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WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit

WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit

Titel: WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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sprach über seinen wiederkehrenden Traum und darüber, dass der Halbgott ihn gelehrt hatte, die Welt der Träume zu durchwandern. Vor allem erzählte er jedoch von den gefährlichen Mächten, die ihn nach Zin-Azshari zogen, zum Palast der von allen Nachtelfen verehrten Königin.
    Sie hörten interessiert zu, als er von der Quelle sprach und von den Turbulenzen, die die Zauberer im Palast erzeugten. Für Ravencrest und die Mondgarde ließ er ein Bild des Turms und der Dinge entstehen, die er im Inneren spürte.
    Nur eines erwähnte er nicht, da es in seinem Bericht auch so schon offensichtlich wurde, nämlich seine Furcht, dass Königin Azshara all das billigen könnte.
    Ravencrest kommentierte seine Darstellung nicht. Stattdessen blickte er zur Mondgarde. »Sind Eurem Orden solche Probleme aufgefallen?«
    Der ältere Zauberer antwortete: »Die Quelle ist aufgewühlter als sonst, was tatsächlich von einem Missbrauch rühren könnte. Wir haben Zin-Azshari nicht auf die beschriebenen Aktivitäten hin untersucht, aber eine so unglaubliche Geschichte …«
    »Ja, sie ist unglaublich.« Der bärtige Kommandant wandte sich an Illidan. »Was sagst du zu deinem Bruder und seinen Behauptungen?«
    »Er hat noch nie unter Halluzinationen gelitten, Milord.« Illidan sah Malfurion nicht an. »Aber ob er die Wahrheit spricht …«
    »Genau. Allerdings würde ich es Lord Xavius und den Hochgeborenen zutrauen, dass sie sich ohne das Wissen der Königin auf irgendeine Teufelei eingelassen haben. Sie taten schon immer, als sei die Quelle ein Schatz, den sie mit niemandem zu teilen bereit sind.«
    Sogar die Mondgarde stimmte diesen Worten nickend zu. Die Arroganz des Lord-Beraters und der Personen rund um Azshara war allseits bekannt.
    »Wenn ich auch etwas sagen dürfte …«, ergriff Latosius das Wort. »Sobald wir die Angelegenheit hier beendet haben, werde ich die Führer unseres Ordens informieren. Sie werden die Hochgeborenen und ihre Aktivitäten einer unverzüglichen Überprüfung unterziehen.«
    »An dem Ergebnis wäre ich sehr interessiert. Junger Malfurion, deine Geschichte – von der wir annehmen, dass sie größtenteils der Wahrheit entspricht – erklärt einige deiner Taten, aber nicht, weshalb du einen Gefangenen deines Volkes befreit und damit ein schweres Verbrechen begangen hast …«
    »Darauf kann ich vielleicht besser antworten«, sagte für alle unerwartet Rhonin.
    Malfurion war sich nicht sicher, ob es eine gute Idee von dem Fremden war, für sich selbst zu sprechen. Nachtelfen waren anderen Völkern gegenüber wenig tolerant. Es würde ihm auch nicht helfen, dass er seinem Volk ein wenig ähnelte – zumindest mehr als ein Troll.
    Ravencrest schien ihm jedoch zuhören zu wollen, denn er winkte dem Zauberer wohlwollend zu.
    »In meinem Land … einem Land, das nicht weit entfernt von seinem ist«, erklärte Rhonin und nickte Brox zu, »hat sich eine magische Anomalie geöffnet. Mein Volk sandte mich dorthin, und Brox' Volk entsandte ihn. Wir entdeckten die Anomalie getrennt voneinander … und wurden gegen unseren Willen hineingezogen. Er kam an einem Ort an, ich an einem anderen.«
    »Und wie hängt das mit dem jungen Malfurion zusammen?«
    »Er glaubt – ebenso wie ich –, dass diese Anomalie durch die zauberische Aktivität entstand, die er bereits erwähnte.«
    »Das wäre ein Grund zur Sorge«, bemerkte der ältere Mondgardist zögernd. »Aber die grünhäutige Kreatur wirkt nicht wie jemand, den man zur Inspektion eines magischen Vorgangs ausschicken würde.«
    »Mein Kriegsherr hat befohlen, also bin ich gegangen«, versetzte Brox knurrend.
    »Ich kann nicht für die Orcs sprechen«, antwortete Rhonin, »aber ich habe Erfahrung in diesen Dingen.« Seine Augen, die sich so krass von denen der Nachtelfen unterschieden, musterten den Zauberer provozierend.
    Nach einer kurzen Pause nickten beide Mondgardisten zustimmend. Malfurion begriff, dass sie zwar nicht genau wussten, was Rhonin war, wohl aber erkannten, dass er die magischen Künste beherrschte. Vermutlich war dies auch der Grund, warum man dem Zauberer erlaubt hatte zu sprechen.
    »Vielleicht werde ich alt, aber ich muss gestehen, dass ich einen Großteil dieser Geschichte glaube.« Dieses Geständnis Lord Ravencrests handelte ihm einige erstaunte Blicke seitens seiner Offiziere ein und löste eine Welle der Erleichterung in Malfurion aus. Wenn der Kommandant seine Geschichte ernst nahm …
    »Wir sind noch unentschlossen«, erklärte Latosius.

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