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WoW 07 - KdA 2 - Die Dämonenseele

WoW 07 - KdA 2 - Die Dämonenseele

Titel: WoW 07 - KdA 2 - Die Dämonenseele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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seine Umgebung. Er berührte die Gedanken der Nachtsäbler, die er um sich herum wahrnahm und sprach mit ihnen so, wie er während seiner Lektionen mit den Tieren des Waldes gesprochen hatte. Malfurion berührte sogar den Geist von Tyrandes Reittier, auf dem er saß, um auch wirklich nichts auszulassen. Die Katzen, die ihre Reiter sehr gut kannten, würden den unbekannten Geruch der Fremden sicherlich bemerken.
    Doch den ersten Tieren, die er ansprach, war nichts aufgefallen. Malfurion streckte seine Sinne aus, suchte nach Nachtsäblern, die weiter entfernt waren. Manche Flüchtlinge hatten ihre Haustiere mitgenommen; selbst sie fragte er. Je mehr Geschöpfe ihm bei der Suche halfen, desto besser.
    Schließlich antwortete einer der dunklen Panther. Die Antwort erfolgte nicht mittels Worten, sondern in Gerüchen und Bildern. Der Druide benötigte einen Moment, bis er sie verstand, aber schließlich begriff er, dass der Panther vor kurzem den Orc gesehen hatte. Brox war der Auffälligste der drei Fremden, deshalb war es kein Wunder, dass der Nachtsäbler ihn bemerkt hatte. Die Katze nahm den Krieger als Mischung aus schweren, herben Düften wahr, die sie an ihre eigene verdrängte Wildheit erinnerten. Der Nachtsäbler spürte eine Seelenverwandtschaft zwischen sich und Brox. In der Vorstellung des Tieres sah der Krieger sogar wie ein aufrecht gehender Nachtsäbler aus. Ein Arm endete in einer gewaltigen Klaue. Das musste Brox' Axt sein.
    Zu ermitteln, wann und wo die Katze Brox gesehen hatte, erwies sich als schwierig. Tiere nahmen Zeit und Entfernung anders wahr als Nachtelfen. Doch nach einigen Fehlversuchen fand der Druide schließlich heraus, dass der Panther den Orc ein oder zwei Stunden zuvor in der Mitte der großen Streitmacht bemerkt hatte.
    Malfurion lenkte seinen Nachtsäbler in diese Richtung und erkundigte sich weiterhin bei den anderen Katzen nach den Fremden. Nach und nach stieß er auf zahlreiche Sichtungen. Die Katzen hatten Brox, Rhonin und Krasus wahrgenommen. Der ältere Magier war den Tieren besonders aufgefallen. Sie betrachteten ihn mit einem Respekt, den die Raubkatzen nur denen entgegenbrachten, die weit über ihnen standen. Allerdings fürchteten sie Krasus nicht, wie sie ein anderes Raubtier gefürchtet hätten. Sie schienen zu verstehen, dass er weit mehr war. Malfurion fand heraus, dass sie sogar eher bereit gewesen wären, Krasus zu gehorchen, als den Reitern, die sie aufgezogen und ausgebildet hatten.
    Malfurion merkte sich dieses weitere Rätsel um den fremden Zauberer und gab seiner Katze die Sporen. Der Weg war nicht einfach, denn sie bewegten sich gegen den Strom, aber dank Malfurions Führung bewältigte ihn der Nachtsäbler, ohne jemanden zu verletzen.
    Die Situation wurde unangenehmer, als er sich den Fremden näherte. Aus der Ferne drang Schlachtenlärm zu ihm herüber. Rote und grüne Blitze erhellten den Horizont. Hier wirkten die Soldaten erschöpfter und nervöser. Sie waren bis vor kurzem an der Front gewesen und hatten die Dämonen aufgehalten. Ihre Narben und schrecklichen Wunden zeugten von der Wut, mit der die Brennende Legion über sie hergefallen war.
    »Was machst du denn hier?«, fragte ein Offizier, dessen Rüstung blutverschmiert war. Seine Augen tränten. »Alle Zivilisten gehören in den vorderen Teil der Linie. Verschwinde!«
    Der Druide setzte zu einer Erklärung an, aber jemand hinter ihm rief bereits: »Er gehört hierher, Captain. Ein Blick in sein Gesicht sollte das deutlich machen.«
    »Illidan?« Malfurion blickte über seine Schulter. Illidan ritt ihm entgegen. Er war unverletzt und grinste. Auf seinem langen Weg durch die Reihen hatte Malfurion niemand sonst grinsen sehen. Es wirkte so deplaziert, dass er fürchtete, sein Bruder habe den Verstand verloren.
    »Ich dachte, du seiest tot«, sagte der Magier und schlug Malfurion so kräftig auf die Schulter, dass dieser das Gesicht verzog. Dann wandte er sich an den Offizier. »Noch irgendwelche Fragen?«
    »Nein, Meister Illidan.« Der Soldat salutierte eilig und ging weiter.
    »Was ist passiert, Bruder?«, fragte der schwarz gekleidete Zauberer. »Jemand sagte, dein Reittier sei zerfetzt worden, du selbst seiest gefallen…«
    »Ich wurde gerettet… Tyrande hat mich in Sicherheit gebracht.« Noch während Malfurion ihren Namen aussprach, bereute er es bereits.
    Sein Bruder grinste weiter, aber die Freundlichkeit verschwand aus seinem Gesicht. »Hat sie das? Ich bin froh, dass sie so nah bei dir

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