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WoW 05 - Der Tag des Drachen

WoW 05 - Der Tag des Drachen

Titel: WoW 05 - Der Tag des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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Kraft hinter dieser Mission gewesen war, dass er seinen Einfluss genutzt hatte, um den jüngeren Zauber dazu zu
bringen
, die Reise in dieses feindliche Land anzutreten.
    Lächerlich …
    Ein plötzliches Geräusch ließ Rhonin fast aufspringen, und er begriff, dass er über seinem Gedankengang eingeschlafen war. Der Zauberer presste sich gegen die Wand und wartete auf die Gestalt, die durch den dunklen Gang schlich. Die Orcs mussten doch wissen, dass der Tunnel einfach endete. Waren sie hier, weil sie nach ihm suchten?
    Dann verebbten die Geräusche, eine fast geflüsterte Unterhaltung, langsam wieder. Der Zauberer begriff, dass er der komplizierten Akustik des Höhlensystems zum Opfer gefallen war. Die Orcs, die er gehört hatte, bewegten sich vermutlich auf einer ganz anderen Ebene.
    Konnte er den Geräuschen vielleicht folgen? Mit wachsender Hoffnung ging Rhonin vorsichtig in die Richtung, aus der die Unterhaltung gehört zu haben glaubte. Selbst wenn sie nicht genau von dort gekommen war, würde ihn zumindest das Echo schließlich dorthin leiten, wohin er wollte.
    Rhonin konnte nicht sagen, wie lange er geschlafen hatte, aber als er weiterging, nahm die Lautstärke der Geräusche stetig zu, so als wäre Grim Batol gerade erwacht. Die Orcs schienen in plötzliche Aktivität verfallen zu sein, was den Magier vor ein Problem stellte, denn plötzlich drangen zu viele Geräusche aus zu vielen Richtungen zu ihm vor. Rhonin wollte nicht versehentlich in den Übungsraum für Krieger treten oder gar in ihren Speisesaal. Er wollte nur die Kammer finden, in der die Drachenkönigin gefangen gehalten wurde.
    Dann übertönte jäh ein drachenhaftes, hohes Brüllen die Geräusche, das abrupt wieder abbrach. Rhonin hatte solche Schreie bereits gehört, jedoch nicht über sie nachgedacht. Jetzt schalt er sich einen Narren; würde man nicht alle Drachen im gleichen Bereich der Anlage unterbringen? Im schlimmsten Fall würde er in die Nähe
irgendeiner
Bestie geraten, wenn er den Schreien folgte und dann konnte er vielleicht den Weg zur Kammer der Königin von dort aus finden.
    Eine Zeitlang bewegte er sich ohne große Probleme durch die Tunnel. Die meisten Orcs schienen weit weg zu sein und an ein und dem selben Projekt zu arbeiten. Kurz fragte sich der Zauberer, ob sie sich vielleicht auf eine große Schlacht vorbereiteten. Sicherlich bedrängte die Allianz die Orc-Streitkräfte im Norden von Khaz Modan. Grim Batol musste die Brüder dort oben unterstützen, damit die Horde überhaupt noch eine Chance hatte, die Menschen und ihre Verbündeten zurückzuwerfen.
    Wenn das zutraf, stellte die Aktivität einen Vorteil für Rhonin dar. Die Orcs würden so nicht nur von anderen Dingen abgelenkt sein, es würden sich auch wesentlich weniger hier herumtreiben, als sonst üblich. Sicherlich würde sich jeder Reiter alsbald auf seinem dressierten Tier in die Lüfte schwingen und den Weg nach Norden einschlagen.
    Zuversichtlicher beschleunigte Rhonin seine Schritte, wurde selbstsicherer …
    … nur um Sekunden später beinahe in die Arme zweier außergewöhnlich großer Orc-Krieger zu stolpern.
    Zum Glück waren sie noch überraschter über die unerwartete Begegnung als er. Rhonin hob sofort seine linke Hand und murmelte einen Zauberspruch, den er sich eigentlich für widrigere Umstände hatte aufheben wollen.
    Der Orc, der ihm am nächsten stand, verzog sein Gesicht mit den Fangzähnen zu einer wütenden Fratze und griff nach der Axt, die über seinen Rücken hing. Rhonins Spruch traf ihn mitten in die Brust und warf den kräftigen Krieger gegen die Felswand.
    Als der Orc die Wand berührte,
verschmolz
er mit dem Fels. Die Umrisse seiner Gestalt mit dem wütend geöffneten Mund blieben für einen kurzen Moment zurück, dann wurden auch sie in die Wand gezogen, und es blieb keine Spur der Kreatur zurück.
    »Drecksmensch!«, brüllte der zweite Orc, die Axt in der Hand. Er schwang seine Klinge Rhonin entgegen und schmetterte Splitter aus dem Fels, als der Magier sich gerade noch rechtzeitig duckte. Der Orc stürmte nach vorn. Seine bullige, schmutzig grüne Gestalt füllte den engen Gang fast völlig aus. Eine Halskette aus getrockneten, runzeligen Fingern – menschliche, elfische und andere – baumelte vor Rhonins Augen. Zweifellos wollte sein Gegner auch die Finger des Magiers der Sammlung hinzufügen. Der Orc schlug erneut zu und teilte Rhonin beinahe in zwei Hälften.
    Rhonin starrte erneut auf die Halskette. In seinem Geist entstand

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