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World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

Titel: World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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war ohne Zweifel monströs. Außerdem fallen mir zu Garrosh und seinen Kor’kron noch ein paar Worte ein, die ich nicht in der Gegenwart eines Kindes aussprechen möchte.“ Kurz lag der Hauch eines Grinsens auf Anduins Lippen, dann wurde er wieder ernst, als Varian fortfuhr: „Ich weiß nicht, warum, Sohn. Ich wünschte, ich könnte dir sagen, warum manche Personen solch schreckliche Dinge tun. Ich weiß, dass auch viele, die nicht zur Allianz gehören, im Stillen Kritik an Garrosh üben, aber das kann nichts an meinem Beschluss ändern.“
    „Allerdings … wir werden doch nicht so kämpfen wie Garrosh, oder?“
    „Nein“, antwortete Varian. „Das werden wir sicherlich nicht.“
    „Aber falls er bereit ist, Dinge zu tun, vor denen wir zurückschrecken … bedeutet das denn nicht, dass er uns besiegen wird?“
    „Nicht, solange noch Leben in diesem Körper steckt“, brummte Broll.
    „Oder in diesem“, fügte Varian hinzu. „Die Welt ist … aus den Fugen geraten. Ich habe in der Grube Gewalt und Blut und Wahnsinn gesehen, aber niemals hätte ich erwartet, dass ich einmal so etwas sehen würde wie das, was Jaina miterleben musste.“
    „Glaubst … glaubst du, sie wird sich wieder erholen? Von dem Schmerz, den ihr diese Ereignisse zugefügt haben?“
    „Ich hoffe es.“ Diese Worte waren alles, was Varian darauf erwidern konnte. „Ich hoffe es.“

22. KAPITEL
    Die Violette Zitadelle wirkte still und düster, als Jaina die Steinstufen aus der Eingangshalle langsam hinaufstieg. Schmerz erfüllte diesen Ort. Einst hatte sie sich in Dalaran fröhlich und unbeschwert gefühlt, was natürlich zum einen Teil an der Eleganz der Bauwerke und Verzierungen lag, vor allem aber daran, dass die Magie an diesem Ort allgegenwärtig schien. Jetzt hingegen fühlte sich die Stadt an, als lastete … ein schweres Gewicht auf ihr. Jaina, die ihre eigenen Bürden tragen musste, konnte es spüren, und sie empfand ein tiefes Mitgefühl mit all denen, die so viel verloren hatten.
    Mehrere äußerst mächtige Magier, einschließlich des Anführers der Kirin Tor, dazu ein Verräter, der zumindest einen Teil der Verantwortung für diese bitteren Verluste trug. Kein Wunder, dass selbst die Luft in Dalaran mit Trauer vollgesogen schien.
    „Lady Prachtmeer“, sagte eine brüchige Stimme hinter ihr, und als Jaina sich umdrehte, traf sie ein erneuter Stich des Mitgefühls.
    Vereesa Windläufer stand allein in der großen Eingangshalle, gekleidet in einen neuen Plattenpanzer, der in mehreren Silber- und Blautönen schimmerte. Alle Wunden, die sie während der Schlacht davongetragen haben mochte, waren inzwischen wieder vollständig oder zumindest größtenteils verheilt – alle bis auf eine, die nie verheilen würde, wie Jaina wusste.
    Die Witwe von Rhonin wirkte so teilnahmslos, als wäre sie nicht mehr als eine zum Leben erwachte Statue. Allein der Zorn, der in ihren blauen Augen funkelte, störte dieses Bild, und Jaina fragte sich, ob diese Wut wohl der Horde galt, die ihren Ehemann umgebracht hatte, oder vielleicht ihr? Oder gar sich selbst, weil sie überlebt hatte?
    „Waldläufergenerälin Vereesa“, grüßte sie. „Ich … mir fehlen die Worte.“
    Vereesa schüttelte den Kopf. „ Worte sind bedeutungslos“, erklärte sie rundheraus. „Allein Taten zählen. Ich habe auf Euch gewartet, seit ich hörte, dass Ihr noch lebt, denn ich wusste, Ihr würdet kommen. Nun stehe ich also vor Euch und bitte Euch: Helft mir, das zu tun, was ich tun muss. Ihr habt überlebt; mein geliebter Gatte nicht. Ihr, ich und eine Handvoll Nachtelfen aus der Schildwache sind die Einzigen, die noch Zeugnis von dem Blutbad in Theramore ablegen können. Ihr seid gewiss hier, um mit den Kirin Tor zu sprechen. Dürfte ich fragen, was Ihr ihnen zu sagen gedenkt?“
    Jaina wusste, dass Vereesa die Leiterin des Silberbundes war, einer Vereinigung, die die Hochelfin selbst gegründet hatte, um einem möglichen Verrat durch die Sonnenhäscher entgegenzuwirken – das waren jene Blutelfen, denen man Zutritt zu den Reihen der Kirin Tor gewährt hatte. In dieser Funktion suchte Vereesa die Öffentlichkeit und übte auch offen Kritik, im Kreise der Kirin Tor hatte sie jedoch offiziell keine Stimme. Jaina eigentlich ebenso wenig, aber sie war die einzige Überlebende, die aus erster Hand von dieser Katastrophe berichten konnte. Außerdem hatte Rhonin ausgerechnet sie durch ein Portal in Sicherheit gebracht, noch während er die Manabombe zu sich herangezogen

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