WoW 05 - Der Tag des Drachen
gibt Anlass zu großer Sorge – und Rhonin Schicksal beruht auf einer dieser Fehlentscheidungen. Ihr habt vor, ihn zu finden, nicht wahr?
»So ist es.«
Sogar in der Bergfeste der Orcs? Einem Ort voller Drachen?
»Ja.«
Rhonin hat Glück, Euch zur Freundin zu haben … und ich hoffe, ebensolches Glück zu haben. Ich werde tun, was ich kann, um Euch bei Eurem bewundernswerten Vorhaben zu helfen, obgleich Ihr es natürlich allein sein werdet, die in reale Gefahr gerät.
»Natürlich«, gab die Elfe sarkastisch zurück.
Bitte gebt den Talisman an Rom zurück. Ich werde noch einmal mit ihm sprechen.
Sie reichte das Zaubergerät liebend gerne an den Zwerg weiter. Rom nahm es und starrte in das Juwel hinein. Manchmal nickte er, obwohl es offensichtlich schien, dass er nicht mit dem einverstanden war, was Krasus sagte.
Schließlich sah er Vereesa an. »Wenn Ihr wirklich meint, es sei notwendig …«
Sie begriff, dass diese Worte für den Zauberer bestimmt waren. Einen Moment später verschwand das Leuchten aus dem Juwel. Rom, der überhaupt nicht glücklich aussah, gab der Elfe erneut den Talisman.
»Was hat das zu bedeuten?«
»Er will, dass Ihr es bei Eurem Vorhaben tragt. Hier! Er wird es Euch selbst sagen!«
Vereesa ergriff es erneut. Sofort erfüllte Krasus' Stimme ihren Kopf.
Rom hat euch gesagt, dass ich wünsche, dass Ihr es tragt?
»Ja, aber das will ich nicht …«
Wollt Ihr Rhonin finden? Wollt Ihr ihn retten?
»Ja, aber …«
Ich bin Eure einzige Hoffnung.
Sie wollte widersprechen, doch in Wahrheit wusste sie, dass sie Hilfe benötigte. Die Chancen standen mehr als schlecht, mit ihr und Falstad ganz auf sich allein gestellt.
»Nun gut. Was erwartet Ihr?«
Hängt den Talisman um Euren Hals, und kehrt mit Rom zu den anderen zurück. Ich werde Euch und Euren Zwergenfreund in den Berg führen … und zu dem Ort, wo Ihr Rhonin wahrscheinlich finden könnt.
Er bot ihr nicht alles an, was sie brauchte, aber genug, um ihre Zustimmung zu erreichen. Sie zog sich die Kette über den Kopf und bettete das Medaillon auf ihre Brust.
Ihr werdet mich hören können, wann immer ich es wünsche, Vereesa Windrunner.
Rom ging an ihr vorbei, er trat bereits den Rückweg an. »Kommt! Wir verschwenden Zeit, Lady Vereesa!«
Als sie ihm folgte, fuhr Krasus fort, zu ihr zu sprechen.
Erwähnt nirgends, wozu dieses Medaillon fähig ist. Sprecht nicht vor anderen zu mir, außer wenn ich es erlaube. Zurzeit kennen nur Rom und Gimmel meine Rolle.
»Und die wäre?«, konnte sie sich nicht verkneifen zu murmeln.
Zu versuchen, uns allen die Zukunft zu erhalten.
Die Elfe grübelte über diese Worte nach, sagte aber nichts. Sie vertraute dem Zauberer noch nicht, hatte aber keine andere Wahl.
Vielleicht wusste Krasus dies, denn er fügte hinzu:
Hört mich jetzt, Vereesa Windrunner. Ich werde euch vielleicht befehlen, Dinge zu tun, die nicht in Eurem bevorzugten Interesse zu liegen scheinen, oder in dem derer, um die Ihr Euch sorgt. Vertraut darauf, dass sie es dennoch sind. Es liegen Gefahren vor euch, die Ihr nicht versteht, Gefahren, die Ihr nicht alleine angehen könnt.
Und Ihr, Ihr versteht sie alle?
, dachte Vereesa, wohl wissend, dass Krasus ihre Frage nicht hörte.
Es ist noch ein wenig Zeit, bevor die Sonne sinkt. Ich muss mich einer wichtigen Angelegenheit widmen. Verlasst die Tunnel nicht, bevor ich es sage. Fürs erste lebt wohl, Vereesa Windrunner.
Bevor sie protestieren konnte, erlosch das Juwel. Die Waldläuferin fluchte leise. Sie hatte des Magiers fragwürdige Hilfe akzeptiert, nun hatte sie auch seinen Befehlen zu gehorchen. Vereesa legte nicht gerne ihr Leben, ganz zu schweigen von dem Falstads, in die Hände eines Zauberers, der von der Sicherheit seines weit entfernten Turms aus kommandierte.
Schlimmer noch, die Elfe hatte ihre beider Leben in die Hände des selben Zauberers gelegt, der schon Rhonin auf diese wahnwitzige Reise geschickt hatte … und damit in den sicheren Tod.
Siebzehn
An irgendeiner Stelle auf dem Weg in sein Gefängnis war Rhonin wieder bewusstlos zusammengebrochen. Allerdings waren seine Bewacher darin nicht unschuldig gewesen. Sie hatten keine Gelegenheit ausgelassen, ihm die Arme zu verdrehen oder ihn zu schlagen. Die Schmerzen in seinem kleinen Finger waren im Vergleich zu dem, was ihm die Orcs antaten, bis er ohnmächtig wurde, ins Bedeutungslose verblasst.
Aber jetzt wachte Rhonin auf – und fand sich einem neuen Albtraum gegenüber. Ein flammender Schädel
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