WoW 05 - Der Tag des Drachen
dass eine zu einem Orc gehörte, anscheinend sogar zu dem, der die Festung befehligte. Aber der zweite Sprecher musste einem anderen Volk angehören. Den Goblins.
Deathwing benutzte die Goblins. Wusste er deshalb so viel über diese riesige Festung? Hatte einer der hiesigen Goblins auch dem Dunklen gedient?
Er wäre den beiden am liebsten gefolgt, um mehr von ihrer Unterhaltung zu verstehen, aber der Drache befahl ihm, seinen eigenen Weg fortzusetzen. Rhonin wusste, dass er gehorchen musste, wenn er nicht wollte, dass Deathwing ihn erneut »übernahm«. So lange Rhonin noch die Kontrolle über seinen Körper hatte, konnte er sich zumindest einreden, eigene Entscheidungsgewalt zu besitzen.
Er durchquerte den Gang, durch den der Orc-Kommandant und der Goblin geschritten waren. Dann ging er durch einen tiefen Tunnel hinab in die tiefsten Bereiche des Bergs. War es nicht klar, dass er in der Nähe der Drachenkönigin sein musste? Tatsächlich hätte er beinahe geschworen, das Atmen eines Riesen zu hören, und da es keine echten Riesen in Grim Batol gab, blieben nur die Drachen.
Zwei Tunnel geradeaus und dann rechts. Folge dem Gang, bis du eine Öffnung auf der linken Seite siehst.
Danach schwieg Deathwing. Rhonin gehorchte den Anweisungen erneut und beschleunigte seine Schritte so weit wie möglich. Seine Nerven lagen blank. Wie lange musste er diesen Berg noch durchwandern?
Er wandte sich nach rechts, folgte dem nächsten Tunnel immer und immer weiter. Nach den einfachen Anweisungen des Drachen hatte Rhonin erwartet, die erwähnte Öffnung in recht kurzer Zeit zu erreichen, aber auch nach gut einer halben Stunde fand er immer noch nichts, nicht einmal eine weitere Kreuzung. Zweimal schon hatte er Deathwing gefragt, ob er bald ankommen würde, aber sein unsichtbarer Lotse schwieg beharrlich.
Dann, gerade als der Zauberer daran dachte aufzugeben, bemerkte er ein Licht. Es war gedämpft, aber ganz eindeutig ein Licht … auf der linken Seite des Gangs.
Mit neuer Hoffnung und ohne viel Lärm zu machen, eilte Rhonin so schnell er konnte darauf zu. Er hatte keine Ahnung, ob nicht vielleicht ein Dutzend Orc-Wachen die Königin umgaben. Er hatte Sprüche vorbereitet, hoffte jedoch, dass er sie für verzweifeltere Situationen aufheben konnte.
Halt!
Deathwings Stimme hallte durch seinen Kopf und sorgte dafür, dass Rhonin beinahe gegen die nächste Wand prallte. Er presste sich dagegen und war einen Moment lang überzeugt, von einem Orc entdeckt worden zu sein.
Aber von ihm selbst abgesehen, befand sich niemand im Gang.
»Warum habt Ihr gerufen?«, fragte er das Medaillon.
Dein Ziel liegt vor dir … aber der letzte Weg wird vielleicht nicht nur von Fleisch bewacht.
»Magie?« Er hatte bereits daran gedacht, aber der Drache hatte ihm nicht die Zeit gegeben, sorgfältig danach zu suchen.
Und Wächter, die aus Magie entstehen. Es gibt eine einfache Methode, um die Wahrheit zu entdecken. Halte das Medaillon hoch, wenn du auf den Eingang zugehst.
»Was ist mit Wachen aus Fleisch und Blut? Über die sollte ich mir auch ein paar Gedanken machen.«
Er konnte die wachsende Präsenz des dunklen Herrschers spüren.
Du wirst alles beizeiten erfahren, Mensch …
Er war überzeugt, dass Deathwing von ihm erwartete, zu Alexstrasza vorzustoßen, deshalb hob er das Medaillon und bewegte sich langsam vorwärts.
Ich habe nur einfache Zaubersprüche bemerkt, einfach für einen wie mich, meine ich
, informierte ihn der Drache im Weitergehen.
Ich werde mich um sie kümmern.
Der schwarze Kristall leuchtete plötzlich auf, worauf der erschrockene Magier ihn beinahe fallen gelassen hätte.
Die Schutzzauber sind jetzt ausgelöscht.
Eine Pause.
Es gibt keine Wachen im Inneren. Sie würden sie nicht benötigen, selbst wenn sie keine Schutzzauber angebracht hätten. Alexstrasza ist sicher angekettet und mit ihrer Umgebung verbunden. Die Orcs haben sehr effektiv gearbeitet. Sie ist völlig kaltgestellt.
»Soll ich hineingehen?«
Ich wäre enttäuscht, wenn du es nicht tätest.
Rhonin fand Deathwings Formulierung seltsam, dachte jedoch nicht länger darüber nach, da er sich auf die Aussicht konzentrierte, endlich der Drachenkönigin gegenüber zu treten.
Er wünschte, Vereesa wäre jetzt bei ihm und fragte sich, warum ihm das so gefallen würde. Vielleicht …
Sogar die Gedanken an die in Silber gekleidete Elfe vergingen, als er in den Eingang trat und zum ersten Mal den riesigen Drachen Alexstrasza erblickte.
Sie starrte ihn
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