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World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

Titel: World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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immer und immer und immer wieder. Ihr habt nicht auf meine Weisheit vertraut. Auf meine Pläne. Und jetzt, sagt mir, was hat meine Entscheidung zu warten uns gebracht?“
    „Eine Niederlage.“ Runentotem spuckte das Wort aus, als wäre es Säure.
    Noch einmal lachte Garrosh dieses unerklärliche und unpassende Lachen, das nur noch mehr Öl ins Feuer von Baines Zorn und Trauer schüttete. Erneut musste er an all jene denken, die er verloren hatte, ohne dass ihr Tod einem höheren Ziel gedient hätte, als Garrosh Höllschreis Selbstsucht zu befriedigen. Doch bevor Baine das aussprechen konnte, schwand der belustigte Ausdruck vom Gesicht des Orcs, und er richtete sich zu seiner vollen Größe auf.
    „Seht, was mit jenen geschieht, die es wagen, sich gegen den Willen des Kriegshäuptlings der Horde zu stellen!“
    Wie um Baines Verwirrung noch zu vergrößern, schwenkte Höllschreis Arm herum, fort von Theramore und dem Hafen, wo die Wracks der versunkenen Hordeschiffe lagen. Stattdessen deutete er nun nach oben.
    Erst jetzt fiel Baine das surrende, summende Geräusch auf. So überwältigt, wie er von seinem Schmerz und seiner Wut gewesen war, war ihm bislang gar nicht aufgefallen, dass er und die anderen gegen diesen Laut angebrüllt hatten. Doch nun kam das Geräusch näher, und Baine spürte, wie es seine Knochen zum Vibrieren brachte. Weit in der Ferne, jenseits des Hafens, flog etwas dahin und kam schnell näher. In den vergangenen Kriegen hätte man es sofort für einen Drachen gehalten, doch war es keiner – es war eine riesige Himmelsgaleone der Goblins, an deren Unterseite man einen großen, runden Gegenstand befestigt hatte. So unerwartet war dieser Anblick, dass es ein paar Augenblicke dauerte, bis Baine überhaupt erkannte, was er da eigentlich anstarrte.
    Doch dann begriff er, und seine Augen weiteten sich vor Grauen.
    Inzwischen fuhr Garrosh mit seiner Ansprache fort, auch wenn er schreien musste, um überhaupt noch gehört zu werden. „Wir haben gewartet. Auf meinen Befehl hin haben wir gewartet. Wir haben gewartet, bis beinahe die vollständige Siebte Flotte im Hafen von Theramore einlief. Wir haben gewartet, bis die größten Generäle der Allianz – unter ihnen sogar Marcus Jonathan und Shandris Mondfeder – herbeieilten, um der armen Lady Jaina mit ihren besten Soldaten und ihren brillanten Strategien zur Seite zu stehen. Wir haben gewartet, bis Kalecgos vom blauen Drachenschwarm hierherkam und bis fünf Mitglieder der Kirin Tor einschließlich ihres Anführers Rhonin dazukamen. Schiffe und Soldaten, Magier und Generäle, alles in einer Stadt. Alles in Theramore. Wir warfen uns gegen die Tore, die unser Freund Thalen Sangweber schon für uns geschwächt hatte – und seine Loyalität hat sich bezahlt gemacht. Während die Allianz ihre ganze Aufmerksamkeit auf uns richtete, konnte eine kleine Gruppe unbemerkt in Theramore eindringen. Sie sollten dort gleich zweierlei Aufgaben erfüllen – zum einen Thalen befreien und zum anderen die Luftverteidigung der Allianz verkrüppeln. Und jetzt – ist die Zeit des Wartens endgültig vorbei!“
    Kalec hatte das Gefühl, jede Rasse habe ihre eigene Art, die Gefallenen zu ehren. Manchmal diktierte die gnadenlose Notwendigkeit zwar, dass die Bedürfnisse der Lebenden Vorrang vor denen der Toten haben mussten, sodass man die Rituale verschob und die Verstorbenen auf eine oberflächlichere Form bestattete, als die Trauer der Hinterbliebenen es eigentlich gebot. Doch hier und heute gab es keinen Grund, aufgrund von Zweckmäßigkeit ein Massengrab auszuheben oder einen Scheiterhaufen zu errichten. Hier und jetzt war genug Zeit und ausreichend Platz, um den Toten die letzte Ehre zu erweisen. Kalec half den Überlebenden der Schlacht von Theramore dabei, die zerschmetterten Körper vom Boden zu heben, sie zu identifizieren und auf Karren zu laden. Später sollten sie gebadet und in Eisenrüstungen gekleidet werden, welche die grausigen Schnitte in ihrem Fleisch verbargen. Und dann würde es eine formelle Zeremonie geben, bevor man die Toten schließlich auf dem Friedhof vor der Stadt zur letzten Ruhe bettete.
    Der blaue Drache empfand gleichzeitig tiefe Melancholie und eine Art ernster Freude. Sie hatten den Angriff der Horde zurückgeschlagen. Er hatte überlebt, und Jaina ebenfalls. Es würde …
    Plötzlich zog sich ihm das Herz in der Brust zusammen. Er blieb taumelnd stehen und musste sich an der Wand abstützen, um nicht den Körper des toten Soldaten

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