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Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Titel: Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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Schar f schützen umstellt. In dem Augenblick, in dem du in ihre Schusslinie gerätst, werden sie schießen.«
    »Ich – ich habe eine Geisel.«
    »Und sie sind darauf trainiert, damit umzugehen. Du wärst tot, bevor du Gelegenheit hättest, ihr etwas zu tun.«
    Weber zögerte; das Messer zitterte an meiner Kehle. Adam spannte sich sichtlich, aber Lucas hatte die Hand in seinem Hemd. Lucas’ Lippen bewegten sich, als spräche er eine Formel. Dann brach er ab, als Weber das Messer sinken ließ.
    »Gut«, sagte Lucas. »Und jetzt solltest du –«
    »Esus, Gott der großen Gabe des Wassers!«, schrie W e ber plötzlich, während er mit dem Finger mein Blut von der Messerklinge streifte, so dass es auf den Boden tropfte. »Esus, höre mich!«
    »Du willst das nicht wirklich tun«, sagte Lucas.
    Webers Augen rollten nach oben, und er begann in einer fremden Sprache zu sprechen. Ich zählte bis drei und warf mich dann nach vorn. Er fing mich ab, indem er mir einen Arm um den Hals legte. Meine Füße rutschten nach vorn, als er mich nach hinten riss. Adam stürzte sich auf Weber. Das Messer schoss an meine Kehle. Weber schrie eine Warnung, aber Adam rannte weiter. Dann stolperte er und verlor das Gleichgewicht – dieses Mal war Lucas geiste s gegenwärtig genug gewesen, eine Formel zu verwenden, statt Adam zu berühren.
    »Alles zurück!«, kreischte Weber.
    »Wir tun’s«, sagte Lucas, während er Adam winkte, sich hinter ihn zurückzuziehen. »Und jetzt nimm das Messer – «
    »Esus!«, brüllte Weber. Er wischte das tröpfelnde Blut von meinem Hals und spritzte es auf den Küchenboden. »Nimm dieses Opfer und hilf deinem treuen Diener!«
    Weber machte eine Pause, aber nichts geschah. Ich sah Lucas an. Er erwiderte den Blick, und ich konnte seine Angst sehen, aber er gab mir zu verstehen, ich solle ruhig bleiben und abwarten. Weber versuchte es noch zwei Mal mit seiner Bitte. Dann wartete er. Wir alle warteten; das Summen des Kühlschranks war das einzige Geräusch.
    »Er antwortet nicht«, sagte Lucas leise. »Er wird sich nicht einmischen. Wenn du verhandeln willst, musst du das Messer da wegnehmen. Ich rede nicht mir dir, solange du ihr ein Messer an die Kehle hältst.«
    Weber sah ein letztes Mal zur Decke hinauf und richtete den Blick dann auf Lucas. »Wenn ich das Messer we g nehme, erschießen die mich.«
    »Nein, das tun sie nicht. Sie haben die Waffen gesenkt; sie werden nicht riskieren, dass du mit dem Messer an ihre Kehle kommst, bevor sie zielen und feuern können. Nimm das Messer weg –«
    Während Lucas auf Weber einsprach, zitterte die Klinge an meiner Kehle. Ein einziges Abrutschen, ein etwas zu fester Druck und … o Gott, das Atmen tat weh. Inzw i schen war die Vorderseite meiner Bluse mit Blut getränkt. Sie lag nass und klamm an der Haut an. Wo war die Stic h wunde? Unterhalb des Herzens, das war mir klar, aber was war dort? Welche Organe?
    Und dann dachte ich plötzlich: Himmeldonnerwetter, du stehst hier und wimmerst und wartest darauf, dass dein Freund dich rettet. Typisch Hexe.
    Ich schloss die Augen und flüsterte eine Formel. O b wohl die Stimmen der beiden Männer mich übertönten, drückte jede Silbe meine Kehle gegen die Klinge. Ich ign o rierte die kleinen Stiche von Schmerz und murmelte we i ter. Als die letzten Worte von meinen Lippen fielen, hielt das Messer inne. Ich zählte bis fünf und wartete darauf, dass das Messer wieder zu zittern begann. Es tat nichts dergleichen. Ich schluckte, dann konzentrierte ich mich mit aller Kraft auf den Bindezauber und schob mich sehr langsam zur Seite, fort von dem Messer.
    »Nicht –«, begann Weber; dann merkte er, dass er die Hand nicht bewegen konnte. »Was zum –«
    Seine andere Hand schoss nach vorn, um mich zu p a cken, als ich mich seitlich aus seiner Reichweite warf. Der Bann brach. Ich sah die Klinge heruntersausen. Als ich mich auf den Boden warf, fuhr sie mir seitlich durch den Bauch. Dann packte mich Lucas und schlug das Messer zur Seite, während Adam sich auf Weber stürzte. Weber brüllte. Der Gestank von verbranntem Fleisch erfüllte die winzige Küche. Das Kab a lenteam erwachte zum Leben. Und es war vorbei.
    22

Schuldzuweisungen
    V
    on der nächsten Stunde erinnere ich mich nur an einzelne Bilder und Fetzen, die mit der Geschwindi g keit eines MTV-Clips vorbeijagten. Lucas, der die Blutung zum Stil l stand brachte. Adam, der hinter uns auf und ab rannte. Der Chef des Fes t nahmeteams, der Anweisungen bellte. Ein Mann, der

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