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WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit

WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit

Titel: WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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hatten beide sich entschieden, sich niemals wieder zu trennen. Sie hatten ein Heiratsversprechen besiegelt und versucht, ein Leben zu beginnen, das so normal war, wie zwei Wesen ihrer so gegensätzlichen Natur es in einer gespaltenen Welt nur irgend führen konnten.
    Natürlich
, dachte der Magier bitter,
sollte es für uns keinen Frieden geben.
    Vereesa erhob sich in ihrem Bett, noch bevor er ihr helfen konnte. Selbst so kurz vor der Geburt, bewegte sich die Elfin flink und sicher. Sie fasste Rhonin an den Schultern und blickte ihm in die Augen.
    »Ihr Zauberer! Immer seht ihr nur das Schlimmste! Und ich dachte, meine eigenen Leute wären trübsinnig! Mein Geliebter, dies wird eine glückliche Geburt werden, ein glückliches Paar Kinder!
Wir
werden dafür sorgen, dass es so kommt!«
    Er wusste, dass sie Recht hatte. Keiner von ihnen würde irgendetwas tun, das die Kinder in Gefahr brachte. Als sie den Zustand der Elfin erkannt hatten, hatten sie sofort ihre eigenen Bemühungen um den Wiederaufbau der zertrümmerten Allianz eingestellt und sich in einer der friedlichsten Regionen niedergelassen, die es noch gab – nahe dem zerstörten Dalaran. Doch nicht zu nahe. Jetzt lebten sie in einem einfachen, aber nicht vollkommen bescheidenen Haus, und die Leute der in geringer Entfernung gelegenen Stadt achteten sie.
    Die Gewissheit und Hoffnung seiner Frau versetzten den Magier noch immer in Staunen, wenn er bedachte, was sie selbst alles verloren hatte. Wenn Rhonin ein Loch in seinem Herzen gefühlt hatte, nachdem ihm eine Familie genommen worden war, die er kaum noch gekannt hatte, so musste es bei Vereesa ein bodenloser Abgrund gewesen sein, der sich in ihrem Herzen auftat. Quel'Thalas, legendärer noch – und gewiss sicherer – als selbst das von Magie regierte Dalaran, war vollkommen vernichtet worden. Elfische Festungen, seit Jahrhunderten von keiner feindlichen Hand berührt, waren in nur wenigen Tagen gefallen, und ihr einst stolzes Volk war so einfach in die Reihen der Geißel gepresst worden, als wären es nur Menschen gewesen. Zu den lebenden Leichen hatten auch mehrere Mitglieder von Vereesas fest zusammenhaltenden Clan gehört … und ein paar aus ihrer eigenen Familie.
    Ihr Großvater hatte ihr von seinem verzweifelten Kampf erzählt, wie er versuchte, den grauenhaften Kadaver seines eigenen Sohnes zu vernichten, ihres Onkels. Von dem alten Mann hatte sie auch erfahren, wie ihr jüngerer Bruder von einem hungrigen Mob Untoter unter der Führung ihres eigenen älteren Bruders, den später die überlebenden Verteidiger angezündet und zusammen mit dem Rest der Geißel in den Flammen vernichtet hatten, zerfetzt worden war. Was mit ihren Eltern geschehen war, wusste bisher noch niemand, aber auch von ihnen nahm man an, dass sie nicht mehr am Leben waren.
    Und was Rhonin ihr nicht erzählt hatte – und wahrscheinlich auch niemals erzählen würde –, waren die monströsen Gerüchte, die er über Sylvanas, eine der beiden Schwestern Vereesas, gehört hatte.
    Vereesas andere Schwester, die große Alleria, war während des Krieges gegen die Brennende Legion zur Heldin aufgestiegen. Aber Sylvanas, sie, der Rhonins Frau stets nachzueifern bemüht gewesen war, hatte die Waldläufer in die Schlacht gegen den Verräter geführt – Arthas, Prinz von Lordaeron. Einst die leuchtende Hoffnung seines Landes, nun der grauenhaften Diener von Legion und Geißel, hatte er sein eigenes Königreich verwüstet und dann die untote Horde gegen die Elfenhauptstadt Silvermoon geführt. Sylvanas hatte seinen Truppen immer wieder den Weg versperrt, und eine Zeit lang hatte es tatsächlich so ausgesehen, als würde sie ihn besiegen. Doch wo schlurfende Leichen, Ungetüme und Abscheulichkeiten versagt hatten, hatte schließlich die finstere Nekromantie des verräterischen Edelmannes den Sieg davon getragen.
    Die offizielle Version besagte, Sylvanas sei tapfer im Kampf gefallen, als sie verhinderte, dass Arthas' Lakaien das Volk von Silvermoon abschlachteten. Die Anführer der Elfen – sogar Vereesas Großvater – behaupteten, der Leichnam der Waldläuferin sei in dem gleichen Feuer verbrannt, das die Hälfte der Hauptstadt verwüstete.
    Doch während für Vereesa die Geschichte hier endete, hatte Rhonin durch Quellen unter den Kirin Tor und in Quel'Thalas Dinge erfahren, die ihn mit Entsetzen erfüllten. Ein überlebender Waldläufer, von den Schrecken des Krieges seines Verstandes beraubt, hatte etwas davon gebrabbelt, dass seine

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