kontrolle zu halten.
    »Nimm das Messer von ihrer Kehle weg«, sagte Lucas. Seine Stimme klang gleichmäßig, aber angespannt.
    »Sie – sie ist meine Geisel.«
    »Ja, ich weiß«, sagte Lucas langsam. »Aber wenn du möc h test, dass sie als Geisel ihren Wert behält, kannst du nicht riskieren, sie versehentlich zu verletzen, also nimm das Messer –«
    Ein plötzliches Getöse unterbrach ihn – die Männer aus dem Nebenraum kamen in die Küche gestürzt. Ich wagte nicht, den Kopf zu drehen, um zu ihnen hinzusehen. Ich konnte nur auf den leeren Fleck vor mir starren. Weber verspannte sich, und die Klinge grub sich mir wieder in die Kehle.
    »Bleibt auf Abstand«, schrie Lucas über den Lärm hi n weg. »Er hat eine Geisel. Nehmt die Waffen runter!«
    »Alle an die Wand«, bellte ein Mann.
    »Tu nicht so, als wüsstest du nicht, wer ich bin«, bellte Lucas zurück. »Ich habe einen Befehl gegeben. Runter mit den Waffen!«
    »Ich nehme Befehle von der Nast –«
    »Du nimmst deine verdammten Befehle von mir entg e gen, oder es wird dir noch im nächsten Leben leid tun! Jetzt zieht euch zurück!«
    Ein Augenblick der Stille, dann ließ der Druck an me i ner Kehle nach.
    »Ich will einen Hubschrauber«, sagte Weber. »Ich will –«
    »Du willst lebend hier rauskommen«, sagte Lucas; jetzt wieder sehr ruhig. »Das Haus ist von professionellen

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