Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen

WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen

Titel: WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
Vom Netzwerk:
mir, alles sei in Ordnung, aber jetzt scheint Chaos zu herrschen. Das beleidigt meine Sinne. Die Ordnung muss wiederhergestellt werden, ist das klar? Was soll denn Lord Sargeras sonst denken?«
    Vashj hielt den Kopf weiter nach unten geneigt. Jede Fliese des Marmorfußbodens enthielt ein Relief von Azsharas perfektem Gesicht. »Ich bin nur eine einfache Dienerin, Licht der Lichter. Ich habe Lord Mannoroth um Neuigkeiten gebeten, aber er hat mich weggeschickt und gedroht, mich zu häuten.«
    »Unverschämtheit!« Azshara blickte in den Gang, der zu dem Turm führte, in dem Dämonen und Hochgeborene ihrer Arbeit nachgingen. »Das werden wir ja sehen. Komm, Vashj!«
    Die Königin und ihre nervöse Dienerin stiegen die Steintreppe hinauf. Normalerweise hätte sich Azshara von ihren Dienern einen pompösen Auftritt vorbereiten lassen, aber sie war zu wütend, um sich dafür die Zeit zu nehmen. Dieses eine Mal mussten Vashj und ihre Leibwache ausreichen.
    Zwei Teufelswachen und zwei Teufelsbestien versuchten, ihr den Weg zu versperren. »Geht zur Seite. Das ist ein Befehl!«
    Die Hunde winselten, wollten ihr offensichtlich gehorchen, doch die beiden Krieger schüttelten den Kopf.
    Azshara warf ihrer eigenen Leibwache einen kurzen Blick zu, lächelte und sagte: »Entfernt sie.«
    Ihre Wachen stellten sich ohne zu zögern gegen ihre Kameraden. Sie waren schon so lange bei der Königin, dass sie ihrem Charme erlegen waren. Die zahlenmäßig unterlegenen Dämonen starben schnell, ebenso wie die Hunde. Ein Leibwächter verlor ebenfalls sein Leben, aber welche Bedeutung hatte das schon verglichen mit den Wünschen einer Königin?
    Die Leichen wurden beiseite geräumt, dann ging Azshara weiter. Vashj öffnete die Tür und versteckte sich hinter ihrer Königin.
    In dem Raum hinter der Tür herrschte geschäftiges Treiben. Hagere schwitzende Zauberer arbeiteten angestrengt und duckten sich unter Mannoroths wachsamen Blicken. Satyrn, Eredar und Schreckenslords woben ebenfalls Zauber, die sich offenbar auf einen Ort jenseits der Palastmauern konzentrierten.
    Azshara interessierte der Stress nicht, unter dem die Magier standen. Hoch erhobenen Hauptes ging sie auf den riesigen Dämon Mannoroth zu, der ebenfalls vor Anstrengung schwitzte. Er bemerkte ihre Anwesenheit im ersten Moment nicht einmal, eine Beleidigung, über die die Königin nur mühsam hinweg sah.
    »Lord Mannoroth«, sagte sie kühl. »Ich bin sehr enttäuscht, über die fehlende Ordnung in diesem Palast, so kurz vor Lord Sargeras' Ankunft.«
    Er fuhr herum. Sein Krötengesicht verriet, wie überrascht er über eine solche Unverschämtheit war. »Kleine Kreatur, du solltest besser gehen. Meine Geduld neigt sich ihrem Ende zu. Für diese Störung sollte ich dir den Kopf abreißen und dein Blut trinken!«
    Azshara antwortete nicht, sondern sah ihn nur verärgert an.
    Zischend holte Mannoroth aus. Seine Absicht war klar: Er hatte keine weitere Verwendung für die Nachtelfe.
    Aber obwohl Mannoroth kurz davor stand, ihr den Kopf abzuschlagen, kam es nicht dazu. Das lag nicht etwa daran, dass er glaubte, Sargeras habe noch etwas mit der silberhaarigen Kreatur vor, sondern daran, dass er einfach nicht zuschlagen
konnte
. Die Macht der Königin war so groß, dass nur Sargeras sich gegen sie zu stellen vermocht hätte. Mannoroth wäre es leichter gefallen, sich selbst zu köpfen als sie.
    Er wich zurück. Er fühlte sich unwohl in der Gegenwart einer Kreatur, die er so sehr unterschätzt hatte. Gleichzeitig musste er sich der Gefahr widmen, die dem Portal drohte.
    »Da du Lord Sargeras' Diener bist«, erklärte Azshara königlich, »vergebe ich dir deinen Ausbruch … dieses Mal.«
    Mannoroth wandte sich von ihr ab, damit sie nicht sehen konnte, wie verstört er war. »Ich habe keine Zeit. Das Portal muss geschützt …«
    Ihre Augenbrauen hoben sich. »Das Portal ist gefährdet? Wodurch?«
    Der Dämon biss seine gelben Fänge zusammen. »Wegen der Verzweiflungstat einiger Nichtsnutze. Alles wird gut … wenn ich nicht mehr unterbrochen werde.«
    Azshara schürzte die Lippen, als sie seinen beleidigenden Tonfall hörte, verstand jedoch den Grund dafür. »Nun gut, Lord Mannoroth. Ich werde in meine Räumlichkeiten zurückkehren … aber ich erwarte, dass dieser Zwischenfall ein baldiges Ende findet und Lord Sargeras zu mir geleitet wird. Wir sind hier fertig, Vashj.«
    Die Königin der Nachtelfen verließ den Raum mit königlicher Würde. Mannoroth sah ihr nach. Er konnte immer

Weitere Kostenlose Bücher