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World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

Titel: World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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der rosafarbenen Sonne, die über den Horizont spähte.
    „Ich kann mich nicht erinnern, jemals so viele Arbeiter auf einem Fleck gesehen zu haben – nicht einmal in Eisenschmiede“, sagte Anduin. Der Junge hatte darum gebeten, in Sturmwind bleiben zu dürfen, bis die Flotte aufbrach. Erst dann wollte er wieder zu den Draenei und seinen Lehrbüchern zurückkehren. Die Begegnung mit Jaina hatte sowohl Vater als auch Sohn verwirrt und erschüttert, und vor allem Anduin kämpfte noch immer unter dem Schock, die sonst so friedliebende Tante Jaina derart hasserfüllt erlebt zu haben. Nach ihrem Besuch hatten sich die beiden bis spät in die Abendstunden unterhalten, der Mann, der einst Jainas neue Einstellung geteilt hatte, und der Junge, der vor solchen Gedanken zurückschreckte. Sie hatten darüber gesprochen, wie Trauer und Verlust einen Menschen verändern konnten, und über das, was Krieg und Gewalt mit einem anzustellen vermochten.
    Schließlich hatte Anduin traurig, aber entschlossen zu seinem Vater aufgeblickt. „Ich weiß, das sind schreckliche Dinge“, hatte er gesagt. „Und … ich weiß auch, dass wir die Horde angreifen müssen. Sie haben uns gezeigt, wozu sie in der Lage – und auch bereit – sind, und wir dürfen nicht zulassen, dass noch mehr unschuldige Personen zu Schaden kommen. Aber ich möchte nicht wie Jaina sein. Nicht, wenn es um diese Sache geht. Wir müssen unser Volk beschützen – aber das heißt nicht, dass wir es mit Hass in unserem Herzen tun sollten.“
    Bei diesen Worten hatte Varians Herz vor Stolz höher geschlagen. Diese Einsicht, so widerstrebend sie auch über Anduins Lippen gekommen war, hatte er nicht von seinem Sohn erwartet. Gleichzeitig war er verblüfft, dass er selbst Jainas Gefühle nicht teilte. Da hatte er einmal mehr erkannt, wie sehr sich der Mann, der er einmal gewesen war, gewandelt hatte.
    Einst war er so voller Zorn und Hass gewesen, ein Teil von ihm hatte ständig im Krieg mit der Welt gestanden. Damals war er im wahrsten Sinn des Wortes in zwei Persönlichkeiten gespalten gewesen, und diese beiden Hälften körperlich wieder zusammenzuführen, war nur ein Teil des Kampfes gewesen.
    Anschließend hatte man ihm beigebracht, wie er mit dem Segen des Wolfgottes, Goldrinn, diesen wütenden Teil seiner selbst wieder in seine Seele zurückholen konnte. Seit jener Zeit hatte er fürwahr große Fortschritte gemacht.
    Vielleicht würde er eines Tages ja sogar so weise wie sein Sohn sein.
    Broll war auf magischem Wege von Teldrassil hierhergekommen, eine Fähigkeit, die die meisten seiner Leute jetzt wohl gerne besäßen. Die Nachricht von der Blockade war ernüchternd gewesen, aber nicht unerwartet gekommen.
    „Es tut gut, diese Vorbereitungen zu sehen“, bemerkte der Druide, als die drei nun Seite an Seite standen. „Aber glaube nicht, dass ihr allein segeln werdet, Varian. Ein großer Teil unserer Flotte sitzt zwar hinter dem Blockadegürtel der Horde fest, aber wir haben auch andernorts Schiffe. Und Malfurion und Tyrande brennen ebenfalls darauf, dich nach Kräften zu unterstützen. Nicht mehr lange, dann siehst du vermutlich auch ein paar Dutzend unserer stolzen Schiffe neben den deinen vor Anker liegen.“
    Anduin drehte sich herum und musterte den Druiden, aber er musste schon den Hals strecken, um zu diesem Freund seines Vaters hochzublicken. Der Junge wusste, dass auch Broll schon mit Verlust und Zorn und Hass gerungen hatte. Dass der Druide und Varian, beides ehemalige Gladiatoren, nun hier standen und sich so über das Geschehene unterhielten, ohne Freude, sondern eher mit Bedauern, das gab dem Prinzen gewiss neue Hoffnung, überlegte der König. Mehr noch, beim Licht, es schien ihn zu ermutigen .
    „Dann werdet Ihr also nicht versuchen, Euch einen Weg durch die Blockade freizukämpfen?“, fragte Anduin.
    „Nein. Unsere Energien sind zu diesem Zeitpunkt am sinnvollsten genutzt, wenn wir zusammenarbeiten. Die Leben, die wir opfern, sollen nicht umsonst zugrunde gehen, Anduin. Und unsere Chancen auf einen Sieg stehen besser, wenn wir gemeinsam an unserer Strategie arbeiten.“
    Anduins goldenes Haupt wandte sich wieder den Schiffen im Hafen zu. „Warum hat die Horde das getan? Sie wussten nicht, dass wir die Zivilisten in Sicherheit gebracht hatten. Sie haben einfach …“ Seine Stimme verhallte, und sanft legte Varian die Hand auf die Schulter seines Sohnes.
    „Die einfache Antwort ist, dass die Horde nur aus Monstern besteht. Was sie getan haben,

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