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WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit

WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit

Titel: WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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schließlich. Die Bewohner machten sich erleichtert auf den Weg ins Innere. Sie waren überzeugt, dass Azshara ihre Rufe endlich erhört hatte.
    Doch nicht die Königin kam zwischen den Palastwällen hervor, sondern etwas, das sich niemand in der Elfenwelt je auch nur hätte erträumen können.
    Und so fand die Brennende Legion ihre ersten Opfer.
     
     

Neunzehn
     
    Schwindel schwappte wie eine Welle über Krasus hinweg. Der Angriff erfolgte so unvermittelt, dass er ihn beinahe das Leben gekostet hätte. Nur Momente zuvor hatte er sich wegen seiner großen Nähe zu Korialstrasz wieder wie er selbst gefühlt, und der Drache trug ihn gerade mit hoher Geschwindigkeit in die ungefähre Richtung, in der Cenarius' Lichtung lag. Aber sie waren ihr noch nicht so nahe, dass der Halbgott sie hätte bemerken können. Die Entschlossenheit, den Nachtelf zu finden, den Nozdormu ihm gezeigt hatte, verlieh Krasus zusätzliche Kraft. Deshalb traf ihn das plötzliche Schwindelgefühl so unvorbereitet, dass er beinahe von Korialstrasz' Nacken gestürzt wäre.
    Der Drache verlagerte sein Gewicht im letzten Moment, doch Krasus' jüngeres Ich wirkte ebenfalls verstört.
    »Fühlst du dich immer noch nicht besser?«, rief der Drache.
    »Ich … erhole mich.« Krasus blickte in den Nachthimmel und versuchte zu verstehen, was gerade passiert war. Er durchsuchte seine lückenhafte Erinnerungen und fand schließlich eine mögliche Antwort. »Mein Freund, kennst du die Hauptstadt der Nachtelfen?«
    »Zin-Azshari? Ich kenne sie ein wenig.«
    »Flieg dorthin.«
    »Aber deine Suche …«
    Krasus ließ sich nicht von seinem Entschluss abbringen. »Wir müssen sofort dorthin! Es ist von allergrößter Wichtigkeit.«
    Sein jüngeres Ich murmelte etwas, das verärgert klang, wandte sich aber in die Richtung von Zin-Azshari. Krasus lehnte sich vor und erwartete die ersten Hinweise auf die legendäre Stadt. Wenn seine Erinnerung ihn nicht trog – und das war keineswegs sicher – symbolisierte Zin-Azshari den schöpferischen und kulturellen Höhepunkt der Nachtelfen-Zivilisation, eine riesige, pulsierende Metropole, wie es sie in dieser Form wohl kein zweites Mal gab.
    Die Opulenz der uralten Stadt interessierte ihn jedoch nicht. Krasus dachte nur daran, dass Zin-Azshari nahe der legendären Quelle der Ewigkeit gelegen hatte.
    Und es war diese Quelle, die ihn anzog. Obwohl Krasus sich nicht mehr daran erinnerte, wo die Brennende Legion zuerst in die Welt gestürmt war, hatte sein Verstand nicht gelitten, und es gab einige deutliche Hinweise auf jenen Ort.
    In jener Zeit ging die Macht von der Quelle aus, und die Dämonen brauchten sie, um in die Reiche zu gelangen, die sie zu zerstören trachteten.
    Deshalb war es sehr wahrscheinlich, dass sich das Portal, das die Brennende Legion zur Passage benutzte, in unmittelbarer Nähe der größten jemals gefundenen Quelle reiner Magie befand.
    Sie schossen durch den Nachthimmel. Korialstrasz legte rasch Meile um Meile zurück. Dennoch vergingen Stunden, wertvolle Stunden, die sich die Welt vielleicht nicht leisten konnte.
    Schließlich rief der Drache: »Wir werden Zin-Azshari bald erreichen. Was erhoffst du dir dort zu sehen?«
    Die Frage war eigentlich, was er hoffte, dort
nicht
zu sehen, doch das konnte Krasus seinem Begleiter nicht verständlich machen. »Ich weiß es nicht.«
    Vor ihnen tauchten zahllose Lichter auf. Er stutzte. Bestimmt beleuchteten die Nachtelfen einen Teil ihrer Stadt, aber die Lichter wirkten übertrieben für ein Volk aus nachtaktiven Geschöpfen. Selbst eine Stadt wie Zin-Azshari hätte nicht so hell sein sollen.
    Als die beiden sich näherten, bemerkten sie, dass die Helligkeit nicht von Fackeln oder Kristallen rührte, sondern von riesigen Bränden, die überall in der Hauptstadt der Nachtelfen tobten.
    »Die Stadt steht in Flammen!«, rief Korialstrasz. »Was könnte ein solches Inferno ausgelöst haben?«
    »Wir müssen tiefer gehen«, war Krasus' einzige Antwort.
    Der rote Drachen neigte sich vor und fiel um einige hundert Fuß, bis Einzelheiten sichtbar wurden. Farbenfrohe, helle Gebäude brannten lichterloh, einige zerfielen bereits. Gärten voller Skulpturen und große Baumhäuser wurden zu Scheiterhaufen.
    Und überall in den Straßen lagen Tote.
    Man hatte sie brutal abgeschlachtet, ohne Mitgefühl für die Alten, die Kranken oder die Jungen. Viele waren in Gruppen gestorben, während andere offensichtlich einzeln gejagt worden waren. Außer der Bevölkerung von

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