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WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit

WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit

Titel: WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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raschelnd durch das Unterholz huschten. Vage nahm Krasus die untergehende Sonne und weiche, treibende Wolken wahr.
    Die Landschaft war so friedlich, dass der Drachenmagier sich fast fragte, ob er nicht doch gestorben und ins Jenseits eingegangen war. Dann erweckte ein wenig himmlisches Geräusch seine Aufmerksamkeit, ein gemurmelter Fluch. Krasus blickte nach links.
    Rhonin rieb sich den Hinterkopf, während er versuchte, sich ein wenig aufzurichten. Der Mensch mit Haaren wie Feuer war mit dem Gesicht nach unten nur wenige Yards von seinem früheren Mentor entfernt gelandet. Der Zauberer spuckte kleine Gras- und Erdbatzen aus, dann blinzelte er. Aus purem Zufall blickte er zuerst in Krasus' Richtung.
    »Was …?«, war alles, was er herausbrachte.
    Krasus versuchte zu sprechen, aber aus seiner Kehle drang nur ein kränkliches Krächzen. Er schluckte. Dann versuchte er es noch einmal. »Ich … weiß nicht. Bist du … bist du irgendwie verletzt?«
    Rhonin streckte Arme und Beine – und schnitt eine Grimasse. »Tut alles höllisch weh … aber … aber es scheint nichts gebrochen zu sein.«
    Nach einer ähnlichen Prüfung gelangte der Drachenmagier für sich selbst zum gleichen Ergebnis. Dass sie so unversehrt angekommen waren, erstaunte ihn, aber er erinnerte sich an die Magie Nozdormus, die in der Anomalie gewirkt hatte. Vielleicht hatte der Aspekt der Zeit sie ja doch bemerkt und alles in seiner Macht Stehende beigetragen, um sie zu retten. Doch wenn dies der Fall war …
    Rhonin rollte sich auf den Rücken. »Wo sind wir?«
    »Das kann ich nicht sagen. Ich habe das Gefühl, ich sollte diese Gegend kennen, aber …« Krasus musste innehalten, als er plötzlich von einem Schwindelgefühl übermannt wurde. Er fiel zurück auf den Boden und schloss die Augen, bis es vorbei war.
    »Krasus? Was ist passiert?«
    »Nichts … nichts Schlimmes … glaube ich. Ich habe mich nur noch nicht ganz von dem erholt, was uns widerfuhr. Meine Schwäche wird bald vorbei sein.« Doch ihm fiel auf, dass Rhonin bereits sehr viel erholter aussah, sich sogar aufsetzte und versuchte, die Glieder zu strecken. Warum überstand ein zerbrechlicher Mensch das Chaos der Anomalie besser als er?
    Mit grimmiger Entschlossenheit setzte sich auch Krasus auf. Das Schwindelgefühl wollte ihn wieder überwältigen, aber der Drachenmagier kämpfte es nieder. Er versuchte, seinen Geist von seinen Sorgen abzulenken, und blickte sich ein weiteres Mal um. Ja, er spürte ganz eindeutig eine gewisse Vertrautheit mit dieser Umgebung. Irgendwann einmal hatte er diese Region besucht, aber wann?
    Wann?
    Die einfache Frage erfüllte ihn mit jähem Entsetzen.
Wann …
    Nozdormu gefangen in der Ewigkeit … alle Zeit von den Klauen der Anomalie zerfetzt …
    Der dichte Wald und die wachsenden Schatten, die die sinkende Sonne schuf, machten es praktisch unmöglich, genug zu sehen, um die Gegend zu identifizieren. Er würde sich in die Luft erheben müssen. Ein kurzer Flug sollte risikolos sein. Dieses Gebiet erweckte nicht den Anschein, als gäbe es in der Nähe irgendwelche Siedlungen.
    »Rhonin, du bleibst hier. Ich werde die Umgebung von oben erkunden. Ich bin bald zurück.«
    »Ist das klug?«
    »Ich fürchte, es ist absolut notwendig.« Ohne ein weiteres Wort hob Krasus seine Arme und begann sich zu verwandeln.
    Oder besser: Er
versuchte
, sich zu verwandeln. Doch der Drachenmagier brach, von Schmerz und Schwäche überwältigt, zusammen. Sein ganzer Körper fühlte sich an, als sei ihm das Innere nach außen gekehrt worden.
    Starke Arme fingen ihn auf, als er fiel. Rhonin führte ihn vorsichtig zu einer weichen Stelle, dann half er seinem Gefährten, sich niederzusetzen.
    »Bist du in Ordnung? Du siehst aus, als ob –«
    Krasus schnitt ihm das Wort ab. »Rhonin … ich … ich konnte mich nicht verwandeln. Ich konnte mich nicht verwandeln!«
    Der junge Zauberer runzelte die Stirn und verstand nicht. »Du bist noch schwach. Die Reise durch dieses Ding –«
    »Aber
du
stehst auf deinen Beinen! Ich möchte dich nicht beleidigen, Mensch, aber das, was wir gerade hinter uns haben, hätte dich viel stärker mitnehmen sollen als mich.«
    Der andere nickte. Er verstand. »Ich hatte nur angenommen, du hättest dich verausgabt, als du versuchtest, mich in diesem Phänomen am Leben zu erhalten.«
    »Ich fürchte, da muss ich dich enttäuschen. Sobald wir in die Anomalie hineingezogen waren, konnte ich nicht mehr für dich tun als für mich selbst. Und ich glaube, wenn

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