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WoW 02 - Der letzte Wächter

WoW 02 - Der letzte Wächter

Titel: WoW 02 - Der letzte Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Grubb
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weiche Kurve zu fliegen, die es aus Medivhs »Kielwasser« fortzog. Aber Khadgar brachte es sofort wieder unter seine Kontrolle, und als er aufblickte, lag vor ihm Stormwind und leuchtete in der Morgensonne.
    Die Stadt war eine Zitadelle aus Gold und Silber. Die Mauern glänzten im Frühlicht wie ein Kelch, den ein Kastellan gerade erst geputzt hatte, und schienen ein eigenes Strahlen zu besitzen. Die Dächer glitzerten als wären sie aus Silber gefertigt, und für einen Augenblick meinte Khadgar, sie seien mit unzähligen kleinen Edelsteinen besetzt.
    Der junge Magier blinzelte und schüttelte den Kopf. Die goldenen Mauern wurden zu normalem Stein, der jedoch an einigen Stellen großartig schimmerte und an anderen mit komplexen Schnitzereien verziert war. Die silbernen Dächer waren nur dunkler Schiefer, und was er für Edelsteine gehalten hatte, war der morgendliche Tau, der die Sonne in allen Farben des Regenbogens zurückwarf.
    Und doch war Khadgar weiterhin über die Größe der Stadt erstaunt. Sie war so gewaltig wie irgendeine Stadt in Lordaeron, wenn nicht noch größer, und aus der Höhe betrachtet breitete sie sich in ihrer ganzen Herrlichkeit vor ihm aus. Er zählte drei Ringe von Mauern, die sich wie Bänder um die zentrale Burg zogen, und kleinere Wälle, die unterschiedliche Bezirke abtrennten. Wohin auch immer er blickte, stets breitete sich noch mehr Stadt unter ihm aus.
    Selbst jetzt, in den Morgenstunden, gab es wimmelnde Bewegung darin. Rauch stieg von Feuern auf, und die Menschen sammelten sich bereits auf den offenen Marktplätzen und dem Gemeindeland. Große Wagen rumpelten aus den Stadttoren und brachten Bauern zu den gepflegten, ordentlich wirkenden Feldern, die sich vor den Mauern der Stadt ausbreiteten und fast bis zum Horizont erstreckten.
    Khadgar konnte die Hälfte der Gebäude nicht identifizieren. Große Türme mochten, so weit er es beurteilen konnte, Universitäten oder Kornspeicher sein. Eine brandende Fluss-Kaskade wurde von gewaltigen Wasserrädern genutzt, doch zu welchem Zweck, war nicht zu ersehen. Eine plötzliche Flamme schoss weit zu seiner Rechten auf und mochte von einer Gießerei, einem gefangenen Drachen oder irgendeinem schweren Unfall rühren. Es war ihm ein Rätsel.
    Stormwind war die größte Stadt, die Khadgar jemals gesehen hatte, und in ihrem Herzen lag Lianes Burg.
    Es konnte keine andere sein. Hier schienen die Mauern tatsächlich aus Gold zu bestehen, und die Fenster waren mit Silber beschlagen. Das Dach war mit blauem Schiefer gedeckt, der tief und luxuriös wie ein Saphir anmutete, und auf den Myriaden von Türmen konnte Khadgar Flaggen mit dem Löwenkopf von Azeroth erkennen, dem Zeichen von König Lianes Hofstaat und Symbol des Reiches.
    Der Burg-Komplex schien eine eigene Stadt in der umgebenden Metropole zu sein, mit zahllosen Seitengebäuden, Türmen und Hallen. Schmale Brücken spannten sich zwischen hohen Gebäuden und waren so lang, dass Khadgar überzeugt war, sie müssten durch Magie gestützt werden.
    Vielleicht konnte eine solche Struktur wirklich nur von Magie geschaffen sein, dachte er und erkannte, dass dies möglicherweise der Hauptgrund dafür war, dass Medivh hier so sehr geschätzt wurde.
    Der ältere Magier hob eine Hand und kreiste um einen bestimmten Turm, dessen oberstes Stockwerk eine Plattform ohne Brüstung bildete. Medivh zeigte nach unten. Einmal. Zweimal. Ein drittes Mal. Er wollte, dass Khadgar zuerst landete.
    Khadgar griff auf seine vernarbten Erinnerungen zu und brachte den großen Greif elegant nach unten. Das große, adlerköpfige Tier warf seine Schwingen zurück wie ein großes Segel und verlangsamte den Flug, bis es sanft landete.
    Auf dem Turm wartete bereits eine Delegation. Eine Gruppe von Dienern in blauer Livree kam angelaufen, um die Zügel zu nehmen und dem Kopf des Greifen eine schwere Mütze überzuziehen. Die fremden Erinnerungen sagten Khadgar, dass diese Mütze etwas Ähnliches wie die Kappe eines Falkners war und die Sicht des Raubvogels einschränkte. Ein anderer Diener brachte einen Eimer mit warmen Kuh-Innereien und stellte ihn vorsichtig vor dem schnappenden Schnabel des Greifen ab.
    Khadgar glitt vom Rücken des Tiers und wurde herzlich von Lord Lothar persönlich begrüßt. Der stattliche Mann wirkte in seiner prunkvollen Robe, über der ein ziselierter Brustharnisch lag, sogar noch größer als sonst. Ein filigran verzierter Umhang hing über seinen Schultern.
    »Schüler!«, rief Lothar und verschlang

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