Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
WoW 02 - Der letzte Wächter

WoW 02 - Der letzte Wächter

Titel: WoW 02 - Der letzte Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Grubb
Vom Netzwerk:
Stimme lag ein Hauch von Schärfe. »Weißt du, was ein Wächter ist?«
    »Ein Wächter?« Khadgar hatte das Gefühl, dass das Gespräch schon wieder eine vollkommen unerwartete Wendung nahm. »Ein Wachmann? Ein Hüter? Vielleicht ein fremdes Volk? Ist es eine Art von Monster? Vielleicht ein Beschützer gegen Monster?«
    Jetzt lächelte Medivh und schüttelte den Kopf. »Mach dir keine Sorgen. Du
sollst
es gar nicht wissen. Das gehört mit zum Trick.« Dann blickte er auf und sagte: »Also. Was weißt du über
mich

    Khadgar warf einen Blick auf Moroes, den Kastellan … wollte einen Blick werfen, musste aber plötzlich erkennen, dass der Diener verschwunden war, sich wieder in Schatten aufgelöst hatte. Der Junge stotterte für einen Moment. »Die Magier der Kirin Tor schätzen Euch sehr«, gelang es ihm schließlich, diplomatisch hervorzubringen.
    »Offensichtlich«, sagte Medivh schroff.
    »Ihr seid ein mächtiger, unabhängiger Magier. Man sagt, Ihr seid ein Berater von König Liane von Azeroth.«
    »Wir kennen uns schon lange«, bestätigte Medivh mit einem Nicken.
    »Abgesehen davon …« Khadgar zögerte und fragte sich, ob der Magier wirklich seine Gedanken lesen konnte.
    »Ja?«
    »… nichts Genaues, das das hohe Ansehen erklären würde …« sagte Khadgar.
    »Und die Furcht«, fügte Medivh hinzu.
    »… und den
Neid
«, beendete Khadgar den Satz. Er fühlte sich von den Fragen unter Druck gesetzt und war sich nicht sicher, wie er antworten sollte. Er fügte schnell hinzu: »Nichts Genaues, das den tiefen
Respekt
erklären würde, den die Kirin Tor für Euch empfinden.«
    »Und so soll es sein«, fauchte Medivh gereizt und rieb sich die Hände über den Kohlebecken. »So soll es sein.« Khadgar konnte nicht verstehen, wie dem Meistermagier kalt sein konnte. Er selbst fühlte, wie ihm vor Nervosität Schweiß den Rücken hinablief.
    Schließlich blickte Medivh auf, und der sich zusammenbrauende Sturm lag wieder in seinen Augen. »Aber was weißt du über
mich

    »Nichts, Herr«, sagte Khadgar.
    »Nichts?« Medivh hob seine Stimme, und sie schien durch das Observatorium zu hallen. »Nichts? Du bist den ganzen weiten Weg für
nichts
gekommen? Du hast dir nicht einmal die Mühe gemacht, etwas herauszufinden? Vielleicht war ich nur eine Entschuldigung für deine Meister, um dich loszuwerden. Sie hofften wohl, dass du auf der Reise sterben würdest. Es wäre nicht das erste Mal, dass jemand das versucht hätte.«
    »Es gab nicht sehr viel herauszufinden. Ihr habt nicht so viel getan«, antwortete Khadgar heftig, fast wütend. Dann zog er tief den Atem ein und erinnerte sich daran, mit wem er hier sprach, und was er sagte. »Ich meine, nicht viel, was ich herausfinden konnte. Ich meine …«
    Er erwartete einen Wutausbruch, doch Medivh kicherte nur. »Und was
hast
du herausgefunden?«, fragte er.
    Khadgar seufzte. »Ihr stammt aus einer Familie von Zauberern. Euer Vater war ein Magier in Azeroth, ein Nielas Aran. Eure Mutter war Aegwynn, was vielleicht ein Titel ist und kein Name, da er seit mindestens acht Jahrhunderten immer wieder auftaucht. Ihr seid in Azeroth aufgewachsen und kennt König Liane und Lord Lothar seit Eurer Kindheit. Darüber hinaus …« Khadgar ließ seine Stimme verklingen. »… nichts.«
    Medivh blickte in das Kohlebecken und nickte. »Nun, das
ist
etwas. Mehr, als die meisten Leute herausfinden.«
    »Und Euer Name bedeutet, Bewahrer der Geheimnisse«, fügte Khadgar hinzu. »Auf Hoch-Elfisch. Das habe ich auch herausgefunden.«
    »Nur zu wahr«, sagte Medivh, der plötzlich sehr müde wirkte. Er starrte für eine Weile in das Kohlebecken. »Aegwynn ist kein Titel«, sagte er schließlich. »Es ist nur der Name meiner Mutter.«
    »Dann gab es mehrere Aegwynns, wahrscheinlich ein Familienname«, meinte Khadgar.
    »Nur eine«, erwiderte Medivh ernst.
    Khadgar lachte nervös auf. »Aber dann wäre sie …«
    »… mehr als siebenhundertfünfzig Jahre alt gewesen, als ich geboren wurde«, sagte Medivh mit einem Schnauben. »Sie ist viel älter. Ich kam spät in ihrem Leben. Was vielleicht mit ein Grund dafür ist, dass die Kirin Tor sich so dafür interessieren, was ich in meiner Bibliothek aufbewahre. Was der Grund dafür ist, dass sie dich geschickt haben. Um dies herauszufinden.«
    »Herr«, sagte Khadgar so ernsthaft, wie es ihm möglich war. »Um ehrlich zu sein, jeder Magier bis auf die allerhöchsten unter den Kirin Tor will, dass ich
etwas
über Euch herausfinde. Ich werde ihnen

Weitere Kostenlose Bücher