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World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

Titel: World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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nur von ein paar Kriegsschiffen der Horde attackiert – es schien, als hätte Garrosh auch mehrere Kraken herbeigerufen, um sich seiner Feinde zu entledigen. Wie schon bei der Feste Nordwacht, wo er geschmolzene Riesen eingesetzt hatte, und in Theramore, wo er die Manabombe gezündet hatte, griff er wieder einmal auf Hilfsmittel zurück, und ob er dabei nun die Wesen der natürlichen Welt oder magische Objekte manipulierte, sein Verhalten war und blieb feige und respektlos.
    „Flieg näher heran!“, rief sie Kalecgos zu, den sie auch jetzt noch duzte. Der Drache winkelte die Flügel an und stürzte dem Meer entgegen, und erst im letzten Moment breitete er die Schwingen wieder aus, sodass ihre Spitzen mit Salzwasser besprenkelt wurden, als sie sanft über die Wellen streiften. Jaina hielt die Fokussierende Iris fest in einer Hand, dann malte sie mit der anderen Muster in die Luft und flüsterte eine Beschwörungsformel.
    Varian wischte sich die Mähne nassen Haares aus den Augen, die vom Salzwasser brannten, und während er sich an die Trümmer eines Schiffes klammerte – welches, konnte er nicht sagen –, versuchte er, die Lage einzuschätzen.
    Inzwischen waren zahlreiche Schiffe der wütenden Umarmung der Kraken zum Opfer gefallen und untergegangen, und die Matrosen, die ins Wasser gestürzt waren, versuchten, zu einem der intakten Schiffe oder zur Küste hinüberzuschwimmen. Doch vor den Augen des hilflosen Königs wurden sie von glänzenden, schleimigen Tentakeln gepackt und in die hungrigen Mäuler der Meeresungeheuer gezerrt.
    Er hatte keine Ahnung, was mit Telda geschehen war – oder mit der weißhaarigen Hexenmeisterin – oder mit überhaupt irgendeinem der tapferen Besatzungsmitglieder der Wellenlöwe . Doch dann musste er sich verbittert eingestehen, dass das nicht stimmte; er wusste, welches Schicksal zumindest einen Teil der Seemänner ereilt hatte, mehr noch, er hatte gesehen, wie viele von ihnen ihr grausiges Ende fanden. Ihm blieb nur die Hoffnung, dass Garrosh und sein hünenhafter Schwarzfelsorc diesen guten Männern und Frauen in den Bäuchen der Kraken Gesellschaft leisteten.
    Ein paar Schiffe waren noch unbeschädigt, und sie feuerten weiter auf die vielarmigen Monster. Doch, beim Licht, da waren so viele dieser verfluchten Bestien, und jede von ihnen richtete ein Unmaß an Zerstörung an. Schreie und das Knirschen berstenden Holzes erfüllten die Luft. Varian erkannte, dass ihn Panik und Verzweiflung zu überwältigen drohten, und eisern drängte er diese nutzlosen Störenfriede zurück. Sie konnten ihm nicht helfen; noch nicht einmal Zorn oder Hass würden ihn jetzt weiterbringen. Er sprang zu den Überresten eines weiteren Schiffes hinüber, den Blick nun fest auf die verbliebenen Galeonen seiner Flotte gerichtet. Im Augenblick musste er sich mehr vor fehlgeleiteten Kugeln aus seinen eigenen Kanonen in Acht nehmen als vor den Kraken; für die einen wäre er ein leichtes Ziel, für die anderen nur ein Krümel auf einer Festtafel. Tatsächlich kümmerten sich die gewaltigen Meeresungeheuer nicht weiter um ihn, und durch schiere Willenskraft schaffte er es, nahe an eines der Schiffe, die Lady des Meeres , heranzukommen. Nun bildete er mit den Händen einen Trichter vor dem Mund und schrie.
    Ein Worge, der über das Deck eilte, hörte den Ruf, und seine scharfen Augen huschten in Varians Richtung, anschließend eilte er zur Reling und winkte mit einem seiner muskelbepackten Wolfsarme. „Majestät! Wir schicken sofort jemanden, um …“
    „Zieht euch zurück! Sofort!“, brüllte Varian. Falls sie blieben und weiter gegen die Kraken kämpften, würden von der einst so mächtigen Flotte nur noch eine Liste von Namen und trauernde Familien übrig bleiben. „Das ist ein Befehl! Zieht euch zurück, jeder von euch!“
    „Wir können ein Ruderboot schicken, um Euch …“
    „Nein! Ich werde zur Küste schwimmen, so wie die anderen auch“, rief der König. „Nehmt die Schiffe und bringt euch in Sicherheit, solange ihr noch könnt!“
    Verzweifelt starrte der Worge zu ihm hinüber und legte die Ohren unglücklich an den Kopf. Ein paar Sekunden später begann die Lady des Meeres , sich langsam nach Steuerbord zu drehen – nach Osten, zurück in Richtung Sturmwind.
    Doch die Kraken wollten sie nicht davonkommen lassen. Vor Varians Augen setzten sie den fliehenden Schiffen nach. Der Sieg der Horde würde also doch ein eindeutiger sein.
    Der König warf die Schultern zurück und stieß einen

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