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WoW 05 - Der Tag des Drachen

WoW 05 - Der Tag des Drachen

Titel: WoW 05 - Der Tag des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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und so setzte er den eingeschlagenen Weg freiwillig fort. Deathwing hatte ihm eindrucksvoll demonstriert, wie stark die Verbindung zwischen ihnen war.
    Der Drache sprach nicht wieder, aber Rhonin wusste, dass Deathwing irgendwo in seinem Hinterkopf lauerte. Bei aller Macht, die der schwarze Leviathan demonstriert hatte, schien er doch keine vollständige Kontrolle über Rhonin zu besitzen. Zumindest dessen Gedanken blieben seinem drakonischen Verbündeten dem Anschein nach verborgen. Ansonsten wäre Deathwing wohl genau in diesem Augenblick nicht sehr zufrieden mit dem Zauberer gewesen, denn dieser arbeitete bereits daran, eine Möglichkeit zu finden, sich vom Einfluss des Drachen zu befreien.
    Seltsam, noch letzte Nacht war er mehr als bereit gewesen, das meiste von dem zu glauben, was ihm Deathwing erzählt hatte, selbst den Teil, der das Bedürfnis des Schwarzen betraf, Alexstrasza zu retten. Jetzt hingegen setzte sein gesunder Menschenverstand ein. Von allen Geschöpfen war Deathwing sicherlich dasjenige, das sich am wenigsten wünschte, seine größte Rivalin befreit zu sehen. Hatte er nicht den ganzen Krieg hindurch nach der Vernichtung ihrer Gattung gestrebt?
    Doch Rhonin erinnerte sich, dass Deathwing auch diesen Punkt zum Ende ihrer Unterhaltung hin angesprochen hatte.
    »
Die Kinder von Alexstrasza wurden von Orcs aufgezogen, Mensch. Sie wurden gegen alle anderen Geschöpfe abgerichtet. Ihre Freiheit könnte nicht ändern, wozu sie geworden sind. Sie würden weiterhin ihren Herren dienen. Ich töte sie, weil es keine andere Wahl gibt … verstehst du das?
«
    Und zu jenem Zeitpunkt
hatte
Rhonin verstanden. Alles, was ihm der Drache letzte Nacht erzählt hatte, hatte so wahr geklungen. Doch bei Tage betrachtet, zweifelte der Zauberer an der Tiefe jener Wahrheiten. Deathwing mochte alles so gemeint haben, wie er es gesagt hatte, dies bedeutete jedoch nicht, dass es keine anderen, dunkleren Ursachen für sein Handeln gab.
    Rhonin erwog, das Medaillon abzunehmen und einfach fortzuwerfen. Dies würde allerdings mit Sicherheit die Aufmerksamkeit seines unerwünschten Verbündeten auf sich ziehen, und es wäre ein Leichtes für Deathwing, ihn aufzuspüren. Der Drache hatte bereits bewiesen, wie schnell er sein konnte. Rhonin bezweifelte außerdem, dass der gepanzerte Gigant ihm noch als Freund begegnen würde, wenn er Deathwing zu einer Verfolgung zwang.
    Im Augenblick konnte er nichts weiter tun, als dem vorgegebenen Pfad zu folgen. Rhonin fiel ein, dass er keine Vorräte bei sich hatte, nicht einmal einen Wasserschlauch, denn diese Dinge ruhten nun gemeinsam mit dem glücklosen Molok und dessen Greif auf dem Grund des Meeres. Deathwing hatte es offenbar nicht für nötig gehalten, den Zauberer mit irgendetwas auszustatten; die Nahrung und die Getränke, die ihm der Drache letzte Nacht gereicht hatte, schienen alles an Unterstützung zu sein, was Rhonin erwarten konnte.
    Ununterbrochen marschierte Rhonin vorwärts. Deathwing wollte, dass er die Berge erreichte; so weit deckten sich seine Ziele mit denen des Magiers. Irgendwie würde es Rhonin dorthin schaffen.
    Während er sich durch das zunehmend tückischer werdende Terrain bewegte, konnte er nicht verhindern, dass seine Gedanken zu Vereesa zurückkehrten. Die Elfe hatte eine bewundernswerte Ausdauer bewiesen, doch mittlerweile war sie gewiss auf der Rückreise – wenn sie den Angriff überhaupt überlebt hatte. Bei dem Gedanken, dass die Waldläuferin umgekommen sein könnte, spürte Rhonin einen unerwarteten Kloß in seinem Hals. Er kam ins Straucheln, fing sich aber wieder. Nein, sie hatte ganz bestimmt überlebt, und der gesunden Elfenverstand hatte ihr geraten, nach Lordaeron und zu ihresgleichen zurückzukehren.
    Ganz sicher …
    Rhonin hielt inne, denn plötzlich war er von dem dringenden Bedürfnis erfüllt, umzukehren. Er hegte den starken Verdacht, dass Vereesa
nicht
auf ihren gesunden Elfenverstand gehört, sondern vielmehr darauf bestanden hatte, ihre Mission fortzusetzen. Und vielleicht hatte sie sogar den schwer beeinflussbaren Falstad überzeugen können, sie nach Grim Batol zu fliegen. Wenn ihr nichts zugestoßen war, mochte Vereesa also immer noch an seiner Fährte kleben und langsam zu ihm aufholen.
    Der Zauberer machte einen Schritt Richtung Westen, als …
    Mensch!
    Rhonin schluckte einen Fluch hinunter, als Deathwings Stimme seinen Kopf erfüllte. Wie hatte der Drache so schnell aufmerksam werden können? Vermochte er die Gedanken des

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