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WoW 05 - Der Tag des Drachen

WoW 05 - Der Tag des Drachen

Titel: WoW 05 - Der Tag des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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war.
    Er sah sie enttäuscht an. »Und ich hatte gedacht, ich wäre hier vor Euren scharfen Elfenohren sicher! Warum seid Ihr mir gefolgt?«
    »Meine Absichten waren nicht böse, Rom. Ich musste mir nur ein wenig die Beine vertreten.
Eure
Absichten hingegen lassen viele Deutungen zu …«
    »Was ich hier tue, geht Euch nichts an, oder?«
    Das Juwel auf dem Medaillon strahlte kurz auf, was beide überraschte. Rom neigte seinen Kopf leicht zur Seite, als lausche er dem unhörbaren Sprecher. Wenn dem so war, wurde rasch deutlich, dass ihm nicht gefiel, was er gerade vernahm. »Glaubt Ihr, es ist weise …? Aye, ganz wie Ihr meint …«
    Vereesa umfasste ihr Schwert fester. »Mit wem sprecht Ihr?«
    Zu ihrer Überraschung hielt Rom ihr das Medaillon entgegen. »Er wird es Euch selbst sagen.« Als sie das dargebotene Medaillon nicht annahm, fügte er hinzu: »Er ist ein Freund, kein Feind.«
    Immer noch das Schwert haltend, streckte Vereesa zögernd ihre freie Hand aus, um den Talisman entgegenzunehmen. Sie erwartete einen Schlag oder sengende Hitze, doch das Medaillon fühlte sich kühl und harmlos an.
    Meine Grüße an Euch, Vereesa Windrunner.
    Die Worte hallten in ihrem Kopf wider. Vereesa ließ das Medaillon beinahe fallen, nicht wegen der Stimme, sondern weil der Sprecher ihren Namen kannte. Sie blickte kurz zu Rom, der ihr ein Zeichen gab zu sprechen.
    Wer seid Ihr?
, verlangte die Waldläuferin zu wissen, indem sie dem unsichtbaren Sprecher ihre Gedanken schickte.
    Nichts geschah. Sie blickte wieder zu dem Zwerg hin.
    »Hat er etwas zu Euch gesagt?«, fragte Rom.
    »In meinen Gedanken, ja. Ich antwortete auf die gleiche Weise, doch er erwidert nichts mehr.«
    »Ihr müsst zu dem Medaillon sprechen! Dann wird er Eure Stimme als Gedanken wahrnehmen. Das Gleiche gilt, wenn er zu Euch spricht.« Die hundeartigen Gesichtszüge schauten entschuldigend drein. »Ich habe keine Ahnung, warum das so ist, aber so funktioniert es nun mal.«
    Vereesa schaute das Medaillon an und versuchte es noch einmal.
    »Wer seid Ihr?«
    Ihr kennt mich durch meine Anweisungen an Eure Befehlshaber. Ich bin Krasus von den Kirin Tor.
    Krasus? Das war der Name des Zauberers, der ursprünglich mit den Elfen vereinbart hatte, dass Vereesa Rhonin ans Meer führen sollte. Sie wusste wenig mehr über ihn, als dass ihre Herren mit großem Respekt auf seinen Wunsch reagiert hatten. Vereesa kannte sehr wenige Menschen, die solches von den Elfen-Königen verlangen konnten.
    »Euer Name ist mir geläufig. Ihr seid auch Rhonins Schirmherr.«
    Eine Pause. Eine
unbehagliche
Pause, wenn die Waldläuferin es richtig beurteilen konnte.
    Ich bin für seine Reise verantwortlich.
    »Ihr wisst, dass er vielleicht Gefangener der Orcs ist?«
    Das weiß ich. Es war nicht geplant.
    Nicht geplant? Vereesa fühlte unerklärlichen Zorn in sich aufsteigen. Nicht
geplant
!
    Seine Aufgabe war es zu beobachten. Nicht mehr.
    Das glaubte die Elfe schon lange nicht mehr. »Von wo aus beobachten? Aus den Verliesen Grim Batols? Oder sollte er sich mit den Hügelzwergen treffen, aus Gründen, die Ihr nicht genannt habt?«
    Noch eine Pause, dann:
Die Situation ist sehr viel komplizierter, junge Elfe, und sie wird von Moment zu Moment
noch
schwieriger. Eure Anwesenheit war zum Beispiel auch nicht Teil des Planes. Ihr hättet am Hafen umkehren sollen.
    »Ich habe einen Eid geschworen. Und ich war mir sicher, dass er über die Grenzen Lordaerons hinaus gilt.«
    Neben ihr stand Rom mit verwirrtem Gesichtsausdruck. Ohne die Möglichkeit, selbst mit dem Zauberer zu sprechen, konnte er nur raten, was Krasus zu sagen hatte und worauf Vereesas Antworten sich bezogen.
    Rhonin hat … Glück
, antwortete Krasus endlich.
    »Wenn er noch lebt«, schnappte sie.
    Wieder zögerte der Zauberer mit seiner Antwort. Warum verhielt er sich so? Es war ihm doch bestimmt gleichgültig, was mit Rhonin geschah. Vereesa wusste genug über die Wege der Zauberer, elfisch oder menschlich, um zu verstehen, dass sie einander bei jeder sich bietenden Gelegenheit ausnutzten. Es überraschte sie nur, dass Rhonin, der eigentlich schlauer auf sie gewirkt hatte, auf diesen Krasus hereingefallen war.
    Ja … falls er noch lebt …
Neuerliches Zögern ….
liegt es an uns herauszufinden, was wir tun können, um ihn zu befreien.
    Seine Antwort brachte sie völlig aus dem Konzept. Das war das Letzte, was sie erwartet hatte.
    Vereesa Windrunner, hört mich an. Ich habe in einigen Angelegenheiten falsch geurteilt – dies

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