WoW 07 - KdA 2 - Die Dämonenseele
zu Xavius. »Du hast zu viele verletzt, Lordberater. Ich werde nicht zulassen, dass du noch einmal jemandem Leid zufügst.«
Er wusste, was er zu tun hatte. »Du wirst ab jetzt nur noch Leben hervorbringen, nicht mehr den Tod.«
Xavius' rote Augen glitzerten. In seinem Lächeln lag absolute Bösartigkeit. Dunkle Kräfte bildeten sich um ihn herum.
Aber der Druide schlug zuerst zu. Der hölzerne Pfeil hatte ihn auf eine Idee gebracht.
An dem Pfeil bildeten sich auf einmal Wurzeln. Der Satyr bemerkte die Gefahr, brach seinen eigenen Zauber ab und versuchte, den Pfeil aus seiner Schulter zu ziehen. Doch das war unmöglich, denn die Wurzeln bildeten sich auch im Inneren der Wunde. Das Holz ernährte sich von der Lebenskraft des Satyrs.
Xavius' Körper blähte sich auf wie der eines toten Fischs. Er schrie wutentbrannt auf. Flammen bildeten sich an seiner Hand. Er berührte den Pfeil damit und wollte ihn so in Brand setzen. Erneut schrie er auf, dieses Mal schmerzerfüllt, denn die Wurzeln waren bereits so sehr mit seinem Körper verschmolzen, dass er auch ihren Schmerz spürte.
Seine Klauen verkrampften sich und wurden zu kleinen Zweigen, aus denen grüne Blätter sprossen. Die Hörner des Satyrs begannen zu wachsen und verwandelten sich in große Laub besetzte Äste. Xavius wurde nicht zu einem Baum. Sein Körper versorgte das Holz nur mit Lebenskraft und den notwendigen Vitalstoffen.
»Das ist nicht das Ende, Malfurion Stormrage!«, schrie Xavius. »Das ist nicht das Ende!«
Der Druide ließ sich nicht davon beeindrucken. Er musste sich konzentrieren, um den Zauber trotz der starken Gegenwehr des Satyrs und dem ablenkenden Schlachtenlärm zu vollenden.
»Doch, das ist das Ende«, flüsterte er mehr zu sich selbst als zu Xavius. »Es muss das Ende sein.«
Der Satyr brüllte ihm ein letztes Mal seinen Hass entgegen, dann verschwand sein Körper in dem aufblühenden Baum. Aus Xavius' Haut wurde Rinde. Sein schreiender Mund verwandelte sich in ein Astloch. Krieger sprangen zur Seite, um den Wurzeln auszuweichen, die sich tief ins Erdreich gruben.
Zwischen all dem Tod und der Zerstörung erblühte jetzt ein Baum, ein Symbol für den Sieg des Lebens über die Verdammnis.
Malfurion brach erschöpft in die Knie. Er wollte sich aufrichten, aber seine Beine gaben unter ihm nach. Er hatte seine ganze Kraft für den Zauber gegen Xavius geopfert. Zwar tobte die Schlacht noch immer um ihn herum, aber er wollte sich nur noch unter den Baum legen und schlafen.
Dann dachte er an Tyrande.
»Tyrande!« Es erschien dem Nachtelf, als müsse er sich gegen Eisenketten stemmen, um auf die Beine zu kommen. Im ersten Moment sah er nur Soldaten und Dämonen, doch dann entdeckte er die drei Satyrn, die immer noch das Portal geöffnet hielten. Und nur wenige Meter entfernt trug ein vierter Satyr Tyrande darauf zu.
»Nein!« Er bat den Wind um Hilfe, der aufheulte und sich gegen den Dämon warf. Malfurion stolperte ihm erschöpft entgegen.
Ein Pfeil traf den Satyr in die Brust. Er blieb einen Moment reglos stehen, dann brach er zusammen. Tyrande rutschte aus seinen Armen. Aber der Wind, der wusste, was der Druide wünschte, sorgte dafür, dass sie auf einer Brise sanft zu Boden glitt.
Malfurion bedankte sich bei dem Wind und seinem unbekannten Retter. Dann ging er schwerfällig auf Tyrande zu. Er musste um jeden Schritt ringen, aber die Belohnung, die am Ende des Weges auf ihn wartete, hielt ihn aufrecht.
Im gleichen Moment löste sich ein Satyr aus der Dreiergruppe. Das Portal schimmerte und wurde instabil.
Die gehörnte Gestalt hob Tyrande auf.
Der Nachtelf schrie und warf sich dem Satyr entgegen. Doch sein Sprung war zu kurz, er schlug auf den Boden. Ein Pfeil schoss an ihm vorbei und riss das Ohr des Dämons auf. Blut tropfte auf seine Schulter, aber der Satyr ließ seine Beute nicht los, sondern sprang durch das Portal.
Er und Tyrande verschwanden.
Die beiden letzten Satyrn folgten ihm durch das Tor, das sich bereits aufzulösen begann. Als der letzte Dämon es passiert hatte, löste es sich auf. Nur die karge Landschaft blieb zurück.
Mit dem Portal endete auch Malfurions Hoffnung.
Das war zu viel für ihn. Der Nachtelf brach zusammen. Er ignorierte die Kämpfe, die um ihn herum tobten. Er hatte Xavius ein zweites Mal besiegt und dafür gesorgt, dass der Hochwohlgeborene, der die Brennende Legion nach Kalimdor geholt hatte, nie wieder Böses tun würde… doch all das hatte keine Bedeutung mehr. Tyrande war eine
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