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WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit

WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit

Titel: WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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nach völlig unbekümmert dahin flog.
    Die Sonne war fast schon untergegangen, als der Zauberer wieder aus seinem Dämmerschlaf erwachte. Rhonin wollte seinen Gefährten gerade fragen, ob er vorhabe, die ganze Nacht durch zu fliegen, als Korialstrasz begann, in den Sinkflug überzugehen. Der Magier sah nur Wasser unter sich, die Große See. Er konnte sich nicht erinnern, je gehört zu haben, dass rote Drachen begeisterte Schwimmer seien. Hatte Korialstrasz ernsthaft vor, wie eine Ente auf dem Wasser zu landen?
    Einen Augenblick später wurde seine Frage beantwortet. In der Ferne erschien ein dunkler Felsen. Nein … kein simpler Felsen, eine
Insel
, der es fast völlig an Vegetation fehlte.
    Ein Gefühl von Angst beschlich Rhonin, wie er es früher schon einmal verspürt hatte – als er das Meer auf seinem Weg ins Land Khaz Modan überquert hatte. Damals war er mit zwergischen Greifenreitern unterwegs gewesen, und die Insel, die sie überflogen hatten, war Tol Barad gewesen, ein verfluchter Ort, den die Orcs schon früh überrannt hatten. Die Bewohner der Insel waren alle ermordet, ihre Heimat verwüstet worden, und die hochsensiblen Sinne des Zauberers hatten gefühlt, wie ihre Seelen nach Rache dürsteten.
    Jetzt erfuhr er wieder jenes Gefühl schrecklicher, unhörbarer Wehklagen.
    Rhonin schrie den Drachen an, aber entweder riss ihm der Wind die Stimme fort, oder Korialstrasz entschied sich, ihn zu überhören. Langsam gingen sie auf der Insel nieder.
    Sie landeten auf einem kleinen Berg, der eine Reihe von im Schatten liegender, zerstörter Gebäude überragte. Zu klein für eine Stadt, fand Rhonin, und er nahm an, dass es früher einmal ein Fort gewesen sein musste oder ein umfriedeter Wohnsitz. Auf jeden Fall boten die Ruinen ein beunruhigendes Bild, das die Sorgen des Zauberers nur noch mehrte.
    »Wann werden wir unseren Weg fortsetzen?«, fragte er Korialstrasz und hoffte immer noch, dass der Drache nur vorhatte, für ein paar Minuten Rast einzulegen, ehe sie weiter nach Kalimdor flogen.
    »Nicht vor Sonnenaufgang. Um Kalimdor zu erreichen, müssen wir in der Nähe des Mahlstroms vorbei, und dafür werden wir unseren wachen Geist und frische Kräfte benötigen. Dies ist die einzige Insel, die ich im Umkreis fand.«
    »Wie heißt sie?«
    »Dieses Wissen ist nicht das meine.«
    Korialstrasz beugte sich tief hinab und erlaubte es Rhonin so, abzusteigen. Der Zauberer entfernte sich gerade weit genug von seinem Gefährten, um einen letzten Blick auf die Ruinen erhaschen zu können, bevor die Finsternis sie verschlang.
    »Etwas Tragisches ist hier geschehen«, sagte Korialstrasz plötzlich.
    »Du spürst es auch?«
    »Ja … doch was es ist, vermag ich nicht zu sagen. Wie auch immer, hier oben sollten wir sicher sein, und ich habe nicht die Absicht, mich zu verwandeln.«
    Das beruhigte Rhonin ein wenig. Er entschied sich, so nahe wie möglich bei dem Drachen zu bleiben. Trotz seines tollkühnen Rufs war der Zauberer kein Narr. Nichts konnte ihn hinunter in diese Ruinen locken.
    Sein gigantischer Kamerad schlief beinahe sofort ein und ließ einen viel zu aufgeregten Rhonin zurück, der in den Nachthimmel starrte. Vereesas Bild erfüllte seine Gedanken. Die Zwillinge würden nicht mehr lange auf sich warten lassen, und er hoffte, ihre Ankunft durch diese Mission nicht zu verpassen. Geburt war eine ganz eigene Form von Magie, eine, die Rhonin niemals hätte meistern können.
    Die Gedanken an seine Familie entspannten den Magier ein wenig, und bevor er es bemerkte, war er doch noch in tiefen Schlummer gesunken. Dort leisteten Vereesa und die noch ungeborenen Zwillinge ihm weiterhin liebevolle Gesellschaft, obwohl er seine Sprösslinge niemals klar als männlich oder weiblich einzuordnen vermochte.
    Vereesa verschwand in den Hintergrund und ließ Rhonin mit den Zwillingen zurück. Sie riefen nach ihm, flehten ihn an, zu ihnen zu kommen. In seinen Träumen begann er zu laufen, über eine weite Ebene zu rennen. Die Kinder wurden immer fernere Schattenrisse am Horizont. Was als ein Spiel begonnen hatte, wurde zur wilden Jagd. Die zunächst glücklichen Rufe füllten sich mit Angst. Rhonins Kinder brauchten ihn, aber erst musste er sie finden … und zwar
rasch
.
    »Vater! Vater!«, klangen die Stimmen.
    »Wo seid ihr? Wo seid ihr?« Der Zauberer kämpfte sich durch ein Gewirr von Zweigen, das nur noch dichter zu werden schien, je entschlossener er sich vorankämpfte. Endlich brach er durch und fand sich vor einer hoch

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