Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen
doch nicht«, sagte Talia. »Ich bin mir s i cher, er hilft lieber Pa – « Sie fing einen Blick ihres Mannes auf. »Moment, vielleicht kann er Lucas erst das Motorrad zeigen.«
»Stimmt.« Adam wandte sich an Lucas. »Weißt du noch, was ich dir von diesem Typ erzählt hab, den mein Freund da kennt? Hat sich eine Indian Scout gekauft, das Ding auseinandergenommen und dann nicht mehr rausg e kriegt, wie man’s wieder zusammenbaut. Na ja, seine Frau sagt, er soll’s verkaufen, also hab ich mir per E-Mail ein paar Bilder schicken lassen. Sieht aus wie ein großes Puz z le, bloß aus Metall, aber ich dachte, vielleicht willst du’s dir mal ansehen. Wahrscheinlich könntest du’s billig kri e gen und erst mal hier unterstellen, bis ihr zwei einen Platz dafür gefunden habt.«
»Geht ruhig, Jungs«, sagte Robert. Als die beiden Mä n ner verschwanden, winkte er mir, ich solle bleiben.
»Okay«, sagte ich, sobald sie außer Sicht waren. »Seit wann kennt Adam sich mit niederrangigen Eudämonen und keltischen Gottheiten aus?«
»Überrascht?« Robert lächelte. »Ich glaube, so war das auch gemeint. Er hat sich jetzt schon seit ein paar Monaten damit beschäftigt, es aber nicht erwähnt. Wahrscheinlich wollte er dich mit seiner plötzlichen Brillanz verblüffen.«
Ich schob mich auf den Stuhl neben Robert.
»Es ist nie einfach gewesen für ihn«, fuhr Robert fort. »Alle Welt davon reden zu hören, was du auf die Beine stellst. Ich gestehe, ich habe in den letzten Jahren gezielt deine Leistu n gen gepriesen, um ihn dazu zu bewegen, eine aktivere Rolle im Rat zu übernehmen.«
»Er hat drüber geredet«, sagte ich. »Aber weiter ist es nie gegangen. Mehr Einfluss bringt mehr Verantwortung mit sich.«
Robert lächelte. »Und mehr Arbeit, und beidem fehlt es in Adams Augen an Attraktivität. Aber in den letzten paar Jahren ist ihm klar geworden, wo du stehst und wo er steht – ein Studienabbrecher, der als Barmann jobbt. Es hat ihn hinreichend gestört, um sich wieder einschre i ben zu lassen. Aber ich glaube, er hat es vor sich selbst immer noch damit rechtfertigen können, dass er sich gesagt hast, du wärest eben ein ungewöhnlicher Fall. Dann hat er Lucas kennengelernt und gesehen, was er mit seinem L e ben macht. Ich glaube, ihm ist klar geworden, dass er hinter euch zurückbleiben wird, wenn er so we i termacht. Der Freund, der nicht mehr im Rennen ist, der das Bier besorgt und sich die Geschichten der anderen anhört.«
»Sich Kenntnisse der Dämonologie anzueignen ist also der erste Schritt in einem größeren Plan?«
»Ich würde es nicht einen Plan nennen. Adam besitzt Ehrgeiz, er hat nur noch nicht heraus, auf was er ihn ric h ten soll.« Als Talia zurückkam, um den nächsten Arm voll Geschirr abzuholen, lächelte Robert zu ihr auf. »Seine Mutter jede n falls weiß, wo sie diesen Ehrgeiz am liebsten manifestiert sähe. Im Bücherlesen und Studieren, akadem i sches Zeug wie bei seinem alten Herrn.«
»Dagegen ist nichts einzuwenden«, sagte Talia. »U n glückseligerweise würde das bei Adam starke Betä u bungsmittel und feuerfeste Ketten erfordern. An etwas beteiligt zu sein bedeutet für ihn, beteiligt zu sein – je gefährlicher, desto besser.«
»So gefährlich ist es nicht«, sagte ich. »Nicht wirklich.«
Talia lachte und tätschelte mir die Schulter. »Du brauchst es für mich nicht schönzureden, Paige. Ich habe immer gewusst, dass mein Sohn nie ein ruhiges Berufsl e ben in irgendeinem Büro führen würde. Bei manchen Leuten sind die Gene eben wirklich das Schicksal. Er besitzt Macht. Es ist besser, wenn er sie zum Guten ei n setzt. Das sage ich mir jedenfalls dauernd.«
»Er hat ein erstklassiges Verteidigungssystem«, sagte ich.
»Genau. Er kommt zurecht.« Sie atmete aus und nickte. »Er kommt zurecht. Und jetzt, Paige, geht ihr los und findet raus, wie man diesen Kerl stoppen kann, und wenn ihr unsere Hilfe braucht, dann fragt einfach danach.«
Ich hatte mich schon bei früheren Gelegenheiten in die D a teien dieser Kreditkartenfirma gehackt. Das letzte Mal war erst ein paar Wochen her; Lucas hatte Informationen für einen Fall gebraucht. Seither hatten sie die Sicherheit s vorkehrungen nicht geändert, ich kam also ohne Schwi e rigkeiten ins System hinein. Innerhalb von zwanzig Min u ten hatte ich Webers Kreditkartentransaktionen gefunden. Nichts wies darauf hin, dass er im letzten halben Jahr eine der fraglichen Städte besucht hatte. Aber das mochte auch einfach bedeuten,
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