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Worm

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Titel: Worm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Bowden
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Marktanteile zu kämpfen, dürfte die Koalition schnell zerbrechen. Entsprechend entsetzt war die »Kabale«, als ein Computersicherheitsunternehmen namens Open DNS Anfang Februar eine Software vorstellte, die mit Conficker infizierte Netzwerke säubern sollte. Insbesondere T. J. reagierte enttäuscht.
    »Das ist eine ernsthafte Gefahr für unsere Bemühungen, die Internetuser zu schützen«, schrieb er und betonte, dass sich das Problem nicht »nur auf Nutzer der Open DNS -Dienste« beschränke. Mit seiner Meinung stand er nicht alleine. Dre Ludwig, der Jüngste in der Runde, schrieb:
    Was wir meiner Meinung nach auf jeden Fall vermeiden sollten, ist, irgendeines oder mehrere kommerzielle Produkte/Lösungen als »Patentlösung« zu empfehlen. Seien wir ehrlich, es gibt nicht die eine Lösung. Vielmehr haben wir es mit einer an mehreren Fronten vorgetragenen Offensive gegen einen überaus dynamischen Brocken bösartigen Codes zu tun.
    Die Entwicklung von kommerziellen Softwarepaketen zum Schutz und zur Säuberung infizierter Netzwerke, der Ansatz also, der alle bisherigen gegen Schadsoftware gerichteten Bemühungen geprägt hatte, taugte im Kampf gegen Conficker nicht viel. Dafür war die Gefahr, die von dem Wurm ausging, viel zu groß. Mit vereinzelten Maßnahmen ließ sich gegen ihn nichts ausrichten, und Hoffnung auf eine breite, koordinierte Kampagne bestand nur, wenn man alle Beteiligten dazu bringen konnte, das Dollarzeichen in ihren Augen auszuknipsen .
    Vollbringen sollte dieses Kunststück  – die »Kabale«. Dre Ludwig gehörte zu deren mitteilsameren Mitgliedern, ein groß gewachsener Mann mit kurzem, sorgfältig gescheiteltem braunem Haar, der als Sicherheitsberater in den bei den Nachrichtendiensten beliebten Bezirken um Alexandria tätig war. Dre war der Meinung, dass es an der Zeit sei, ihren Ansatz klar zu definieren:
    Wir müssen sicherstellen, dass wir die richtigen Leute hinzuziehen, sie mit den relevanten Informationen ausrüsten (ob nun Daten, Koordinierungsabsprachen oder was auch immer) und auf einen gemeinsamen Plan einschwören. Der Plan muss natürlich erst noch formuliert werden und deutlich über den »Lasst uns was machen«-Ansatz hinausgehen, den ich bisher erlebt habe. Wir haben jede Menge guter Leute auf dieser Liste, und jeden Tag stößt ein Haufen neuer Leute zu unserer lustigen Runde hinzu. Wir sollten nicht voreilig irgendwelche Lösungen, Ideen, Gedanken usw. als die Antwort propagieren. Vielmehr sollten wir versuchen, unsere Ideen auszutauschen, sie gemeinsam weiterführen und einen ordentlichen Angriffsplan formulieren.
    So, wie ich das sehe, sollten wir uns zunächst weiter darauf konzentrieren, dem Ding die Domains wegzuschnappen. Damit gewinnen wir wertvolle Zeit und können die Ausbreitung des Wurms zumindest etwas kontrollieren. Zweitens müssen wir uns darüber klar werden, wer genau dieser Gruppe angehören soll, und uns überlegen, wen wir sonst noch mit ins Boot holen könnten. Sobald wir das geklärt haben, sollten wir uns an die Ausarbeitung eines Angriffsplans machen, bei dem wir alle uns zur Verfügung stehenden Ressourcen (Computerindustrie/Medien/Strafverfolgung usw.) einsetzen  … Jeder von uns wird eine andere Perspektive auf die Dinge haben, und je mehr wir diese sich verändernden Perspektiven untereinander austauschen, desto eher werden wir eine Lösung finden, die alle unsere Erfahrungen und Sichtweisen einschließt. Also nochmals, konzentrieren wir uns auf die Vorwärtsdynamik, ohne in die Falle unüberlegter Schritte oder Entscheidungen zu tappen, die unsere junge Koalition gefährden könnten.
    T. J. stimmte zu:
    Wir müssen das Internet von den bösen Kerlen zurückerobern  … Wir sind inzwischen eine schlagkräftige Truppe, wir leisten Großartiges  … und lernen viel  … Aber wir haben noch einen weiten Weg zu gehen. Ich sage es immer wieder: »W ir müssen 500 Mal am Tag richtigliegen  … die anderen nur ein einziges Mal.« Und ja, wir wollen diese Kerle finden und hinter Schloss und Riegel bringen  … mehr dazu später :-)
    Auf der Konferenz in Atlanta sollten sich einige Mitglieder der »Kabale« zum ersten Mal treffen  – soll heißen persönlich, von Angesicht zu Angesicht. Da sie die meiste Zeit vor ihren Monitoren verbrachten, waren ihre Online-Personas in gewisser Hinsicht realer als ihre Versionen aus Fleisch und Blut. Die Conficker-Mission war formell natürlich nicht Bestandteil der Konferenz, die unter der ellenlangen

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