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World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

Titel: World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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fallen zu lassen, den er auf den Armen trug.
    Während der Schlacht hatte die Präsenz der Fokussierenden Aura am Rande seines Bewusstseins geflackert. Er hatte befürchtet, sie wäre vielleicht der Horde in die Hände gefallen, doch dann war das Artefakt irgendwo im Süden zur Ruhe gekommen, und Kalec hatte beschlossen, ihm vorerst keine weitere Beachtung zu schenken. Stattdessen wollte er sich ganz auf den Kampf konzentrieren.
    Nun bewegte sich die Iris wieder, rasend schnell.
    Und sie bewegte sich nach Nordwesten. Auf Theramore zu.
    Hastig, aber dennoch behutsam, legte Kalec den Leichnam, den er trug, auf den Karren, dann rannte er los, um Jaina zu suchen.
    Sie kümmerte sich um die Verletzten, deren Wunden noch nicht behandelt worden waren, und Kalecgos fand sie auf dem Platz gegenüber der Zitadelle, wo früher einmal Rekruten mit ihren Ausbildern den Kampf geübt hatten. Jaina schritt zwischen den Liegenden herum und brachte einige von ihnen durch Portale in Sicherheit. Mehrere Soldaten, die auf dieselbe Weise hierhergelangt waren – sie gehörten jedenfalls ganz augenscheinlich nicht zu den Wachen von Theramore – halfen ihr bei dieser Aufgabe. Wohin man die Verwundeten brachte, wusste Kalec nicht; vielleicht nach Sturmwind oder nach Eisenschmiede – jede große Stadt, die tiefer im Territorium der Allianz lag, wäre ein sicherer Ort als Theramore.
    Doch noch während er auf sie zueilte, schien etwas fehlzugehen. Das Portal erschien zwar, brach aber noch im selben Augenblick wieder in sich zusammen. Jaina runzelte die Stirn, sodass wieder jene kleine Falte zwischen ihre Brauen trat, die so charakteristisch für sie war. „Irgendetwas blockiert die Portale“, hörte er sie zu einem ihrer Assistenten sagen.
    Schließlich wandte sie sich mit müdem, aber lächelndem Gesicht zu Kalec herum und streckte ihm die Hand entgegen. „Kalec, was ist los? Stimmt etwas nicht?“
    „Die Fokussierende Iris“, antwortete er. „Sie ist auf dem Weg hierher. Jetzt in diesem Moment.“ Er spürte, wie Furcht seine Kehle zuzuschnüren drohte, schluckte sie jedoch hinunter.
    „Aber wie kann das sein? Hat die Horde die Iris? Das ergibt keinen Sinn, Kalec. Falls sie das Artefakt gestohlen haben, warum haben sie es dann nicht gleich gegen uns eingesetzt?“
    Er schüttelte den Kopf, sodass seine blauschwarzen Locken wild hin und her wirbelten. „Ich weiß es nicht“, gestand er, und in diesem Moment wurde ihm klar, dass seine Furcht genau daher rührte. Weil er nicht wusste, nicht verstand, warum .
    Die Falte grub sich tiefer in Jainas Stirn. „Vielleicht ist das der Grund, warum die Portale nicht mehr funktionieren“, überlegte sie, dann wandte sie sich an ihre Freunde. „Vielleicht verursacht die Fokussierende Iris Störungen – oder die Horde hat einen anderen Weg gefunden, die Portale zu beeinflussen, einen Trick, den wir nicht kennen. Bitte … geht und sucht Rhonin! Bringt ihn her! Vielleicht können wir ein Portal trotz dieses störenden Feldes gemeinsam lange genug offen halten.“
    Sie nickten und eilten davon, während Jaina sich wieder Kalecgos zuwandte. „Wo ist sie jetzt?“
    „Ich kann sie nicht genau orten. Aber sie kommt näher. Ich muss sie finden. Falls die Horde sie als Waffe einsetzt …“ Er brachte es nicht über sich, den Satz zu beenden. Mehr als alles andere wollte er Jaina in diesem Moment in seine Arme schließen und sie küssen. Aber er verbot sich, dieses Risiko einzugehen.
    Er wagte es nicht einmal, ihr einen Abschiedskuss zu geben.
    Jaina kannte ihn inzwischen gut genug, um zu wissen, was gleich geschehen würde. Und so machte sie hastig ein paar Schritte zurück. Eilends, aber auf die Sicherheit der Verwundeten bedacht, die ringsum auf dem Boden lagen, verwandelte er sich in seine Drachenform und schnellte in den Himmel empor. Nach einem fast senkrechten Steigflug drehte er sich dem Hafen zu – und der Fokussierenden Iris.
    Er konnte nur hoffen, dass es nicht zu spät war.
    Rhonin half gerade bei der Suche nach Überlebenden und durchkämmte die Trümmer, die einmal die Burg gewesen waren, in der er, Jaina und die anderen ihre Strategie für die Schlacht ausgearbeitet hatten. Mit einem Ohr lauschte er den Worten der fünf Gestalten, die Jaina geschickt hatte, und während sie ihm mit zunehmender Panik Bericht erstatteten, setzte er in seinem Kopf die Teile des Puzzles zusammen. Falls Kalec das Nahen der Fokussierenden Iris spürte, waren sie in größerer Gefahr, als er bislang

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