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WoW 07 - KdA 2 - Die Dämonenseele

WoW 07 - KdA 2 - Die Dämonenseele

Titel: WoW 07 - KdA 2 - Die Dämonenseele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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befürchtete bereits, der schwarze Drache sei zurückgekehrt. Doch weder Neltharion noch seine verfluchte Scheibe war irgendwo auszumachen. Wer hatte aber dann diesen katastrophalen Sturm erschaffen?
    Er stellte dem Drachen diese Frage, doch Korialstrasz antwortete nicht. Stattdessen sprach eine kleine Gestalt, die im Nacken des Drachen saß und von einer goldenen Aura vor den Elementen geschützt wurde. »Du bist es, Malfurion. Du bringst all das über uns!«
    Er starrte Krasus an, den er zuletzt auf einem durchgehenden Nachtsäbler gesehen hatte. Der Magier wirkte mehr als mitgenommen. Seine Schläfe war rot und geschwollen. Trotzdem machte er den gewohnt entschlossenen Eindruck.
    Nur seine Worte ergaben für den Druiden keinen Sinn. »Was soll das heißen?«
    »Der Sturm entstand aus deinem Leiden, Druide. Er ist Ausdruck deiner Verzweiflung. Du musst deine Hoffnungslosigkeit bezwingen und den Sturm beenden, sonst werden wir alle sterben!«
    »Du bist wahnsinnig!«
    Der Druide wehrte sich gegen Krasus' Worte, aber in seinem tiefsten Kern spürte er, wie vertraut der Sturm ihm war. Er tastete mit seinem Geist danach, so wie Cenarius es ihn gelehrt hatte, doch was er entdeckte, erschreckte ihn. Es war nicht der Sturm, der dieses Gefühl auslöste, sondern der Teil von ihm, den er darin spürte. Er hatte diese Monstrosität mit seiner Verzweiflung und Trauer erschaffen. Und jetzt suchte sie nicht nur seine Feinde, sondern auch seine Freunde und Kameraden heim.
    Ich bin nicht besser als die Dämonen und der schwarze Drache!, dachte er.
    Krasus schien seine Gedanken zu erahnen, denn er sagte: »Malfurion, lasse dich nicht von deinen Gefühlen überwältigen. Dieser Sturm war ein Unfall. Du musst deine Gefühle einsetzen, um zu helfen, nicht um zu zerstören.«
    Und warum?, fragte sich der Druide. Er dachte wieder an Tyrande, die ein Opfer der Brennenden Legion werden würde. Ohne sie hatte sein Leben keinen Sinn mehr.
    Trotzdem war es Tyrande, die schließlich die Düsternis aus seinen Gedanken vertrieb. Sie hätte diese Zerstörung nicht gewollt. Schließlich hatte sie ihr Leben in den Dienst ihres Volkes gestellt. Malfurion beleidigte ihr Erbe, wenn er diesen Sturm gewähren ließ.
    Er blickte zu dem jungen Mädchen, das sein Leben riskiert hatte, um der Priesterin zu helfen. Sie war zu jung, um eine Novizin zu sein. Dennoch hatte sie sich, nur mit einem Bogen bewaffnet, den Satyrn und Dämonen gestellt.
    Als Malfurion daran dachte und ihre Tränen bemerkte, spürte er, wie seine Liebe zu Tyrande neu aufflammte. Ohne weiteres Zögern schaute er in den Sturm, zwang seinen Willen den Winden, den Wolken und allen Teilen der Natur auf, die an der Katastrophe beteiligt waren.
    Der Wind drehte sich. Der Regen fiel zwar immer noch herab, schien jedoch an Heftigkeit auf der Seite der Nachtelfen nachzulassen und auf der Seite der Dämonen zuzunehmen. Malfurion unterwarf die Wildheit des Windes und zwang ihn mit aller Macht, die Brennende Legion anzugreifen.
    Der Regen hörte auf. Der Sturm bewegte sich auf Zin-Azshari zu.
    Malfurion atmete erleichtert aus. Er hatte es geschafft.
    Der Nachtelf sackte erschöpft im Griff des Drachen zusammen. Über ihm rief Krasus: »Gut gemacht, sehr gut!«
    Der Druide hätte über seine eigene Leistung erstaunt sein sollen. Selbst Cenarius wäre das gewesen. Doch Malfurion konnte nur an Tyrande und an sein Versagen denken.
    Nichts anderes zählte.
     
     
    Der Sturm dauerte drei Tage und drei Nächte. Er jagte die Dämonen über das Land und Zin-Azshari entgegen. Als er sich auflöste, befand sich die Brennende Legion noch zwei Tage von der Hauptstadt entfernt.
    Die Nachtelfen waren zu erschöpft, um ihrem Feind zu folgen. Jenseits der Vulkanlandschaft, die Neltharion erschaffen hatte, ruhten sie sich aus und leckten ihre Wunden. Vielen erschienen die Zerstörungen des Sturms, die Dämonenseele und die Brennende Legion weniger katastrophal als Lord Ravencrests Tod.
    Die Nachtelfen konnten ihm kein angemessenes Begräbnis geben, aber sie taten, was sie konnten. Lord Stareye besorgte einen Wagen, der von sechs Nachtsäblern gezogen wurde. Den toten Adligen ließ er dort aufbahren. Ravencrests Arme lagen gekreuzt auf seiner Brust, in den Händen hielt er das Banner von Black Rook. Nachtlilien bildeten einen Kreis um seinen Körper. Eine Einheit seiner Soldaten räumte den Weg vor dem Wagen frei, eine zweite sorgte dafür, dass niemand aus der weinenden und schluchzenden Menge versuchte, den

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