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WoW 05 - Der Tag des Drachen

WoW 05 - Der Tag des Drachen

Titel: WoW 05 - Der Tag des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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befolgt … ja. Sehr, sehr lange …«
    »Warum bist du gekommen? Ich habe doch meinen Zweck für deinen Herrn erfüllt, oder? Ich habe den Narren gut für ihn gespielt, nicht wahr?«
    Das schien Kryll aus irgendeinem Grund zu erheitern. Mit einem breiten Grinsen antwortete er: »Es hätte keinen größeren Narren geben können, denn du hast nicht nur für den dunklen Herrscher den Narren gespielt, sondern auch für mich, Mensch!«
    Rhonin fiel es schwer, ihm zu glauben. »Wie habe ich das angestellt? Auf welche Art sollte ich
dir
dienlich gewesen sein, Goblin?«
    »Auf sehr ähnliche Weise, wie du auch dem Dunklen Herrscher gedient hast – der Goblins für so dumm hält, dass sie jedem Herren ohne eigene Absichten dienen!« Ein Hauch von Bitterkeit zog über Krylls Gesicht. »Aber ich habe genug gedient, das habe ich!«
    Rhonin fürchte die Stirn. Konnte es sein, dass der verrückte kleine Kerl tatsächlich meinte, was der Zauberer glaubte, dass er meinte? »Du planst, sogar den Drachen zu verraten …? Wie?«
    Der groteske Goblin hüpfte fast vor Freude. »Der arme, arme Meister Nekros ist in einem schlimmen Zustand! Drachen zu transportieren, Eier auch, und stinkende Orcs durch die Gegend marschieren zu lassen … da bleibt wenig Zeit zum Nachdenken, ob's das denn überhaupt ist, was andere wirklich von ihm erwarten! Vielleicht hätte er in einer anderen Situation mehr überlegt, doch jetzt, da das Bündnis von Westen her einmarschiert, hat er die Lust daran verloren! Er muss nun handeln! Muss ein Orc sein, weißt du?«
    »Das ergibt keinen Sinn …«
    »Narr!« Neuerliches Gelächter seitens des Goblins. »Du hast mir dies gebracht!« Er hielt das Medaillon hoch und machte ein gespielt trauriges Gesicht. »Beim Fall zerbrochen – denkt Lord Deathwing!«
    Der Gefangene sah zu, wie Kryll an dem Stein in der Mitte herumzukratzen begann. Nach einer kleinen Weile fiel das Juwel in die Hand des drahtigen Goblins. Er hielt es empor, sodass Rhonin es sehen konnte. »Und hiermit – kein Deathwing mehr …«
    Rhonin konnte kaum glauben, was Kryll sagte.
    »Kein
Deathwing
mehr? Du hoffst, den Stein gegen ihn gebrauchen zu können?«
    »Oder ihn zu zwingen, Kryll zu dienen! Ja, vielleicht soll er mir dienen …« Purer Hass erschien auf Krylls Gesicht. »… und ich renne nicht mehr für dieses Reptil herum! Bin nicht mehr sein Hampelmann! Habe lange geplant und schwer geschuftet, das habe ich, und gewartet und gewartet, bis er endlich eine verwundbare Stelle zeigt, jawohl!«
    Gegen seinen Willen fasziniert, fragte der Magier: »Aber wie?«
    Kryll zog sich zum Eingang zurück. »Nekros wird es möglich machen – nicht dass er es weiß … und dies hier …« Er warf den Stein in die Luft und fing ihn wieder auf. »Dies ist ein
Teil
des Dunklen Herrschers, Mensch! Eine Schuppe, durch seine eigene Magie in Stein verwandelt! So muss es sein, damit das Medaillon funktionieren kann! Du weißt, was es heißt, etwas von einem Drachen zu besitzen?« Rhonins Gedanken rasten. »Was hatte er einst darüber gehört? Eine Schuppe oder eine Kralle eines der Großen Drachen zu besitzen, heißt Kontrolle über ihre Kraft erlangen! Doch das ist noch nie geschafft worden! Du musst selbst ein ungeheurer Magier sein, um das zu bewerkstelligen! Wo …«
    Der Golem reagierte auf seine plötzliche Erregung. Die gespenstischen Kiefer öffneten sich und seine knochige Hand bewegte sich auf Rhonin zu. Der verharrte völlig still, er wagte nicht einmal zu atmen. Die flammende Gestalt geriet ins Stocken, zog die Hand jedoch nicht zurück. Rhonin hielt weiter den Atem an und betete, dass das Monster sich wieder entfernte.
    Kryll lachte angesichts von Rhonins Zwangslage. »Aber natürlich bist du beschäftigt, Mensch! Wollte dich nicht stören! Wollte nur
irgendwem
von meinem Ruhm erzählen – jemandem, der bald genug tot sein wird, eh?« Der Goblin hüpfte davon. »Muss gehen! Nekros wird meine Hilfe brauchen, ja, das wird er!«
    Rhonin konnte nicht länger den Atem anhalten. Er atmete aus, wobei er hoffte, dass er lange genug gezögert hatte.
    Ein Irrtum, wie sich herausstellte.
    Der Golem griff nach ihm – und alle Gedanken an den verräterischen kleinen Kryll erloschen, als die Feuer Rhonin erneut von innen heraus fraßen.
     
     
    Die Dunkelheit kam viel zu langsam, und doch wiederum zu schnell für Vereesa. Wie Krasus sie angewiesen hatte, hatte sie niemandem erzählt, welche Bewandtnis es mit dem Medaillon hatte, und auf Roms Bitten hin

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