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WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit

WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit

Titel: WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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»Diese Behauptungen können wir nicht einfach so hinnehmen. Es muss ein intensives Verhör stattfinden.«
    Der Adlige hob die Augenbrauen. »Habe ich etwas anderes gesagt?«
    Er schnippte mit den Fingern, und die Wachen ergriffen Malfurion an den Armen und zogen ihn auf den Sockel zu.
    »Jetzt möchte ich das Vertrauen testen, das ich meinem neuen Zauberer schenke. Illidan, wir müssen die ganze Wahrheit erfahren, wie unangenehm dir das auch erscheinen mag. Ich vertraue darauf, dass du beweisen wirst, dass alles, was dein Bruder sagt, der Wahrheit entspricht.«
    Der Nachtelf mit dem Zopf schluckte hart und blickte auf einen Punkt hinter Malfurion. »Ich vertraue den Worten meines Bruders, aber für die Person in der Robe kann ich nicht die Hände ins Feuer legen, Milord.«
    Illidan wollte verhindern, dass sein Bruder Schaden durch seine Kräfte nahm, deshalb konzentrierte er sich auf einen der Fremden. Malfurion war froh über diese Besorgnis, aber es gefiel ihm nicht, Rhonin oder Brox an seiner Stelle leiden zu sehen.
    »Lord Kommandant, das ist absurd!« Der ältere Zauberer marschierte zum Sockel und sah Illidan ablehnend an. »Dieser ungenehmigte Magier ist der Bruder eines Gefangenen. Seinem Verhör ist nicht zu trauen!« Er wandte sich Malfurion zu. Seine silbernen Augen starrten den jungen Nachtelf drohend an. »Die Gesetze, die zu Beginn unserer Zivilisation niedergeschrieben wurden, sehen vor, dass alle magischen Angelegenheiten unter die Verantwortung der Mondgarde fallen und dass sie das Recht hat, sämtliche Verhöre zu führen.«
    Er ging bis auf Armeslänge auf den Gefangenen zu. Malfurion versuchte, seine Angst nicht zu zeigen. Die körperlichen Misshandlungen, die ihn in Black Rook Hold erwarteten, hoffte er durch seine Druidenausbildung zu überstehen, aber ein Zauberer, der in seinen Geist eindrang, stellte eine wesentlich größere Bedrohung dar. Eine solche Befragung würde nicht seinen Körper verletzen, aber dafür vielleicht sein Gehirn dermaßen in Mitleidenschaft ziehen, dass er sich nie wieder erholte.
    Illidan sprang von der Erhöhung. »Milord,
ich
werde meinen Bruder verhören!«
    Malfurion wusste nicht, was sein Zwilling vorhatte, nahm jedoch an, dass Illidan weitaus vorsichtiger zu Werke gehen würde als die Mondgarde, der es nur um schnelle Antworten ging. Malfurion blickte zu Lord Ravencrest und hoffte, dass der Adlige Illidans Angebot akzeptieren würde.
    Doch der Herr von Black Rook Hold lehnte sich nur in seinem Stuhl zurück. »Dem Gesetz soll Genüge getan werden. Er gehört Euch, Mondgarde … aber nur, wenn Ihr die Befragung hier und jetzt durchführt.«
    »Wir erklären uns einverstanden.«
    »Bedenkt bei Eurem Vorgehen, dass er vielleicht die Wahrheit sagt.«
    Malfurion nahm an, dass Lord Ravencrest nicht noch mehr unternehmen würde, um Illidans Zwillingsbruder zu schützen. Schließlich musste der bärtige Kommandant in erster Linie für den Schutz des Reiches sorgen. Und wenn das einen Nachtelf das Leben oder den Verstand kostete, musste dieses Opfer eben erbracht werden.
    »Wir werden die Wahrheit finden.« Mehr sagte der Zauberer nicht. Den Soldaten befahl er: »Haltet seinen Kopf fest.«
    Eine der Rüstung tragenden Gestalten brachte Malfurion für die Mondgarde in Position. Der Zauberer in seiner Robe streckte die Arme aus und berührte die Schläfen des sich windenden Gefangenen mit den Zeigefingern.
    Ein Schock durchfuhr Malfurion, und er war sicher, dass er schrie. Seine Gedanken wirbelten durcheinander, alte Erinnerungen stiegen ungebeten an die Oberfläche. Jede Einzelne wurde zurückgeworfen, während sich eine scharfe Klaue immer tiefer in seinen Geist grub.
    Wehre dich nicht!
, befahl eine kalte Stimme, die Latosius gehören musste.
Gib mir deine Geheimnisse preis, und alles wird leicht.
    Malfurion wollte gehorchen, aber er wusste nicht wie. Er dachte an die Geschichte, die er der Versammlung bereits erzählt hatte und versuchte sie anzubieten. Azsharas mögliche Beteiligung wollte er noch verschweigen. Man hätte ihm nur noch weniger geglaubt, hätte er diesen Verdacht ausgesprochen.
    Dann, so plötzlich, wie die Klaue in sein Gehirn gegriffen hatte, verschwand sie auch wieder. Sie zog sich nicht zurück, weder langsam noch schnell. Sie verschwand einfach.
    Malfurions Beine gaben unter ihm nach. Er wäre zusammengebrochen, hätten die Wachen ihn nicht gestützt.
    Nach und nach hörte er die Rufe, manche wutentbrannt, andere ungläubig. Eine der

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