WoW 03 - Im Stom der Dunkelheit
einhalten.«
Das erzeugte dankbare Blicke und Geflüster. Khadgar nickte. Plötzlich war Lothar in ihren Augen mehr als nur ein Krieger, mehr sogar als ein Anführer. Jetzt war er der potenzielle Botschafter zu den Elfen. Und wenn dieses alte, magiewirkende Volk sich tatsächlich mit ihnen verbündete, erschien die Horde plötzlich gar nicht mehr so unbezwingbar.
»Das ist ein großartiges Angebot«, sagte Perenolde trocken. »Vielleicht sollten wir uns alle ein wenig Zeit gönnen, um all das zu berücksichtigen, was wir gehört haben. Das ist nötig, um unsere Länder vor dieser neuen Gefahr zu beschützen.«
»Einverstanden«, sagte Terenas und fragte die anderen erst gar nicht nach ihrer Zustimmung. »In der Tafelhalle habe ich ein Buffet vorbereiten lassen, und ich lade Euch alle ein, mich dahin zu begleiten. Nicht als Könige, sondern als Nachbarn und Freunde. Lasst uns diese Sache nicht beim Essen bereden, sondern für uns selbst entscheiden. Dann können wir leichter eine Entscheidung treffen, nachdem wir das Essen und die drohende Gefahr verdaut haben.«
Khadgar schüttelte den Kopf, als die Monarchen nickten und sich auf die Tür zu bewegten. Perenolde war gerissen, das war klar. Er hatte bemerkt, dass die anderen Könige Lothar Unterstützung gewähren würden, und einen Weg gefunden, sich umzuentscheiden.
Khadgar vermutete, dass der König von Alterac nach dem Essen verkünden würde, dass er es sich überlegt habe und fortan Lothar unterstützen wolle. So vermied er es, das Gesicht zu verlieren oder in eine schwächere Position innerhalb der entstehenden Allianz gedrängt zu werden. Denn für eine solche würden die Könige sich wahrscheinlich in Kürze entscheiden.
Als er den Oberhäuptern der Länder aus dem Raum folgte, bemerkte Khadgar eine Bewegung über sich. Er drehte sich um und erhaschte einen Blick auf zwei Köpfe, die von einem der oberen Balkone heruntersahen.
Eines der Häupter war dunkelhaarig und ernst, er erkannte Prinz Varian. Natürlich wollte der Erbe von Stormwind wissen, was in der Besprechung beschlossen wurde. Der zweite Kopf war blond und jünger und gehörte zu einem Knaben, der weit genug im Hintergrund blieb, dass Varian seinen Schatten nicht bemerkte.
Der Jüngling bemerkte, dass Khadgar hinaufsah und grinste, bevor er hinter dem Vorhang des Balkons verschwand.
Khadgar verstand. Der junge Prinz Arthas wollte ebenfalls wissen, was sein Vater und die anderen planten. Und warum auch nicht? Lordaeron würde ihm eines Tages gehören – falls sie es schafften, die Horde daran zu hindern, alles zu überrennen.
KAPITEL VIER
Doomhammer sprach gerade mit einem seiner Offiziere, Rend Blackhand vom Black-Tooth-Grin-Clan, als ein Kundschafter hereinstürzte.
Obwohl der Orc eindeutig eine Nachricht zu überbringen hatte, blieb er einige Schritte von Doomhammer und Rend entfernt stehen und wartete. Dabei versuchte er, wieder zu Atem zu kommen. Schließlich schaute Doomhammer in seine Richtung und nickte.
»Trolle!«, keuchte der Orc-Kundschafter. »Waldtrolle, eine komplette Armee, wie es aussieht!«
»Trolle?« Rend lachte. »Was ist, greifen sie uns an? Ich dachte, sie wären etwas klüger als Oger, nicht dümmer!«
Doomhammer musste ihm zustimmen. Bei dem einen Mal, dass er auf Waldtrolle gestoßen war, hatten sie ihn beeindruckt und wegen ihrer Gerissenheit sogar ein wenig beunruhigt. Obwohl die Trolle größer als Orcs waren, waren sie schlanker und beweglicher – besonders in den Wäldern, was sie dort zu einer echten Gefahr machte. Das Wasser zu überqueren, um zu dieser Insel zu gelangen, passte allerdings nicht zu ihrem üblichen Verhalten.
Aber der Kundschafter schüttelte den Kopf. »Sie greifen nicht an. Sie sind auf dem Festland und wurden gefangen genommen.« Er grinste. »Von Menschen.«
Doomhammer war interessiert. »Wo?«, wollte er wissen.
»Unweit der Küste, entlang der Hügel, fast noch im Wald«, antwortete der Kundschafter prompt. »Sie wollten nach Westen, obwohl sie sehr langsam waren.«
»Wie viele sind es?«
»An die vierzig Menschen«, antwortete der Kundschafter. »Zehn Trolle.«
Doomhammer nickte und wandte sich an Rend: »Nimm dir deine stärksten Krieger. Und seid schnell. Ihr macht euch sofort auf den Weg.« Er schaute den Anführer des Black-Tooth-Grin-Clans finster an. »Lasst euch in keine Gefechte verwickeln«, befahl er. »Das ist nur ein Überfallkommando. Ihr sollt die Trolle retten und hierherbringen. Vermeide, dass
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