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WoW 03 - Im Stom der Dunkelheit

WoW 03 - Im Stom der Dunkelheit

Titel: WoW 03 - Im Stom der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Rosenberg
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eine Feststellung als eine Frage.
    »Ja.« Lothars einfache Antwort versetzte die anderen in Erstaunen, und vielleicht ängstigte sie sie auch.
    Aber Proudmoore nickte. »Haben sie Schiffe?«, fragte er.
    »Das weiß ich nicht«, antwortete Lothar. »Wir haben keine Boote bei ihnen gesehen. Andererseits haben wir die Horde selbst auch erstmalig im letzten Jahr entdeckt.« Er furchte die Stirn. »Doch selbst wenn sie bislang keine Schiffe hatten, so besitzen sie auf jeden
Fall jetzt
welche. Sie haben überall längs der Küste Überfälle begangen. Und auch wenn einige Schiffe sicherlich gesunken sind, so sind andere seither einfach verschwunden.«
    »Dann können wir davon ausgehen, dass sie die Absicht haben, den Ozean zu überqueren.« Proudmoore wirkte nicht sonderlich überrascht, fand Khadgar. Wahrscheinlich hatte er bereits das Schlimmste angenommen. »Sie könnten gerade jetzt schon unterwegs zu uns sein.«
    »Sie können auch auf dem Landweg kommen«, knurrte Trollbane. »Vergesst das nicht.«
    »Aye, das ist wahr«, stimmte Lothar zu. »Wir haben sie das erste Mal im Osten erwischt. In der Nähe der Sümpfe des Elends. Sie hatten ganz Azeroth durchquert, um Stormwind zu erreichen. Wenn sie sich nach Norden wenden, können sie die Brennenden Steppen und die Berge überqueren und sich Lordaeron von Süden her nähern.«
    »Von Süden?«, fragte Genn Graymane. »An uns kommen sie nicht vorbei! Ich werde jeden, der versucht, meine Südküste einzunehmen, vernichten!«
    »Ihr versteht nicht.« Lothar sah müde aus und klang auch so. »Ihr seid ihnen noch nicht gegenüber getreten. Ihre Anzahl und ihre Stärke sind deshalb für Euch nur schwer einzuschätzen. Aber ich sage Euch, Ihr könnt nicht gegen sie bestehen.« Er schaute die versammelten Monarchen voller Stolz und Kummer an. »Stormwinds Armee war erstklassig«, versicherte er ihnen. »Meine Krieger waren gut ausgebildet und im Kampf geübt. Wir waren den Orcs schon früher entgegengetreten und hatten sie auch geschlagen. Aber das war nur ihre Vorhut gewesen. Der Horde gegenüber fühlen wir uns wie verwirrte Kinder, wie alte Männer... wie reifes Gemüse.« Seine Stimme war brüchig, seine Worte transportierten eine bittere Überzeugung. »Sie werden über die Berge hinwegströmen und dann über Euch und Eure Länder herfallen.«
    »Was sollten wir dann gegen sie tun können?«, fragte Erzbischof Faol. Seine souveräne Stimme beruhigte die aufgeheizten Gemüter im Saal. Niemand wurde gern ein Narr geheißen, erst recht kein König. Und das vor allen Dingen nicht vor Gleichgestellten.
    »Wir müssen uns
verbünden«,
sagte Lothar. »Keiner von Euch kann es allein mit ihnen aufnehmen. Aber wir alle zusammen... könnten es schaffen.«
    »Ihr sagt, dass sich diese Bedrohung nähert, und das will ich gar nicht bestreiten«, merkte Perenolde an. Seine glatte Stimme fiel zwischen den anderen Königen auf. »Und Ihr sagt, dass wir uns zusammenschließen müssen, um die Bedrohung zu beenden. – Doch ich frage mich, habt Ihr auch andere Mittel erprobt, um den Konflikt zu lösen? Sicherlich sind diese... Orcs... der Vernunft zugängliche Kreaturen. Sicherlich verfolgen auch sie ein Ziel. Vielleicht können wir ja mit ihnen verhandeln?«
    Lothar schüttelte den Kopf. Seine gequälten Gesichtszüge demonstrierten allzu deutlich, für wie töricht er diese Diskussion hielt. »Sie wollen die Welt, unsere Welt«, antwortete er langsam, als würde er mit einem naiven Kind sprechen. »Sie werden sich mit nichts Geringerem zufrieden geben. Wir haben Kundschafter ausgeschickt, Boten, Botschafter.« Er verzog die Lippen zu einem düsteren, harten Lächeln. »Die meisten kamen in Einzelteilen zurück. Wenn sie denn zurückkehrten.«
    Khadgar beobachtete, wie sich einige der Könige unterhielten. Aus dem Tonfall der Gespräche schloss er, dass sie das Ausmaß der Gefahr, in der sie alle schwebten, immer noch nicht begriffen hatten. Er seufzte und trat vor. Dabei fragte er sich, warum sie ihm wohl eher zuhören sollten als Lothar. Aber er musste es wenigstens versuchen.
    Glücklicherweise trat noch jemand nach vorne. Und obwohl er eher ein Gewand als eine Rüstung trug, strahlte diese Person deutlich mehr Autorität aus.
    »Hört mich an!«, rief Antonidas. Seine Stimme war dünn, vermochte aber immer noch in ihren Bann zu ziehen. Er hob seinen geschnitzten Stab, und die Spitze leuchtete, was die anwesenden Männer verwirrte. »Hört mich an!«, verlangte er erneut, und dieses

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