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WoW 05 - Der Tag des Drachen

WoW 05 - Der Tag des Drachen

Titel: WoW 05 - Der Tag des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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dessen vor, mit dem er sprechen wollte, dann gingen seine Gedanken hinaus, und mit seiner ganzen Kraft öffnete er die Verbindung, die zwischen ihnen bestand.
    »Höre mich jetzt … höre meine Stimme … es ist notwendig, dass wir miteinander sprechen … der Tag mag endlich gekommen sein, mein geduldiger Freund, der Tag der Freiheit und der Erlösung … höre mich …
Rom …
«
     
     

Sechzehn
     
    »Heb ihn auf!«, grunzte die grausame Stimme.
    Kräftige Hände packten den benommenen Zauberer an den Oberarmen und stellten ihn auf die Beine. Ein Schwall kaltes Wasser traf ihn ins Gesicht und brachte ihn wieder vollkommen zu sich.
    »Seine Hand. Diese da.« Einer derjenigen, die ihn festhielten, hob Rhonins Arm an. Jemand ergriff seine Hand, seinen kleinen Finger – und dann schrie Rhonin auf, als der Knochen brach. Er riss die Augen auf und blickte mitten in die brutale Fratze eines älteren Orcs, der von Jahren des Kampfes gezeichnet war. Sein Gesichtsausdruck verriet kein Vergnügen an der Qual des Menschen, eher schon einen Anflug von Ungeduld, so als wäre er lieber ganz woanders gewesen, um Dinge von größerer Wichtigkeit zu erledigen.
    »Mensch!« Das Wort quoll aus seinem Mund wie ein Fluch. »Du hast eine einzige Chance, mit dem Leben davonzukommen. Sag mir, wo der Rest eurer Truppe ist!«
    »Ich bin nicht …« Rhonin hustete. Der Schmerz, den der gebrochene Finger verursachte, wogte in ihm. »Ich bin – allein.«
    »Denkst du, ich bin ein Narr?«, grunzte der Anführer. »Du hältst Nekros für einen Narren? Wie viele Finger hast du noch, eh?« Er zog an dem Finger neben dem bereits gebrochenen. »Und es gibt noch viele andere Knochen in deinem Körper. Viele Knochen, um sie zu zerbrechen!«
    Rhonin dachte so schnell nach wie der Schmerz es ihm erlaubte. Er hatte denen, in deren Gewalt er geraten war, schon mehrfach erklärt, allein unterwegs gewesen zu sein, doch das hatte die Orcs nicht zufrieden gestellt. Was wollte dieser Nekros hören? Dass eine Armee in seinen Berg einmarschierte? Hätte ihm das besser gefallen?
    Rhonin musste sich etwas einfallen lassen und wenigstens so lange am Leben bleiben, bis er eine Möglichkeit zur Flucht gefunden hatte …
    Noch immer wusste er nicht, was eigentlich passiert war – nur dass Deathwing ihn trotz aller Vorsicht überlistet hatte. Augenscheinlich hatte der Drache es darauf
angelegt
, dass Rhonin entdeckt wurde. Aber warum? Es machte genauso viel – oder wenig – Sinn wie Nekros' augenscheinlicher Wunsch, feindliche Soldaten durch seine Festung spazieren zu sehen!
    Nun, über Deathwings dunkle Pläne konnte er sich auch später noch den Kopf zerbrechen. Zunächst aber ging es ums nackte Überleben.
    »Nein! Nein … bitte … die anderen … Ich bin nicht sicher wo sie sind … wurden getrennt …«
    »Getrennt? Glaube ich nicht! Du kamst wegen ihr, nicht wahr? Wegen der Drachenkönigin! Das ist deine Aufgabe, Zauberer! Ich weiß es!« Nekros kam ihm ganz nah; sein widerlicher Atem raubte Rhonin fast wieder das Bewusstsein. »Meine Spione haben es gehört! Du hast es gehört, nicht wahr, Kryll?«
    »Oh ja, oh ja, Meister Nekros! Ich habe alles gehört!«
    Rhonin versuchte, an dem Orc vorbeizublicken, aber Nekros ließ ihn nicht sehen, wer da sprach. Dennoch sagte die Stimme einiges über die Identität des Sprechers aus; dieser Kryll musste der Goblin sein, den Rhonin vorhin schon einmal gehört hatte.
    »Ich sage dir noch einmal auf den Kopf zu, Mensch, du bist wegen der Drachenkönigin hier – ist es nicht so?«
    »Wir wurden getre …«
    Nekros schlug ihm quer über das Gesicht und hinterließ eine blutige Spur an Rhonins Mund. »Gleich ist noch ein Finger dran! Du kamst, den Drachen zu befreien, bevor eure Armeen Grim Batol erreichen! Du hast dir gedacht, du machst dir das Chaos hier zunutze, was?«
    Diesmal lernte Rhonin schnell. »Ja … ja. Das wollten wir.«
    »Du hast,wir' gesagt! Zum zweiten Mal jetzt!« Der Führer der Orcs lehnte sich triumphierend zurück. Nun erst bemerkte der verletzte Zauberer Nekros' verstümmeltes Bein. Nun verwunderte es ihn nicht mehr, dass dieser brutale Orc ein Drachenzuchtprogramm leitete, anstatt einen wilden Krieger-Trupp zu anzuführen.
    »Seht Ihr, großer Nekros? Grim Batol ist nicht länger sicher, mein glorreicher Kommandeur!«, fiel die schrille Stimme des Goblins ein. »Wer weiß, wie viele Feinde noch in den zahllosen Tunnels lauern? Wer weiß, wie lange es noch dauert, bevor die Armeen des

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