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WoW 05 - Der Tag des Drachen

WoW 05 - Der Tag des Drachen

Titel: WoW 05 - Der Tag des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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sein jüngeres Gegenstück entweder von Orcs gefangen worden oder tot. Wenn dem so war, dann hatte Rhonin für Krasus seinen Nutzen verloren – doch falls er die Bergfestung tatsächlich erreicht hatte, war die wahre Aufgabe, die zu erfüllen sein Förderer ihn ausgesandt hatte, bereits bewältigt …
     
     
    Nach den Ereignissen, die Krasus in den letzten Monaten zur Entdeckung der Orcs auf Grim Batol geführt hatten, hatte der alte Drachenmagier gehofft, er könnte die Kommandierenden dort zu der Annahme verleiten, es werde eine zweite, nicht so offensichtliche Invasion von Westen her geben.
    Obwohl noch sehr viele Orc-Krieger in der Festung lebten, begründete sich ihre wahre Stärke auf die Drachen, die sie züchteten und abrichteten … und deren Zahl wurde von Woche zu Woche geringer. Noch schlimmer für die Orcs im Berg aber war, dass ihre wenigen Drachen nun nach und nach gen Norden geschickt wurden, um dem Haupttrupp der Horde beizustehen, und Grim Batol so fast ohne Verteidigung zurückblieb. Gegen eine entschlossene Armee, so groß wie die, die nun bei Dun Algaz kämpfte, würden selbst die gutpositionierten Orcs im Berg letzten Endes aufgeben müssen. Dann hatten sie auch die Chance vertan, weitere Drachen für den Krieg zu heranzuzüchten. Und ohne weitere Drachen, die die Armeen des Bündnisses im Norden aufhalten konnten, würden die Reste der Horde unter den unentwegten Angriffen schließlich kapitulieren müssen.
    Eine solche Armee hätte gebildet und vom Westen her entsandt werden können, doch es fehlte an Einigkeit zwischen den Führern des Bündnisses. Die meisten waren der Meinung, dass Khaz Modan irgendwann schon fallen würde, warum also noch mehr riskieren?
    Krasus mochte anfangs nicht glauben, dass sie keinen Angriff von zwei Seiten her wagen würden, um die Welt endlich von den Orcs zu befreien, doch letztlich bewies es nur die Kurzsichtigkeit der jüngeren Rassen. Ursprünglich hatte er versucht, die Herrscher der Kirin Tor zu bewegen, die Angelegenheit in die Hände von Dalarans Nachbarn zu legen, doch als ihr Einfluss auf König Terenas nachließ, hatten seine eigenen Verbündeten im Rat sich lieber um das gekümmert, was von ihrer eigenen Position im Bündnis übriggeblieben war.
    Und so hatte sich Krasus zu einem verzweifelten Bluff entschieden, wobei er auf das abwegige Denken und die Paranoia baute, die im Orc-Kommando vorherrschten. Er würde sie glauben machen, die Invasion habe bereits begonnen. Sogar greifbare Beweise lieferte er ihnen, neben den Gerüchten, die er und seine Agenten gestreut hatten. Bestimmt würden sie dann das Undenkbare tun. Bestimmt würden sie dann die Bergfeste verlassen und, mit Alexstrasza unter sorgfältiger Bewachung, die Drachenzucht nach Norden verlegen.
    Der Plan hatte als eine verrückte Hoffnung begonnen, doch zu seiner eigenen Überraschung entdeckte Krasus, dass er erstaunliche Ergebnisse zeitigte. Der Orc, der auf Grim Batol das Oberkommando hatte, ein gewisser Nekros Skullcrusher, war letzthin immer sicherer geworden, dass die Tage, da die Bergfestung einen Nutzen brachte, gezählt seien. Die wilden Gerüchte, die der Zauberer verbreitet hatte, hatten ein Eigenleben entwickelt und übertrafen Krasus' damit verbundene Erwartungen inzwischen bei weitem.
    Und nun … nun hatten die Orcs Beweise in der Person Rhonins erhalten. Der junge Magier hatte seine Aufgabe erfüllt. Er hatte Nekros gezeigt, dass die scheinbar uneinnehmbare Festung ganz einfach betreten werden konnte, besonders mit Hilfe von Magie. Nun würde der Kommandeur der Orcs bestimmt Weisung erteilen, Grim Batol zu verlassen.
    Ja, Rhonin hatte seine Sache gut gemacht … und Krasus wusste, dass er es sich niemals vergeben würde, diesen Menschen so
benutzt
zu haben.
    Was würde seine geliebte Königin von ihm denken, wenn sie die ganze Wahrheit erfuhr? Von all den Drachen liebte Alexstrasza die minderen Rassen am meisten. Sie waren die Kinder der Zukunft, hatte sie einmal gesagt.
    »Es musste sein!«, fauchte er.
    Die Vision in dem Becken hatte ihn vielleicht nur an das Schicksal seiner Schachfigur erinnern sollen, doch sie hatte ihn auch beunruhigt. Er musste mehr herausfinden.
    Er verneigte sich vor dem Becken, schloss die Augen und konzentrierte sich. Es war schon eine ganze Weile her, seit er sich mit einem seiner nützlichsten Agenten in Verbindung gesetzt hatte. Falls dieser noch lebte, wusste er sicher, was in der Festung vor sich ging.
    Der Magier stellte sich das Gesicht

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