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WoW 02 - Der letzte Wächter

WoW 02 - Der letzte Wächter

Titel: WoW 02 - Der letzte Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Grubb
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gruppierten sich neu und schlugen zurück, und auch Drachen begannen nun, vom Himmel zu fallen, ihre Körper von eisernen Pfeilen und flammenden Blitzen durchbohrt, ihr Geist von zauberischen Giften und höllischen Visionen heimgesucht. Doch weiter schrumpfte der Kreis um das Zentrum der Dämonen, als mehr und mehr Drachen sich für die Jagd rächten. Die Rufe im Zentrum wurden verzweifelter und undeutlicher.
    Khadgar betrachtete Aegwynn. Sie stand stocksteif im Schnee, ihre Fäuste waren geballt, ihre grünen Augen brannten vor Macht, und ihre Lippen hatten sich zu einem bösen Grinsen geöffnet. Auch sie sang, etwas Dunkles und Unmenschliches, das Khadgar noch nie zuvor gehört hatte. Sie bekämpfte den Zauber, den die Dämonen gewoben hatten, aber sie entzog ihm auch Energie für sich selbst und formte sie zu einem Schwert, das für ihre Hände bestimmt war – einer hellen Klinge, um ihre Feinde zu vernichten.
    Die Schreie der Dämonen im Zentrum erreichten eine fiebrige Höhe, und jetzt schrie auch Aegwynn, während ein Nimbus von Energie um sie herum knisterte. Ihr Haar wehte in mystischen Winden um ihren Kopf. Sie erhob beide Arme und entließ die letzten Worte ihrer Beschwörung.
    Und es gab einen Blitz im Zentrum der dämonischen Horde, wo die Hexer sangen und schrien und beteten. Es war ein Riss im Universum, dieses Mal ein heller Spalt, als habe sich ein Tor zur Sonne selbst geöffnet. Die Energie wirbelte in Spiralarmen heraus, und die Dämonen hatten nicht einmal genug Zeit zu schreien, als sie sie ergriff, sie von innen heraus verbrannte und nur tote Schatten zurückließ, wo sie gerade noch gestanden hatten.
    Alle Dämonen wurden von dem Zauber erfasst und auch ein paar der Drachen, die sich dem Zentrum der dämonischen Horde zu sehr genähert hatten. Sie waren gefangen wie Motten in einer Flamme und starben in einem einzigen furchtbaren Augenblick.
    Aegwynn stieß einen matten Atemzug aus und lächelte. Es war das Lächeln des Wolfs, des Raubtiers, des Siegers. Wo die dämonische Horde gewesen war, stand jetzt nur noch eine Rauchsäule, die sich als große Wolke zum Himmel erhob.
    Doch während Khadgar zusah, wurde die Wolke flacher und sammelte sich um sich selbst, wurde dunkler und intensiver, wie eine düstere Gewitterfront. Doch indem sie ihre Macht konzentrierte, wurde sie stärker, und ihr Herz wurde schwärzer, wurde Purpur und Ebenholz.
    Aus der finsteren Wolke trat ein Gott.
    Es war eine titanische Gestalt, größer als alle Riesen der Legenden, größer als jeder Drache. Die Haut des Gottes sah aus, als sei sie aus Bronze gegossen, und er trug eine schwarze Rüstung aus geschmolzenem Obsidian. Sein langer Bart und sein wildes Haar bestanden aus lebenden Flammen, und mächtige Hörner ragten über seinen dunklen Brauen hervor. Seine Augen hatten die Farbe des Unendlichen Abgrunds. Als er seine Füße in diese Welt setzte, bebte die Erde. Er trug einen gigantischen Speer, in den Runen eingegraben waren, von denen brennendes Blut tropfte, und er hatte einen langen Schwanz, der in einem Feuerball endete.
    Die überlebenden Drachen flohen vom Schlachtfeld und suchten die Sicherheit des dunklen Waldes und der fernen Felswände. Khadgar konnte es ihnen nicht verübeln. So viel Macht Medivh auch besitzen mochte, so viel Macht seine Mutter hier bewiesen hatte, sie waren nur zwei kleine Kerzen verglichen mit der wütenden Feuersbrunst der Macht dieses Dämonenlords.
    »Sargeras«, zischte Aegwynn.
    »Wächterin«, donnerte der große Dämon mit einer Stimme, die so tief war wie der Ozean. In der Ferne zerbarsten die eisigen Klippen, als sie sein höllisches Organ als Echo zurückwerfen wollten.
    Die Wächterin richtete sich zu ihrer vollen Größe auf und sagte: »Ich habe dein Spielzeug zerbrochen. Wir sind hier fertig. Flieh, so lange du noch dein Leben hast.«
    Khadgar sah die Wächterin an, als habe sie den Verstand verloren. Selbst er konnte sehen, dass sie von ihrem Kampf erschöpft war, fast so leer wie Khadgar nach seiner Konfrontation mit den Orcs. Sicher durchschaute der titanische Dämon ihre List. Das Epos sprach von Aegwynns Sieg. Würde Khadgar stattdessen Zeuge ihres Todes werden?
    Sargeras lachte nicht, aber seine Stimme donnerte über das Land hinweg und drückte es nieder, auch den geisterhaften Khadgar.
    »Die Zeit von Tirisfal ist zu Ende«, erklärte der Dämon. »Diese Welt wird bald der Invasion der Brennenden Legion zum Opfer fallen.«
    »Nicht so lange es einen Wächter

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