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WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit

WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit

Titel: WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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die man sie früher niemals angetroffen hatte. Jetzt trug sie ein silbriges Gewand, das die kurz bevorstehende Niederkunft in keinster Weise verbarg.
    Die Schnelligkeit, mit der die Schwangerschaft sich gezeigt hatte, hätte es ihnen verraten können, doch Rhonin hatte es verleugnen wollen. Sie waren erst seit wenigen Monaten verheiratet gewesen, als seine Frau ihre Umstände erkannt hatte. Beide hatten sich zunächst große Sorgen gemacht, denn nicht nur war ihre Heirat etwas höchst Seltenes, es hatte auch noch niemals jemand eine erfolgreiche menschlich-elfische Geburt für die Nachwelt aufgezeichnet.
    Und jetzt erwarteten sie nicht nur ein Kind, sondern zwei!
    »Ich glaube, du verstehst nicht, Vereesa.
Zwillinge!
Zwillinge von einem Magier und einer Elfin!«
    Aber ihr Gesicht strahlte weiterhin Freude aus. »Elfen gebären nicht oft Kinder, und wir bringen nur sehr, sehr selten Zwillinge zur Welt, mein Geliebter! Sie sind für große Dinge bestimmt!«
    Rhonin konnte seinen säuerlichen Gesichtsausdruck nicht verbergen. »Ich weiß. Das ist es ja, was mir Sorgen bereitet …«
    Er und Vereesa hatten bereits einiges an »großen Dingen« hinter sich. Während der letzten Tage des Krieges gegen die Horde hatte das Schicksal sie zusammengeführt. Gemeinsam waren sie in die Orc-Festung von Grim Batol eingedrungen, wo sie es nicht nur mit Orcs zu tun bekommen hatten, sondern auch mit Drachen, Kobolden, Trollen … und einigem mehr. Danach waren sie von Reich zu Reich gezogen und zu einer Art von Botschaftern geworden, hatten die Allianz ständig daran erinnert, wie wichtig es war, dass ihr Bündnis intakt blieb. Das hatte jedoch nicht bedeutet, dass sie während dieser Zeit nicht ständig ihr Leben riskiert hätten, denn den Frieden, der auf den Krieg gefolgt war, hatte man bestenfalls als unsicher bezeichnen können.
    Dann war, ohne Vorwarnung, die Brennende Legion erschienen.
    Zu dieser Zeit war das, was als eine Zweckgemeinschaft zweier sich misstrauisch beäugender Agenten begonnen hatte, zu einer Verbindung von zwei zwar ganz und gar andersartigen, aber dennoch seelenverwandten Geschöpfen geworden. Im Krieg gegen die mörderischen Dämonen hatten der Magier und die Waldläuferin ebenso füreinander wie für ihre Länder gekämpft. Mehr als einmal hatten sie den anderen für tot gehalten, und für beide war der Schmerz, den sie dann fühlten, unerträglich gewesen.
    Vielleicht war der Schmerz, einander zu verlieren, dadurch noch schlimmer erschienen, dass so viele andere geliebte Wesen bereits den Tod in diesem Krieg gefunden hatten. Dalaran und Quel'Thalas waren von der Untoten Geißel dem Erdboden gleich gemacht, Tausende von den fauligen Abscheulichkeiten hingeschlachtet worden – den Dienern des fürchterlichen Totenkönigs, der die Sache der Legion unterstützt hatte. Ganze Städte hatten ein grauenhaftes Ende gefunden, und die Lage war dadurch, dass viele der Opfer sich bald von den Toten erhoben und ihre nun verdammten sterblichen Hüllen den Rängen der Geißel angeschlossen hatten, nur noch verschlimmert worden.
    Die wenigen Menschen, die von Rhonins Familie übrig gewesen waren, hatten in diesem Konflikt schon früh den Tod gefunden. Seine Mutter war bereits lange tot gewesen, sein Vater, sein Bruder und zwei Cousins waren beim Fall der Stadt Andorhal gestorben. Glücklicherweise hatten die verzweifelten Verteidiger, als ihnen alle Hoffnung auf Rettung geschwunden war, ihre eigene Stadt angezündet. Selbst die Geißel hatte aus der verbleibenden Asche keine Krieger mehr rekrutieren können.
    Rhonin hatte seit seinem Eintritt in die Welt der Zauberkunst keinen seiner Verwandten mehr gesehen – selbst seinen Vater nicht –, aber er hatte eine Leere in seinem Herzen verspürt, kaum dass ihn die Nachricht von ihrem Tod erreichte. Die Kluft zwischen ihm und seinen Verwandten, die zu einem großen Teil auf den Beruf zurückging, den er sich gewählt hatte, war von einer Sekunde auf die andere verschwunden gewesen. Jetzt hatte nur noch gezählt, dass er der Letzte seiner Familie war … und vollkommen allein.
    Vollkommen allein – bis er erkannt hatte, dass die Gefühle, die er für die tapfere Elfen-Waldläuferin an seiner Seite entwickelt hatte, erwidert wurden.
    Als der schreckliche Kampf schließlich zu Ende war, hatte es für sie beide nur einen logischen Weg gegeben, den sie nehmen konnten. Trotz der entsetzten Stimmen, die sich sowohl aus Vereesas Volk als auch aus Rhonins magischer Zunft meldeten,

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