Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
WoW 05 - Der Tag des Drachen

WoW 05 - Der Tag des Drachen

Titel: WoW 05 - Der Tag des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
Vom Netzwerk:
die sich in den Höhlen und unterirdischen Reichen aufhielten. Doch Vereesa bezweifelte, dass es irgendeine niedrigere Form von Trollen gab als die drei simplen Kreaturen, die Falstad und sie gefangen hatten – und das war noch das mildeste Urteil, das sie über sie fällte.
    Das Trio vertiefte sich wieder in ein geflüstertes Gespräch am Feuer.
    Vereesa spähte zu dem Zwerg, der ihren Blick erwiderte. Sie hob eine Augenbraue, doch zur Antwort schüttelte er den Kopf. Nein, trotz seiner erstaunlichen Kraft konnte er die engen Fesseln nicht sprengen. Auch sie schüttelte den Kopf. Wie barbarisch die Trolle auch sein mochten, im Knüpfen waren sie wahre Meister.
    Vereesa versuchte, sich nicht davon einschüchtern zu lassen, und blickte sich weiter in ihrer Umgebung um – so viel sie davon im Dunkeln erblicken konnte. Sie schienen sich in der Mitte eines roh gehauenen Tunnels zu befinden, den die Trolle vermutlich selbst gegraben hatten. Vereesa sah die langen, krallenbestückten Finger vor sich, die vorzüglich dafür geeignet waren, sich durch Erde und Gestein zu wühlen. Diese Trolle hatten sich gut an ihren Lebensraum angepasst.
    Obwohl die Elfe das Ergebnis schon kannte, versuchte sie, ein lose baumelndes Ende der Fessel zu finden. So vorsichtig sie konnte, drehte sie sich um und scheuerte sich die Handgelenke wund, doch alle Anstrengung half nichts.
    Ein schreckliches Lachen verriet ihr, dass die Trolle wohl ihren Versuch bemerkt hatten.
    »Nachtisch ist lebhaft«, bemerkte Gree. »Wird Spaß machen.«
    »Wo sind die anderen?«, beschwerte sich Shnel. »Sollten schon hier sein!«
    Der Anführer nickte und fügte hinzu: »Hulg weiß, was passiert, wenn er nicht gehorcht! Vielleicht ist er …« Plötzlich ergriff er seine Wurfaxt. »
Zwerge!
«
    Die Axt flog kreiselnd durch den Tunnel, ganz dicht an Vereesas Kopf vorbei. Einen Moment später ertönte ein gutturaler Schrei. Aus dem Tunnel brachen kurze, stämmige Gestalten hervor, die Schlachtrufe schrien und kurze Äxte und Schwerter schwangen.
    Gree zog eine andere Axt hervor, die wohl dem Nahkampf diente. Shnel und Vorsh, Letzterer kauernd, ließen Wurfäxte fliegen. Die Elfe sah, wie ein gedrungener Angreifer unter Shnels Waffe fiel, doch Vorshs Axt ging weit daneben. Dann folgten die Trolle dem Beispiel ihres Anführers und griffen zu stärkeren, größeren Äxten, während ihre Angreifer sie umzingelten.
    Vereesa zählte mehr als ein halbes Dutzend Zwerge, jeder in abgewetzte Pelze und rostige Rüstungen gehüllt. Ihre Helme waren rund, passten genau und wiesen keinerlei Hörner oder sonstige unnötigen Zierrat auf. Wie Falstad trugen die meisten Bärte, wenn ihre auch kürzer und besser getrimmt wirkten. Die Zwerge handhabten ihre Äxte und Schwerter mit geübter Präzision. Die Trolle wurden immer mehr zusammengedrängt. Es war Shnel, der zuerst fiel, das einäugige Monster sah den Krieger nicht, der auf seiner blinden Seite auftauchte. Vorsh bellte eine Warnung, doch sie kam zu spät. Shnel führte einen wilden Hieb nach seinem neuen Gegner, verfehlte ihn jedoch. Der Zwerg trieb sein Schwert in die Eingeweide des schlaksigen Trolls.
    Gree war der wildeste Kämpfer. Er landete einen guten Hieb, der einen Zwerg zurücktaumeln ließ, und schlug einem anderen fast den Kopf ab. Als seine Axt jedoch mit der längeren, stabilen Axt eines Gegners kollidierte, zerbrach sie. In seiner Verzweiflung ergriff er die Waffe des Zwerges oben am Griff und versuchte, sie der Hand des kleineren Kämpfers zu entwinden. Die scharf geschliffene Klinge einer anderen Axt traf den Anführer der Trolle in den Rücken.
    Fast fühlte die Elfe etwas wie Mitleid mit dem letzten ihrer Feinde. Vorsh, der wusste, dass er verloren war, sah so aus, als würde er gleich anfangen zu wimmern. Dennoch schlug er mit seiner Axt weiter auf den nächstbesten Zwerge ein und landete fast aus schierem Glück einen blutigen Treffer. Doch letztendlich konnte er der Flut seiner Feinde, die ihn in einem immer enger werdenden Kreis umzingelten, Äxte und Schwerter gezückt, nicht mehr standhalten. Am Ende glich Vorshs Tod eher einem Gemetzel.
    Vereesa schaute weg. Sie sah nicht wieder nach vorne, bis eine ruhige Stimme mit leichtem Reibeisenklang bemerkte: »Kein Wunder, dass die Trolle so hart gekämpft haben! Gimmel! Siehst du das?«
    »Aye, Rom! Sieht viel besser aus, als was ich hier drüben gefunden habe!«
    Kräftige Hände zogen sie in eine sitzende Position. »Mal sehen, ob wir die Fesseln von

Weitere Kostenlose Bücher