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World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

Titel: World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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Euch dafür dankbar. Doch nun trauere ich mit Euch, denn Erzmagier Rhonin ist tot. Er starb als Held, und nur ihm verdanke ich es, dass ich noch lebe. Seine Geste ehrt mich, und ich habe geschworen, ihr gerecht zu werden, so gut ich nur kann. Aber ich will keine langen Reden halten, also werde ich direkt zum Punkt kommen: Ich bin hier, weil ich möchte, dass Ihr die Allianz bei einem Angriff auf die Horde unterstützt. Garroshs Armeen haben sich in Orgrimmar versammelt, um zu speisen und zu trinken und ein Massaker zu feiern. Falls wir jetzt zuschlagen, können wir sie so vernichtend besiegen, dass sie nie wieder in der Lage sind, solche Gräueltaten zu begehen.“
    „Dalaran ist neutral“, erklärte Modera. „Wir sind nur nach Theramore gekommen, um zu beraten und zu beschützen.“
    „Und hättet Ihr mehr als nur das getan, würde Theramore auf zukünftigen Karten vielleicht noch verzeichnet sein“, schnappte Jaina. „Rhonin gab sein Leben, um die Zerstörung durch die Manabombe möglichst gering zu halten. Wären mehr Magier dort gewesen – hätten die Kirin Tor ihre ganze Macht auf die Seite von Theramore gestellt –, dann könnte er jetzt noch leben.“
    „Ich bin … angewidert von Garroshs Grausamkeit“, sagte Aethas. „Und ich übernehme die volle Verantwortung für den Schaden, den einer meiner Sonnenhäscher angerichtet hat. Aber Orgrimmar anzugreifen, das kann unmöglich die Antwort sein.“
    „Euch Sonnenhäschern darf man nicht trauen“, zischte da plötzlich Vereesa. Beschwörend blickte sie die anderen Mitglieder des Rates an. „Warum ist er überhaupt noch hier? Sie sind Verräter, bis zum letzten Blutelfen! Ich habe Euch gewarnt! Ihr hättet nie gestatten dürfen, dass sie den Kirin Tor beitreten!“
    „Die Geschichte ist voller menschlicher und hochelfischer und gnomischer und orcischer Verräter“, entgegnete Aethas mit bemerkenswerter Beherrschung. „Ich werde tun, was ich kann, um Wiedergutmachung für den Verrat dieses Sonnenhäschers zu leisten. Ich habe ihn als Zeichen meines guten Willens nach Theramore geschickt, und die bittere Ironie dieser Tatsache ist mir durchaus bewusst. Aber wir dürfen uns nicht in Rachegedanken ergehen. Wir müssen an unserer Neutralität festhalten.“
    Ein paar andere nickten, und Khadgar blickte nachdenklich drein, als ginge er alles Gehörte in seinem Kopf noch einmal durch. Jaina war fassungslos ob dieser Reaktionen, ob dieses Zögerns.
    „Was muss noch geschehen, bevor Ihr erkennt, dass sich die Horde früher oder später auch gegen Euch wenden wird? Sie wissen nicht, was das Wort neutral bedeutet, ebenso wenig wie Diplomatie oder Anstand zu ihrem Wortschatz gehören. Sie werden Kalimdor einnehmen, und danach werden sie sich den Östlichen Königreichen zuwenden. Und dann werden sie hierherkommen. Wenn Ihr Euch heute weigert, sie aufzuhalten, werden sie morgen oder übermorgen ihre Klauen nach Dalaran selbst ausstrecken! Darum bitte ich Euch: Schlagt mit uns zu, solange wir es noch können! Wir haben die Stadt schon einmal angegriffen – lasst es uns nun ein zweites Mal tun! Tragen wir den Krieg nach Orgrimmar. Greifen wir von oben an, während sie noch betrunken auf dem Boden liegen und von weiteren Eroberungen träumen! Ihr habt Rhonin und eine ganze Stadt verloren? Reicht Euch das denn nicht? Wollt Ihr erst handeln, wenn Teldrassil gefallen ist? Wenn sie einen Weltenbaum niedergebrannt haben?“
    „Lady Jaina“, sagte Modera, „Ihr habt unaussprechliches Leid durchstanden. Ihr musstet zahlreiche Gräuel mit ansehen und erleben, wie ein Freund starb, um Euch zu retten. Glaubt mir, hier gibt es niemanden, der die Taten der Horde gutheißt. Aber … wir müssen uns besprechen, bevor wir über unser weiteres Vorgehen entscheiden. Sobald wir eine Übereinkunft getroffen haben, werden wir es Euch mitteilen.“
    Jaina biss sich auf die Zunge, um die Flut an wütenden Entgegnungen zurückzuhalten. Der Rat der Sechs würde das Richtige tun. Er musste es ganz einfach.
    Pakke und Jaxi Funkenleuchter fand sie in einer ruhigen Nische des Gasthauses Zum Gefeierten Helden . Das sonst so lebhafte und helle Gasthaus war von Stille und Schatten erfüllt; „Gefeiert“ wurde hier im Augenblick beileibe nichts. Jaina zögerte auf der Türschwelle, unsicher, ob sie das Ehepaar nicht vielleicht doch besser alleine trauern lassen sollte. Zudem wusste sie nicht, ob sie das Leid ertragen könnte, das sie in den Augen der beiden zu sehen bekäme. Sie hatten

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